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Gareth und Fabian umarmten sich zum Abschied herzlich. Gareth wollte seinen Freund gar nicht mehr loslassen, hatte er doch das Gefühl, ihn vielleicht nie wiederzusehen.

Die beiden Männer trennten sich nur zögerlich voneinander. Auf der Landeplattform hinter Fabian wartete eine Fähre, die ihn zur Aurora bringen würde. Das gewaltige Ashrakschlachtschiff kreuzte außerhalb des Asteroidenfeldes. Aufgrund seiner Größe wäre es gefährlich gewesen, hätte es sich weiter angenähert. Die letzten für die Aurora vorgesehenen Offiziere begaben sich gerade an Bord.

Der Pilot erschien am Fuß der Rampe und bedeutete Fabian ungeduldig durch heftiges Gestikulieren, dass es langsam Zeit wurde. Dieser nickte zurück.

Er wandte sich Gareth zu und seufzte leise. »Ich muss jetzt los.«

Gareth nickte. »Ich bin immer noch nicht begeistert von Michaels Entscheidungen.«

Fabian lächelte nachsichtig. »Es ist seine Mission. Er weiß hoffentlich, was er tut. Und ich muss gestehen, vielleicht sind seine Entscheidungen sogar einem unerwarteten Anfall von taktischer Genialität geschuldet.«

Gareth runzelte die Stirn. Er war immer noch nicht überzeugt. Er hatte Michael fünfzig Schiffe angeboten, um zur Erde zu reisen. Dieser hatte abgelehnt und nahm nun lediglich sechs mit. Er verteidigte diese Entscheidung mit dem Argument, je mehr Schiffe ins Solsystem einflogen, desto höher die Wahrscheinlichkeit aufzufliegen. Dagegen ließ sich nicht viel sagen.

Allerdings lehnte Michael auch die Flotte aus zwanzig Frachtern ab, die Gareth für diese Operation zusammengezogen hatte. Stattdessen hatte er jeden Kubikzentimeter Stauraum auf seinen sechs Schiffen mit Nachschub gefüllt. Dadurch konnte er zwar wesentlich weniger Waffen, Rüstungen und Ausrüstung zur Erde befördern als ursprünglich geplant, aber das Argument war dasselbe. Je größer ihre Flotte, desto größer das Risiko. Diese Mission sollte in erster Hinsicht eine verdeckte Operation werden, kein Kampfeinsatz. Und genauso mussten sie sich verhalten.

Vielleicht hatte Michael wirklich recht. Aber nun führte er gerade genug Rüstungen und Waffen mit sich, um maximal eine halbe Million Soldaten auszurüsten. Das war verschwindend gering im Vergleich mit der Bestie, der sie gegenüberstanden. Er tröstete sich aber mit dem Wissen, dass es sich bei diesen zukünftigen Rebellensoldaten nur um den ersten Kader handeln würde. Falls die Mission gelang, konnten sie unter Umständen eine permanente Schmuggelroute für weitere Lieferungen zur Erde etablieren. Dies stand aber noch in den Sternen. Erst mal musste Michaels erste Mission gelingen, bevor man über ehrgeizigere Pläne nachdenken konnte.

Wäre er in der Lage dazu gewesen, Gareth hätte tausend Schiffe zur Erde entsandt, doch Michael hatte recht. Eine kleine Kampfgruppe hatte größere Erfolgsaussichten als ein ganzer Verband.

»Ob er recht behält, werden wir bald erfahren«, erwiderte der Anführer der Rebellion mit verkniffener Miene. Sein Blick weichte auf, als er seinen Freund angestrengt musterte. »Wenn ihr Hilfe braucht, dann lasst es mich unbedingt wissen.«

Fabian schmunzelte. »Falls wir die Möglichkeit dazu haben, sehr gerne.« Der Blutläuferoffizier nahm den Seesack mit seinen wenigen Habseligkeiten auf und schlenderte die Rampe der Fähre hoch.

Gareth sah ihm die ganze Zeit hinterher. Auch als die Rampe eingefahren wurde und die Fähre abhob, nahm er zu keinem Zeitpunkt seinen Blick von dem Gefährt. Selbst als das Vehikel längst durch das Hangartor geflogen war, stand Gareth noch eine ganze Weile an der Plattform und sah auf den Punkt, an dem die Fähre verschwunden war.

Er spürte, wie jemand hinter ihn trat. Ris’rils Hand berührte ihn sanft an der Schulter. »Du wärst am liebsten mitgegangen.« Die Bemerkung war eine Feststellung, keine Frage.

Gareth nickte. »Ich hoffe nur, ich werde diese unverwüstlichen Kerle wiedersehen.«

Humor schlich sich in Ris’rils Stimme. »Selbst Michael?«

Gareth lachte auf und sofort lockerte sich die Verspannung in seinen Muskeln. Er wandte sich grinsend zu Ris’ril um. »Ja, sogar Michael.«

* * *

Fabian verbrachte den Flug zur Aurora schweigend. Rings um ihn verfielen die übrigen Offiziere in aufgeregtes Schnattern oder ergaben sich in endlose Witzeleien.

Fabian war eigentlich ein geselliger Typ. Doch dieses Mal nahm er keinen Anteil an den freundschaftlich gemeinten Spötteleien oder dem allgemeinen Small Talk. Seine Offizierskameraden fieberten der kommenden Operation regelrecht entgegen, betrachteten sie es doch als willkommenen Anlass, dem Imperium im Allgemeinen und den Fischköpfen im Speziellen einen tödlichen Schlag zu versetzen. Fabian sah dies anders. Als Teil der Führungsriege der Rebellion verstand er diese Mission als wichtigen Ankerpunkt, der sehr wohl über ihren Sieg oder ihre Niederlage entscheiden konnte. Denn die in der Fähre versammelten Offiziere hatten den Luxus, nicht zu wissen, was er wusste: nämlich wie ernst ihre Lage wirklich war. Sie brauchten dringend einen Funken Hoffnung oder die Rebellion würde in einer Katastrophe enden.

Blutläufer 2: Aufstand der Sklaven

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