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Kapitel 2

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Jörg hatte seinen Passat kaum vor Jans Haus gestoppt, da näherte sich ein weiteres Fahrzeug. Jo Karge, ein guter Freund von Jan, kam hinter ihnen zum Stehen. Der ehemalige Kampfschwimmer war über siebzig, wirkte durch seinen muskulösen Körperbau und seine aufrechte Haltung jedoch wesentlich jünger.

Jo und seine Frau Helga waren für Jörg zu Ersatzeltern geworden, nachdem sie ihn als Teenager aufgenommen hatten. Beide bedauerten es ein wenig, dass Jörg mittlerweile mit Andrea und Ida zusammenlebte und seine Wohnung in ihrem Haus seitdem leer stand.

Hundertprozentig glücklich waren weder Jörg noch seine Ersatzeltern mit der gegenwärtigen Situation. Leider sprachen sie nicht offen über das Thema. Jan hatte deswegen schon einige Male gedanklich mit den Augen gerollt. Die Lösung lag doch auf der Hand! Der Resthof von Jo war so groß, dass eine weitere Familie dort wohnen konnte, ohne dass man sich gegenseitig auf die Nerven ging.

Jan lächelte Jo zur Begrüßung an. »Dein Timing ist perfekt, wir brauchen jemanden, der uns Nachhilfe in Phosphor gibt.«

Jo blinzelte. »Aha. Aber erst einmal schaffen wir die Wiege rein.«

Jörg hatte bereits in den Kofferraum gespäht und hob die Schultern, als würde er frieren. »Das Ding ist massiv und garantiert so schwer, wie es aussieht.«

Für die Schlussfolgerung erntete er einen Klaps auf den Rücken, der ihn ins Wanken brachte.

»Richtig, mein Sohn. Deshalb habe ich mir auch überlegt, wie wir das Teil die Treppe hochbekommen: Ihr beide schleppt und ich sage euch, wie ihr rangieren müsst.«

Tolle Arbeitsteilung. Da Jan wusste, wie sehr sich Lena darüber freute, dass sie das alte Familienerbstück ausleihen durften, seufzte er nur. »Waren wir verabredet und ich habe das vergessen?«

»Nö. Helgas Stricktanten sind bei uns eingefallen. Du glaubst gar nicht, was die schnattern. Da meine Frau immer leicht stinkig reagiert, wenn ich mich grundlos zurückziehe, habe ich mal die Auslieferung der Wiege vorgeschoben.«

»Na, da hast du ja Glück, dass wir da sind«, kommentierte Jan die Erklärung.

»Tja, gute Taten werden eben vom Karma entsprechend belohnt. Was hat es denn mit dem Phosphor auf sich?«

»Erzählen wir dir drinnen. Also, nachdem wir das gute Stück die Stufen hochgewuchtet haben. Wäre das Teil nicht ein Grund, das Kinderzimmer im Erdgeschoss einzurichten?«, schlug Jörg vor.

Jan grinste nur.

Das alte Bauernhaus war für ein Paar perfekt gewesen, stieß mit dem Kinderzimmer und dem Wunsch von Lena nach einem Atelier jedoch an seine Grenzen, sodass für das Frühjahr bereits ein Anbau geplant war.

Die Stufen, die in den ersten Stock führten, waren nicht übermäßig breit und dazu recht steil. Es dauerte eine Zeit, bis Jan und Jörg die Wiege am Bestimmungsort hatten. Jo war vorausschauend gewesen und hatte drei Flaschen Bier mit nach oben genommen. Die Männer stießen an.

Jörg sah sich um und nickte. »Sieht toll aus. Gefällt mir. Das hat Lena gut hinbekommen.«

Jan folgte seinem Blick und prostete ihm zu. Lena illustrierte Bücher, hatte sich aber auch mit ihren Bildern mittlerweile einen Namen gemacht. Tagelang hatte sie eine hellgraue Wand mit Fantasiefiguren bemalt, die dem Kinderzimmer eine individuelle Note verpassten. Unzählige Kartons und Tüten standen in einer Ecke und warteten darauf, ausgepackt zu werden. Jan hatte keine Ahnung, wofür der ganze Kram sein sollte, doch das würde er schon noch herausfinden.

»Lasst uns nach unten gehen«, schlug er vor.

Kaum hatten sie es sich in der Esszimmerecke bequem gemacht, fasste Jörg die Ereignisse am Steilufer für Jo zusammen.

Der ehemalige Kampfschwimmer pfiff leise durch die Zähne. »Das wäre für den Tourismus überhaupt nicht gut, wenn das Zeug nun auch hier angeschwemmt wird.«

»Kann das denn überhaupt sein?«, hakte Jan sofort nach. Als Jörg ihn mit erhobener Augenbraue ansah, präzisierte er seine Frage. »Logisch, der Brocken war ja da. Ich meine, ob das eine totale Ausnahme war oder ob ab sofort öfter mit dem Mist zu rechnen ist. Ich dachte, Phosphor findet man in anderen Küstenbereichen.«

Jo blickte an Jan vorbei durch das Küchenfenster hinaus auf die Ostsee. »Gute Frage, ich mache mich mal schlau.« Er musterte die beiden Männer streng. »Ihr wisst hoffentlich, dass der Dreck aus dem Zweiten Weltkrieg stammt, und das war weit vor meiner aktiven Zeit!«

Jan und Jörg grinsten sich an.

»Alles gut, Jo. Niemand hält dich für einen Weltkriegsveteranen«, beschwichtigte Jörg ihn.

»Genau, wir wissen, dass du ein ›Kalter Krieger‹ warst«, fügte Jan hinzu und spielte auf die Zeit des Ost-West-Konflikts an, in der Jo an geheimen Missionen der Bundeswehr teilgenommen hatte.

»Macht nur so weiter und ihr …«

Jörg schob ihm sein Smartphone zu. »Reg dich nicht auf. Uns ist dieses Boot aufgefallen. Mehr als ein schlechtes Gefühl haben wir aber leider nicht anzubieten. Sagt dir der Kahn was?«

Jo kratzte sich am grauen Vollbart, während er sekundenlang das Bild studierte. »Schon so’n büschen merkwürdig, dass der Mist nicht nach einem Sturm angespült worden ist. Das Boot ist für eine Tauchfahrt ausgerüstet, aber das habt ihr Landratten wohl selbst bemerkt.«

Jan nickte. »Aber wer taucht denn bei dem Wetter? Das ist doch selbst mit Topanzügen total kalt und unangenehm.«

Jo murmelte etwas, das wie »Weichei« klang, und blickte Jan spöttisch an. »Es gibt Taucher, die lieben diese Temperaturen.«

»Und was sind das für Idioten?«, fragte Jörg.

»Minentaucher«, übernahm Jan die Antwort. Erst jetzt fiel ihm ein, dass die niedrigen Temperaturen bei der Bergung von Munition und Kampfmitteln geschätzt wurden.

»Ganz genau«, bestätigte Jo. »Wenn du mich fragst, ist das sogar die einzige Erklärung, warum der Phosphor angespült worden ist.«

»Eine schlampige Bergung?«, überlegte Jörg laut. »Wer sollte denn so einen Mist freiwillig hochholen?«

»Keine Ahnung«, erwiderte Jo, »aber etwas sagt mir, dass wir bald Experten für dieses Thema sind. Ich schicke mal eine WhatsApp an Felix. Er ist bestimmt froh, wenn er was zu tun bekommt. So’n paar Recherchen sind genau das, was er braucht.«

»Kennst du denn das Boot?«, hakte Jan nach.

»Nö. Nie gesehen und das verrät uns ja auch was. Aus Kappeln oder Olpenitz stammt der Kahn nicht, dann würde ich den kennen.«

»Die meisten Boote liegen im Winterquartier. Welche Häfen haben denn überhaupt auf?«, erkundigte sich Jörg.

Jo zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Es kann ja jemand einen Steg an der Schlei oder der Ostsee haben. Oder er lässt das Boot vom Hänger aus ins Wasser. Übermäßig groß sieht es nicht aus. Ein großer SUV könnte das Teil schleppen. Seid ihr sicher, dass das Boot und der Phosphorfund etwas miteinander zu tun haben?«

Jan verzog den Mund. »Wir haben nicht mehr als ein dummes Gefühl. Und vielleicht noch die vage Theorie von der schlampigen Bergung. Viel ist das wirklich nicht. Es reicht gerade mal, um sich ein paar Informationen zu beschaffen.«

Jo schüttelte schmunzelnd den Kopf. »Habt ihr Jungs so viel Zeit, dass ihr unbedingt die nächsten Ermittlungen benötigt?«

Jan und Jörg wechselten einen schuldbewussten Blick, insbesondere Jan fühlte sich unangenehm durchschaut.

Er deutete nach draußen. »Wenn schon Frühjahr wäre, könnte ich mich um den Anbau kümmern, so bin ich mit der Praxis tatsächlich nicht ganz ausgelastet.«

»Fährst du deshalb bei dem Wetter und den Straßenverhältnissen mit der Ninja?«, fragte Jo sichtlich besorgt.

Da hatte der Dorfklatsch ja mal wieder ganze Arbeit geleistet. Jan unterdrückte mit Mühe eine genervte Antwort, die Jo nicht verdient hatte. »Das war eine Ausnahme. Ich bin doch nicht bescheuert und gehe unvertretbare Risiken ein.«

Jo blitzte ihn an. »Von wegen. Wenn sich erst mal herumspricht, dass unser Herr Doktor heimlich geheiratet hat, wirst du dir wünschen, ganz weit weg zu sein.«

»Erinnere mich nicht daran. Dabei holen wir die Feier im Sommer nach.«

»Tja, sogar Helga hat mindestens eine Stunde lang missmutig vor sich hin gebrummt, weil nur der Bengel und seine Holde dabei gewesen sind.«

Jörg zog den Kopf ein. »War nicht meine Idee«, verteidigte er sich. »Der ist schuld«, fügte er hinzu und deutete mit der Bierflasche in Jans Richtung. »Etwas Abwechslung wäre tatsächlich nicht schlecht. Ich habe noch jede Menge Resturlaub, Andrea leider keinen einzigen Tag. Und für Jans Anbau ist es ebenso zu kalt wie für den Steg, den wir bei uns ein bisschen ausbessern sollten.«

Jo brummte zustimmend. »Wo wir gerade unter uns sind: Meinst du, das Verhältnis zwischen Helga und Andrea lässt so langsam mal eine gewisse Frage zu?«

Jan hielt unwillkürlich die Luft an. Ging es jetzt darum, dass es reichlich schwachsinnig war, dass Jörg und Andrea Miete zahlten, wenn sie eine größere Wohnung direkt am Wasser auch umsonst haben konnten?

Jörg nickte langsam. »Du weißt, dass ich begeistert wäre, wieder bei dir und Helga zu wohnen. Ida würde sofort zustimmen, nur mit Andrea ist das ein wenig schwieriger. Ich arbeite dran.«

»Gut. Vielleicht hilft es dir ja, dass wir vorhaben, dir den Hof zu überschreiben. Es wäre doch bescheuert, damit zu warten, bis wir unter der Erde sind und dann die Erbschaftssteuer und so’n Kram anfallen. Ich habe Liz gebeten, mal einen passenden Vertrag aufzusetzen.«

Jörg starrte Jo an, als hätte der sich vor seinen Augen in einen Alien verwandelt.

»Ich lasse euch mal kurz alleine«, bot Jan an.

»Quatsch, du gehörst praktisch zur Familie«, wehrte Jörg ab und räusperte sich. »Also nicht, dass ich mich nicht freuen würde, aber was sagen deine Kinder dazu?«

Ratlos blickte Jo ihn an. »Na, was schon? Dass das längst fällig ist! Du hast mir die ganzen letzten Jahre mit dem Hof geholfen. Meine Söhne lieben die Gegend leider nicht so wie wir. Sie werden ja nicht leer ausgehen, aber der Hof gehört dir.«

»Aber der ist ein Vermögen wert und …«

»Willst du dich jetzt mit mir anlegen?«

»Na, das dann doch nicht.«

Es war Zeit, die ernste Stimmung aufzulockern. »Ein Jammer, dass ihr noch fahren müsst. Da muss ich wohl auf den zukünftigen Großgrundbesitzer ganz alleine mit einem ordentlichen Whisky anstoßen«, stellte Jan fest und erntete prompt beleidigte Blicke.

Sein Handy vibrierte und erstickte Jörgs Erwiderung im Ansatz.

Die Nummer gehörte einem guten Freund von Jan, Heiner Zeiske, einem ehemaligen Polizisten.

»Komm mal schnell zum Gerätehaus der Feuerwehr in Schönhagen«, befahl Heiner. »Hier liegt einer, mehr tot als lebendig.«

Jan wurde in solchen Fällen regelmäßig angerufen, weil er häufig schneller als der Notarzt vor Ort sein konnte. Er sprintete los und griff nach seinem Rucksack mit der Notfallausrüstung, der immer im Flur bereitlag. Jörg war dicht hinter ihm.

»Ich fahre dich«, bot er an.

»Und ich passe aufs Haus auf«, schickte ihnen Jo hinterher.

Da Jörg sämtliche Verkehrsregeln ignorierte, erreichten sie den Ort in wenigen Minuten.

Jan sprang aus dem Wagen und lief zu Heiner, der vor der Feuerwehr neben einem Mann hockte.

»Ich weiß echt nicht weiter«, rief er Jan zu.

Heiners Frau Irene stand mit einem Mobiltelefon in der Hand wenige Meter entfernt. »Die haben noch einen anderen Einsatz, es dauert, bis der Notarzt kommt.«

Der Mann sah aus wie Anfang zwanzig und hatte hellblondes Haar. Die weiß gräuliche Gesichtsfarbe war ebenso besorgniserregend wie die kaum spürbare Atmung und der schwache Puls. Jan beugte sich über den Mann und runzelte die Stirn. Zum zweiten Mal an diesem Tag roch er Knoblauch. Vergiftungen durch weißen Phosphor hatten häufig diese Begleiterscheinung, das ergab allerdings keinen Sinn.

Der Mann murmelte etwas in einer fremden Sprache. Jan verstand nur das Wort »Nadescha«. Vielleicht der Name seiner Frau.

Vorsichtig öffnete Jan den Kiefer des Unbekannten. »Leuchte mal«, bat er niemand Bestimmten, aber Heiner kam der Aufforderung sofort nach, indem er die Taschenlampenfunktion seines Handys nutzte. Mundhöhle und Hals wiesen Wunden auf, wie sie für Verätzungen typisch waren.

Jan war kein Experte für solche Fälle, tippte jedoch darauf, dass der Mann Phosphorgas eingeatmet hatte. Er hatte die Grenzwerte nicht im Kopf, wusste nur, dass schon geringe Mengen tödliche Folgen hatten und die Schäden so gut wie unumkehrbar waren.

Langsam schüttelte er den Kopf. »Er gehört auf eine Intensivstation.«

Nie würde er sich an die Hilflosigkeit gewöhnen, die manchmal Teil seines Jobs war.

Unerwartet flatterten die Lider des Mannes und sein Blick fokussierte sich. Jan tastete nach seiner Hand und drückte sie fest. »Hilfe ist unterwegs. Bleiben Sie ganz ruhig.«

»Das Geld soll Nadescha bekommen«, flüsterte der Unbekannte kaum verständlich und hustete schwach.

Jan wollte ihn stützen, doch plötzlich floss ein dünnes Rinnsal Blut aus dem Mundwinkel des Mannes. Ein letzter keuchender Atemzug und die hellblauen Augen starrten in den Himmel.

»Verdammt«, flüsterte Jan und spürte im nächsten Moment die Hand von Jörg auf seiner Schulter.

»Wenn du nichts tun konntest, ist es so«, sagte sein Freund.

Schwerfällig stand Jan auf. »Ich vermute, er ist an inneren Blutungen im Lungenbereich gestorben. Genaueres wird die Obduktion zeigen.«

Es dauerte weitere zehn Minuten, bis sie das Geräusch von Martinshörnern hörten. Irene hatte sich in die Umarmung ihres Mannes geflüchtet und vermied jeden Blick auf die Leiche. Jörg hatte eine Rettungsdecke aus dem Wagen geholt und den Mann zugedeckt. Die goldene Folie knisterte im leichten Wind.

»Hast du eine Idee, was ihn umgebracht hat?«, erkundigte sich Jörg leise.

»Auch wenn es verrückt klingt, ich tippe auf eine Vergiftung durch Phosphorgas. Dazu würden die Symptome und der Geruch nach Knoblauch passen.«

»Wenn ich an das Mädchen denke, ist das vielleicht gar nicht so abwegig«, erwiderte Jörg und eilte zu dem Streifenwagen, der in diesem Moment dicht vor ihnen hielt. Jan notierte sich innerlich, dass es eigentlich nicht sein konnte, dass der Notarzt immer noch nicht eingetroffen war.

Er rieb sich über die Stirn und war froh, dass sein Freund die nötigen Erklärungen übernahm. Nachdem er Heiners fragende Miene bemerkt hatte, ging er zu dem Ehepaar.

»Danke, dass du angerufen hast. Leider konnte ich nichts mehr für ihn tun.«

Der ehemalige Polizist schielte über die Schulter seiner Frau zu der Leiche. »Der war höchstens zwanzig. Was für ein Jammer. Hast du eine Idee, was ihn umgebracht hat?«

»Ich bin nicht sicher. Mein Tipp wäre eine Vergiftung durch Phosphor.«

Irene fuhr so schnell herum, dass ihr Mann zurückstolperte. »Das Zeug, das schon das Mädchen verbrannt hat? Das gibt’s doch gar nicht!«

Jan nickte langsam. »Die Kleine hatte üble Verbrennungen an der Hand und etwas von dem Gift eingeatmet. Das hier sah nach intensiverem Kontakt aus. Mundbereich und vor allem der Hals des Mannes waren böse verätzt und letztlich ist wohl die Lunge kollabiert. Aber frag mich nicht, wie das zusammenhängt …«

Irene zielte mit ihrem Zeigefinger auf Jan. »Wenn sich die Polizei nicht darum kümmert, dann übernehmt ihr das! So etwas darf es in Brodersby nicht geben. Wie gut, dass keine Saison ist, sonst bleiben uns noch die Touristen weg. Heiner hat sich sowieso schon gelangweilt, also seht zu, dass ihr das klärt!«

Jan öffnete den Mund und schloss ihn wieder, ohne dass er etwas gesagt hatte. Anscheinend galt er im Dorf nicht nur als Arzt, sondern auch als Sherlock-Holmes-Ersatz.

Heiner grinste schief. »Streite lieber gar nicht erst ab, dass dich der Fall reizt, Jan.«

»Mache ich nicht. Ich habe nur überhaupt keine Idee, was hier eigentlich los ist oder wo wir ansetzen sollen.«

»Das kommt noch«, verkündete Irene und nickte jemandem hinter Jans Rücken zu. »Die Herren warten offensichtlich auf dich.«

Jan drehte sich um und entdeckte die beiden Streifenbeamten, die in seine Richtung blickten.

Er wiederholte seine Einschätzung und erntete ein zweistimmiges Brummen.

Der jüngere Beamte hielt einen Ausweis in der Hand. »Das Opfer ist Russe. Also einen Sinn erkenne ich gerade so gar nicht und würde sagen, wir überlassen das alles den Kollegen von der Kripo.«

Sein älterer Kollege neigte den Kopf zur Seite. »Nee. Rechne mal mit dem LKA. Bei Kampfmitteln sind die zuständig. Aber warten wir erst mal ab, ob die Rechtsmediziner die Einschätzung unseres Docs bestätigen. Danke für deinen Einsatz, Jan. Komm morgen mal bitte in Kappeln vorbei, damit du ein Protokoll unterschreiben kannst. Ich bereite das vor, damit du nur noch deinen Namen drunterkritzeln musst.«

»Mach ich. Danke.« Jan sah Jörg auffordernd an. »Lass uns nach Hause fahren, ich brauche nun wirklich was Starkes. Wat’n Schiet.«

Falsches Spiel in Brodersby

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