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Der Literaturpunk im Jahre 2004

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Ich, wenn es mir gestattet ist, mich vorzustellen, bin Stefan Steffi Hoffmann, leidenschaftlicher Biertrinker und seit kurzem auch Hobby-Schriftsteller. Ich mag keine Klinkenputzer, höre gerne Punkmusik und designe Schnürsenkel. Nächstes Jahr habe ich mir übrigens fest vorgenommen, an einem norditalienischen Institut meine Kenntnisse übers Kreieren von Modeschnürsenkeln zu vertiefen. Ich bin 44 Jahre alt und seit 44 Jahren praktisch Single – mit Hang zur Schizophrenie.

Eine Anwärterin auf die Position einer Freundin hatte vor zig Jahren, als die Eiskugel beim Italiener noch zehn Pfennige gekostet hat, Elvira Frankenstein, die mit der schicken Zahnspange. Aber es klappte, wie auch immer, einfach nicht mit einer Beziehung. Wir fanden nicht zusammen. Elvira hatte später ein schweres Schicksal. Von der Maikönigin zur Weinkönigin zur Schnapsdrossel.

Da kam die Entziehungskur ins Spiel. Dort lernte Elvira (Abi-Note 2,5) den türkischen Heiratsschwindler Alimenten-Ali kennen. Dann Heirat, später Scheidung. Was aus Elvira heute geworden ist, weiß ich nicht. Wahrscheinlich fährt sie Taxi – oder ist Hausfrau und Mutter. Na ja, dann war da noch eine ganz Besondere, die konnte nicht sprechen. Nun ja, ich war jung und brauchte eine Frau. Aber auch sie war nicht die erhoffte Erfüllung. Als ich nichts mehr von ihr wissen wollte, tat ich sie – umweltbewusst, wie ich bin – beherzt in den Gelben Sack, um ihr zur Wiedergeburt einer Plastiktüte eines Discountmarktes zu verhelfen. Heute bereue ich es – war sie mir doch treu und jeder Stoßlage gewachsen. Ihr Name war übrigens Beate Ouzo, die Gummipuppe mit der integrierten Alkoholfahne; Modell Kalisperma.

Nun zu einem richtigen weiblichen Wesen – nämlich meiner kleinen Schwester. Also, meine Schwester wechselte damals schon häufiger den Freund, als ich krankfeierte. Und ich feierte verdammt viel ...

Beeindruckt von dieser Tatsache, dass es meiner kleinen Schwester auch immer wieder gelang, die Jungs um den Finger zu wickeln, stellte ich mir in meiner schon immer vorhandenen blühenden Fantasie vor, dass sich bei mir dieses Talent auch mal zeigen wird. Aber ich möchte dann keine Jungs verführen, nein – nein, sondern amerikanische Filmschauspielerinnen. Früher war das immer die hübsche Jane Fonda, die galaktische Barbarella-Maus. Heute wäre mir Cameron Diaz am liebsten, die ich mal vernaschen würde.

Ich habe schon so ziemlich alles mitgemacht, was Frauen betrifft. Von kürzeren Bekanntschaften hin zu einer längeren platonischen Beziehung, einigen One-Night-Stands bis hin zu etlichen Selbstexperimenten an meinem Körper, wobei ich mir in der Fantasie den Körper diverser amerikanischer Filmschauspielerinnen vorstellte. Zuletzt war es immer Cameron Diaz.

Eine längere, feste Beziehung zu einer Frau – nein, die hab ich noch nie gehabt. Ob ich dazu überhaupt in der Lage wäre, vermag ich nicht zu sagen. Zumindest komme ich als Single nicht so schnell in Verlegenheit, eifersüchtig auf jemanden zu werden, denn ich kann verdammt eifersüchtig werden. Heute würde mir eine Frau wie die der Jugendliebe Elvira völlig reichen. Die Kunst der schönen Worte war mir nicht von Anfang an gegeben. Zunächst einmal bekam ich von Gott nur ein Sixpack in die Wiege gelegt, was sich später im talentierten Biertrinken zu Buche schlug. Kurz zu meinem Bruder. Mein älterer Bruder hatte als Kind ein ganz besonderes Talent. Er quälte mich immer mit Muskelreiten, sodass er meinte, diese außergewöhnliche Begabung später in einen Beruf umzuwandeln. Heute ist er Polizist. Er hat sich aber nun mittlerweile darauf spezialisiert, im Raum Düsseldorf Rauschgiftorgien von südamerikanischen Diplomatenfrauen hochgehen zu lassen.

Die Pastorin und der Punk

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