Читать книгу Die authentische Stadt - Stefan Lindl - Страница 11
Aufbau des Buchs
ОглавлениеDas Buch gliedert sich in fünf Argumentationsschritte. Zu Beginn werden die Grundlagen der Argumentation erläutert und grundlegende Begriffe aus der Perspektive des Konstruktivismus dargelegt. Soziale Konstruktion, historischer Wert werden skizziert und eingeordnet. Darauf folgt eine Betrachtung von Wissen, Wert und Diffusion. Sodann wird Kultur als Umwelt definiert.
Als zweiter Teil folgt eine Phänomenologie des Historischen, in der das materielle Original zugunsten der Zuschreibungspraktiken und Sprechakte dekonstruiert wird. Aus dieser Dekonstruktion werden Indikationen für Originale exzerpiert. Identisch wird die Rekonstruktion betrachtet. Es folgen die Hommage, die Kopie und das Denkmal. Aus den daraus abgeleiteten Indikationen werden in einem vierten Teilschritt Kategorien historischer Werte exzerpiert, die Spielarten des Originals, also Rekonstruktion, Hommage, Kopie oder Denkmal, obsolet machen. An einem allbekannten Beispiel, dem Schloss Neuschwanstein, wird der Mehrwert dieses Klassifizierungssystems durch die historischen Werte erläutert. Zwar ist Neuschwanstein nicht für den urbanen Raum repräsentativ, doch ist es als ein prominentes, sehr komplexes Bauwerk mit verschiedensten historischen Werten ein dienliches Objekt für die Analyse der historischen Werte. In einer Transferleistung kann dieses Beispiel auf Stadtviertel, Ensembles oder Einzelbauwerke angewendet werden.
Im fünften Schritt folgt die semiotische Bestimmung der Authentizität und des Authentischen ab dem 18. Jahrhundert und ihrer kontemporären Bedeutungsformen. Das Problem des historischen Authentischen und der historischen Authentizität besteht in der Unmöglichkeit, sie unmittelbar zu analysieren. Deswegen werden die zuvor erarbeiteten historischen Werte in ihrer Korrelation zum Authentischen dargelegt. Durch den Umweg über sie lässt sich das Authentische analysieren. Schließlich werden Authentizität und das Authentische als ästhetische Kategorien dargelegt und erläutert. Das Authentische wird hier als Ersatz für den Begriff des Originals vorgestellt, weil das Original zu sehr von den Bedeutungen des 20. Jahrhunderts bestimmt ist. Das Authentische lässt sich wesentlich unideologischer anwenden als das Original. Im sechsten Teilschritt werden die Herleitungen operationalisiert, um sie für Stadtentwicklungsprojekte anwenden zu können. Ein pseudonymisiertes Beispiel eines typischen Projekts einer Stadtviertelentwicklung verdeutlicht die Operationalisierung.