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Fünf

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Aiden starrte Jack mit offenem Mund an, als er mit seinem Bericht fertig war.

»Du willst also sagen, dass die gegnerische Anwältin in deinem Gästehaus wohnt, weil sie sich in deiner Werkstatt fast das Bein gebrochen hat?« Er konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, dann brach er in lautes Lachen aus. »Das kann wirklich nur dir passieren. Was hatte sie in deiner Werkstatt zu suchen? Wollte sie mit dir über den Fall sprechen?«

Jack schüttelte den Kopf und nahm sein Basecap ab. »Nein, sie ist mit dem Auto liegen geblieben und ich habe sie fünfzig Meilen vor der Stadt abgeschleppt.«

»Abgeschleppt«, murmelte Aiden und grinste breit. »Was für ein Wortspiel! Wie ist sie denn so?«

Ohne Aiden anzusehen, hob Jack die Schultern. »Eine Anwaltstussi mit Dreihundert-Dollar-Schuhen und dem Aussehen eines Engels.«

Aiden pfiff leise durch die Zähne. »Na, das ist ja mal eine Beschreibung. So gut sieht sie also aus?«

»Besser als alles, was Fredericksburg zu bieten hat. Wenn sie nicht eine Anwältin wäre. Du weißt, ich halte mich von solchen Frauen fern.«

»Welcher Art Frauen?«

Unruhig lief Jack im Raum hin und her. »Na, du weißt schon. Frauen mit scharfem Verstand und noch schärferer Zunge. Davon sollte sich jeder Mann fernhalten.«

»Oh, Mann! Dich hat es ja ganz schön erwischt«, meinte Aiden und stand hinter seinem Schreibtisch auf.

»Spinnst du? Ich kenne sie nicht einmal. Sie ist mir vollkommen egal. Allerdings habe ich keine Lust, auch noch von ihr verklagt zu werden.«

»Dafür, dass sie dir vollkommen egal ist, regst du dich aber ganz schön auf.«

Jack fuhr sich genervt durch das Haar. »Du spinnst, Aiden, weißt du das? Also, hast du am Montag einen Termin frei?«

Aiden rief seinen elektronischen Terminplaner auf und nickte. »Elf Uhr?«

»Elf Uhr.«

___

Für jemanden einzukaufen, den man nicht kannte, war nicht so einfach. Trank sie Tee oder lieber Kaffee? Mochte sie Fleisch oder war sie Vegetarierin? Jack packte in den Einkaufswagen alles ein, was er selbst gerne aß, das konnte schließlich nicht verkehrt sein. Zusätzlich noch ein wenig Gemüse, falls sie Veganerin oder so was in der Art war. Auf dem Weg zur Kasse kam er an einem Dosenregal vorbei und lud noch einige Tomatensuppen ein. Nur für den Notfall, und weil er sie selbst mochte.

»Hallo Jacob. Ich habe gehört, du hast eine neue gut aussehende Untermieterin.« Jo-Ann blickte Jack grinsend an, als sie die Lebensmittel über den Scanner zog.

Zu leugnen hatte keinen Sinn, denn für sich allein kaufte er niemals so einen Vorrat an Lebensmitteln ein. »Ja«, erwiderte er einsilbig und packte die Sachen in eine der braunen Papiertüten.

»Luke hat es mir erzählt, als er vorhin einkaufen war. Sie hat sich den Fuß gebrochen?«

»Nein, nur verstaucht.«

»Kommst du morgen auch zum Feuerwerk?«

Jack nickte und machte sich gedanklich eine Notiz, dass er Luke einen Tritt in den Hintern versetzen würde, weil er seinen Mund mal wieder nicht halten konnte. Aber so war es nun mal in einer Kleinstadt. Hier kannte jeder jeden und hier erfuhr man in Windeseile jede Neuigkeit, etwas geheim zu halten, war nahezu ausgeschlossen.

»Wir sehen uns, Jo-Ann«, meinte Jack knapp – und sah zu, dass er nach Hause kam.

___

Feiner Kaffeeduft weckte Mia und riss sie aus einem sehr schönen Traum. Ein gut aussehender Mann trug sie auf seinen Armen und sein Duft war so angenehm, dass Mia ihn gar nicht mehr loslassen wollte. Als er dann auch noch seine weichen Lippen auf ihre drückte, stöhnte sie laut auf.

»Geht es Ihnen gut? Haben Sie Schmerzen?«

»Wie bitte?«, verwirrt schlug Mia die Augen auf und schaute in das Gesicht des Mannes, der ihr gerade in ihrem Traum begegnet war. Erschrocken setzte sich Mia auf.

»Sie haben gestöhnt, da dachte ich, dass Sie vielleicht Schmerzen haben.«

Jack setzte sich zu ihr auf den Rand der Couch und reichte ihr eine Tasse Kaffee. »Hier, ich habe uns Kaffee gemacht. Wie trinken Sie ihn?«

Verlegen räusperte sich Mia, während sich ihre Wangen plötzlich heiß anfühlten, und griff nach der Tasse. »Schwarz, vielen Dank. Mein Knöchel schmerzt, aber nichts, was nicht auszuhalten wäre«, murmelte sie leise und trank einen Schluck.

Marlow ließ sich zu Jacks Füßen nieder und blickte neugierig nach oben.

»Na, mein Großer, hast du gut auf Miss Brewster aufgepasst?« Jack streichelte den Kopf des Hundes, der dies mit einem tiefen Brummen dankte.

»Bitte nennen Sie mich doch Mia. Konnten Sie einen Termin mit Ihrem Anwalt vereinbaren?« Mia schaute verstohlen über den Rand ihrer Tasse.

»Ja, Montag um elf Uhr. Bis dahin werden wir auch Ihren Wagen wieder flottbekommen. Wenn Ihr Knöchel dann auch okay ist, können Sie danach zurück nach Washington fahren.«

Mia nickte zustimmend. »Ein Glück, dass ich keine Einladung zum vierten Juli angenommen habe.«

»Warum nicht?« Jack trank ebenfalls einen Schluck. Er blickte Mia neugierig an, sein Blick fuhr wie ein Scanner über ihr Gesicht und schien jede Regung zu registrieren.

Einen Augenblick überlegte Mia, dann hob sie die Schultern. »Ich weiß nicht. Ich hatte vor, zu arbeiten. Außerdem hat mich niemand eingeladen.«

Ihre Worte hörten sich in ihren eigenen Ohren jämmerlich an, das wurde ihr erst jetzt bewusst, wo sie diese laut aussprach.

»Sie arbeiten wohl viel?«

»Ja, vermutlich zu viel. Aber nun habe ich ja drei Tage, in denen ich mich ausruhen kann.« Sie versuchte ein Lächeln, das ihr misslang.

»Sie könnten mich morgen zum Feuerwerk begleiten, wenn Sie Lust haben. Es findet ein Stadtfest zum vierten Juli statt, das Feuerwerk ist immer der Höhepunkt des Abends.«

Erstaunt schaute Mia ihn an. War das eine Einladung? »Ich weiß nicht, ob mein Knöchel das mitmacht.«

»Sie haben doch die Krücken, und ansonsten könnte ich Sie auch wieder tragen.«

»Oh, bitte nicht tragen. Da komme ich wir vor wie die Prinzessin auf der Erbse. Ich denke, die Krücken werden reichen.«

Jack schnappte sich ihre Tasche und holte die Salbe hervor, die er dort deponiert hatte. »Geben Sie mir Ihren Fuß.« Ohne große Umstände nahm er ihr Bein und legte es auf seinen Oberschenkel. Dann löste er den elastischen Verband und drücke etwas Salbe in seine Hand. Er hauchte hinein und verrieb dann die Salbe vorsichtig auf ihrem Gelenk. Mit sanften Bewegungen fuhr er über ihre Haut, was in Mia ein seltsames Gefühl hervorrief. Am liebsten hätte sie die Augen geschlossen und sich dieser zärtlichen Berührung hingegeben. In ihrem Körper kribbelte es – angenehm, fast erotisch.

»Was machen Sie da?«

»Ich wärme die Salbe an, damit es nicht so kalt ist. Doc Schnider hat gesagt, dass der Fuß zweimal am Tag versorgt werden muss.«

»Ist Ihr Doc ein Chirurg?«

»Doc Schnider? Nein, er ist Veterinär.«

»WAS?« Erschrocken richtete sich Mia auf. »Er ist … ein Tierarzt? Sie haben mich zu einem Tierarzt geschleppt?« Sie war völlig außer sich.

»Warum regen Sie sich so auf? Arzt ist Arzt. Ich gehe auch immer zum Doc, wenn mir etwas fehlt.«

»Ich bin doch keine Ihrer Ziegen, was ist, wenn mein Bein gebrochen ist?«

»Es ist bestimmt nicht gebrochen. Damit kennt sich der Doc aus. Schauen Sie mal, Sie können Ihren Fuß sogar schon wieder ein wenig bewegen.«

Mit vorsichtigen Griffen bewegte er Mias Fußgelenk leicht. »Wenn es gebrochen wäre, würden Sie jetzt vor Schmerz aufschreien. Also, ich denke, der Doc hat gute Arbeit geleistet. Sie dürfen sich später bei mir bedanken.« Er wickelte die elastische Binde wieder um den Knöchel, bettete Mias Bein auf das Sofa und stand auf. Sein Blick blieb an ihren Augen hängen und er atmete hörbar aus.

Etwas unschlüssig stand er im Raum herum und räusperte sich. »Also, was soll ich kochen? Worauf haben Sie Hunger?«

»Oh, bitte machen Sie sich meinetwegen keine Umstände. Ich bin es gewohnt, mich allein zu versorgen. Ich habe auch keinen großen Hunger.«

Jack nickte und wandte sich zur Küche.

Lovesong Reihe - Gesamtausgabe

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