Читать книгу Faylinn - Stefanie Worbs - Страница 8

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Ich sah ihn an und wusste nicht, ob ich es tun sollte. Was erwartete ich denn für eine Antwort?

Er war ein über 100 Jahre alter Elf und ich ein 18-jähriges Menschenmädchen. Wir kamen nicht mal aus derselben Welt und kannten uns bis vor einer Woche noch gar nicht. Und sowieso war es albern. Lia hatte irgendwelche Hirngespinste und ich fiel darauf rein. Sie machte mich noch verrückter, als ich es ohnehin schon war. Das konnte ich jetzt nicht gebrauchen.

Mein Freund lag im Krankenhaus, ich konnte ihm nicht helfen und ich bezweifelte, dass er wieder nach Wisteria mitkommen würde. Das wiederum bedeutete, dass ich nur noch Itjen hatte und der war mir in Sachen Magie keine große Hilfe. Er war mir ja nicht mal in Sachen Entscheidungsfindung eine Hilfe. Sicher, ich hatte die Söldner, aber die konnten auch bloß nichts tun, wenn ich nicht weiter wusste.

Ich seufzte. „Lass uns spazieren gehen. Ich kann dir das Haus und das Grundstück zeigen, wenn du willst“, lenkte ich ab, denn ich konnte mich jetzt nicht mit noch mehr Problemen herumschlagen. Wenn May zurück war, würde ich ihr alles erzählen und hoffte, sie würde mir einen Rat geben können. Elias legte das Buch wieder zur Seite, stand auf, hielt mir seine Hand hin und ich ließ mich von ihm hochziehen.

Im Aufenthaltsraum kam mir Dyllan entgegen und nahm mich fest in die Arme. „Geht’s wieder? Es tut so leid. Ich hätte dich nicht danach fragen sollen. Ich hab nicht nachgedacht.“ Er brach mir fast die Rippen, so fest drückte er zu.

„Alles gut. Ich war nur kurz unpässlich“, presste ich hervor.

Er ließ locker und atmete tief durch.

Ich lächelte ihn an, um ihm zu zeigen, dass alles gut war, auch wenn ich innerlich immer noch aufgewühlt und durcheinander war. „Ich will Elias das Haus zeigen, willst du mitkommen?“

„Gerne.“ Er grinste erst mich dann den Elf an. „Kann ich dich ein bisschen was fragen?“, wandte er sich an ihn.

„Sicher“, meinte Elias und die Spitzen seiner Ohren zuckten, als er grinste.

„Klasse. Also ...“ Dyllan begann eine Reihe von Fragen zu stellen und Elias versuchte alle zu beantworten. Währenddessen liefen wir erst gemächlich durch das Haus, wo ich ihm die Klassenräume, die Bibliothek, die Turnhalle und den Innengarten zeigte. Zwischen Dyllans Fragen stellte Elias immer wieder mir welche zu Geräten oder Dingen, die es in seiner Welt nicht gab. Am meisten faszinierte ihn der Aufzug und überhaupt alles Elektronische. Im Speisesaal holte ich mir eine Flasche Wasser und für ihn einen Kaffee zum Mitnehmen.

„Wieso schmeckt der Kaffee bei euch eigentlich so anders“, fragte er, als Dyllan gerade Luft holte.

„Der schmeckt besser als das, was ihr Kaffee nennt“, gab ich ihm zurück. Zwar waren beide Sorten in etwa gleich, doch unserer war wesentlich intensiver im Geschmack. Welche Bohnen auch immer in Wisteria verwendet wurden, ich konnte mir vorstellen, dass es nur ein Abklatsch dessen war, was bei uns als Kaffeebohne wuchs. „Wenn du ihn nicht willst, wir haben auch andere Getränke.“

„Nein, geht schon. Lieber das, als das Blubberzeugs da.“ Er deutete auf meine Flasche, in der winzige Bläschen aufstiegen.

„Pff, mehr für mich.“ Ich zuckte mit den Schultern und nahm einen Schluck. „Außerdem ist Kohlensäure viel lustiger, pass mal auf.“ Ich nahm einen zweiten Schluck und ein kleiner Rülpser entrang sich meiner Kehle, gefolgt von einem Lachen.

Elias stimmte in mein Lachen ein. „Das war aber nicht sehr damenhaft.“

Wieder zuckte ich mit den Schultern. „Wenn du eine Dame suchst, bist du bei mir falsch.“ Ich sah ihn direkt an und er hielt meinen Blick fest. Seine dunklen Augen waren unergründlich.

Ein Lächeln spielte noch immer um seine Lippen, dann sagte er: „Ich suche nicht mehr.“

Bevor ich fragen konnte, warum, kam Lia an meine Seite und stieß mir den Ellenbogen in die Magengrube. „Hey Schwester“, sagte sie in einem abfälligen Tonfall, doch ich hörte auch den typisch, schwesterlichen ich ärgere sie jetzt mal so richtig - Unterton heraus.

Kurz knickte ich ein, dann verpasste ich ihr ebenfalls einen leichten Hieb auf den Hinterkopf. „Benimm dich, Kleine“, fauchte ich liebevoll.

„Tu ich doch immer“, sagte sie in vollem Bewusstsein, dass es nicht so war.

Ich zog die Augenbrauen hoch und erinnerte sie damit an ihren Austicker Elias gegenüber.

Sie schaute zu mir und dann zu ihm. „Ja gut. Tut mir leid, wegen vorhin. Aber ich mag dich nicht und seh nicht ein, warum ich es tun sollte.“

„Lia“, stöhnte ich und verdrehte die Augen.

„Immerhin ist sie ehrlich“, meinte der Elf und grinste. Lias Abneigung schien ihn nicht im Geringsten zu stören.

Sie musterte ihn einen Moment. „Na gut, ich geb zu, ich könnte dich doch mögen.“

Jetzt lachte er auf, trat auf meine Schwester zu und ging in die Hocke, sodass er nun etwas kleiner war als sie. „Ich find dich toll. Direkt und ehrlich. Pass nur auf, dass du damit nicht an den Falschen gerätst, in Ordnung?“

Ich sah sie die Augen grübelnd verengen, als wöge sie ab, ob sein Rat gut oder schlecht war, dann beugte sie sich zu ihm und ich hörte sie flüstern. „In Ordnung, Elf. Aber lass die Finger von meiner Schwester. Sie gehört zu Deak.“ Sie richtete sich stolz auf und nun musterte er sie. Elias erhob sich und schaute mich an, als überlegte nun er, ob er ihrer Aufforderung folgen sollte oder nicht. Ich konnte sehen, dass ihm etwas auf der Zunge lag, doch was auch immer es war, er sagte es nicht. Stattdessen nickte er nur knapp und Lia hob die Hand, damit er einschlagen konnte. „Deal, Elf.“

Meine Schwester folgte uns weiterhin, doch jetzt war es mehr Dyllan, der Elias das Grundstück zeigte. Ich schwieg die meiste Zeit, wobei ich es teils genoss, einfach mal nur zuzuhören, und teils mit meinen eigenen Gedanken beschäftigt war. Am frühen Abend fanden wir uns am Pool wieder, der über den Winter beheizt wurde und von dem nun kleine Dampfwölkchen aufstiegen. Wir saßen, jeder mit einer heißen Schokolade in den Händen auf einer Sitzgruppe, während Dyllan noch immer Fragen fand, die er dem Elf noch nicht gestellt hatte. Ich wünschte mir mit jeder Minute mehr, dass May zurückkam und ich endlich erfuhr, was mit Deaken war. Dann war es so weit. Ich sah sie in den Speisesaal kommen, sich einen Kaffee holen, dann kam sie zu uns heraus und setzte sich schwer seufzend neben Elias.

„Wie geht es Deak?“, wollte ich sofort wissen und zappelte schon vor Ungeduld.

„Er ist wach und schläft abwechselnd. Die Ärzte haben ihm Medikamente gegen das Fieber gegeben und er hängt immer noch an der Infusion, weil er viel Flüssigkeit verloren hat. Sie klären noch ab, was es genau ist. Einer der Ärzte meinte, es wäre eine schwere Virusinfektion. Sie haben es im Griff, doch er darf nicht raus. Die nächsten Tage bleibt er dort und wird überwacht, damit das Fieber nicht zu schlimm wird.“ Sie klang müde und besorgt. Genau so wie ich mich fühlte.

„Was ist jetzt?“, wollte ich wissen.

„Was soll sein?“, stellte sie eine Gegenfrage.

„Er kann nicht wieder mit zurück. Aber ich brauche ihn. Er weiß viel mehr über Magie als ich. Ich weiß, dass er erst gesund werden musst und dass es das Wichtigste ist. Aber ich weiß nicht, wie lange Wisteria warten kann.“

„Wisteria wird nicht warten“, sagte sie ernst und sah mich direkt an. „Du gehst zurück und tust alles, um zu helfen.“

„Ich kann nicht ohne ihn zurück! Wer soll mir denn helfen, wenn ich was nicht weiß? May“, flehte ich halb.

„Es geht nicht anders. Ich habe Wisteria ebenfalls beobachtet und gesehen, dass bei euch nicht viel Zeit vergangen ist. Und trotzdem zählt noch immer jeder Tag. Du musst zurück und wenigstens einen Weg finden, die Drachen aus dem Kampf herauszuhalten. Und du musst das ohne Deak tun. Er kann nicht mit und wir können nicht warten, bis er gesund ist.“

„Aber ich ...“

„Faylinn!“

Ich sprang auf. „Du hast ja keine Ahnung, was da alles passiert ist! Ich ... ich habe ...“ Wieder schnürte sich meine Kehle zu. „Ich habe Dinge getan, May! Mit meiner Magie! Ich kann das nicht allein!“

Elias’ Blick richtete sich auf mich und ich wusste, was er dachte. Dass wir abgemacht hatten, ich würde weitermachen. Dass die Söldner mir helfen würden und ich hatte zugestimmt. Doch mit Mays Worten hatte sich wieder ein Abgrund vor mir aufgetan. Ich brauchte Deakens Hilfe in Magieangelegenheiten! Aber May verlangte von mir, dass ich weiterhin und vor allem allein, meine unausgebildete Magie nutzte und es damit riskierte, dass weitere Menschen zu Schaden kamen. Durch meine Hand, durch meine Unwissenheit.

Durch mich!, dachte ich verzweifelt. Ich wusste nicht, ob man es mir vom Gesicht ablesen konnte, doch Elias lehnte sich zurück und legte May eine Hand auf den Arm, bevor diese etwas sagen konnte.

„Ich habe eine Idee. Darf ich sie äußern?“, fragte er uns beide und schaute von ihr zu mir. Ich ließ mich zurückfallen, nickte knapp und May machte eine Geste mit der Hand, die ja bedeuten sollte. „Offensichtlich hat Fay Angst, etwas falsch zu machen.“ Er warf May einen Blick zu, der ihr Schweigen gebot, denn sie hatte schon Luft geholt. „Bitte lass mich erklären“, bat er und sie nickte. „Danke. Also wie gesagt, ich glaube, Fay hat Angst, einen Fehler zu machen. Was verständlich ist, wenn man ihre Situation bedenkt. Ich habe also einen Vorschlag und hoffe, ihr stimmt zu.“ Wieder schaute er erst May dann mich an, dann sprach er weiter. „Ich weiß aus Ehlers Aufzeichnungen, dass Hüter so gut es geht, im Hintergrund bleiben sollten. Also am besten auch nicht aktiv eingreifen. Sie sollen die Menschen in die richtige Richtung schubsen, damit die es selbst richten.

Jetzt ist die Situation aber so, dass Fay aktiv eingreifen muss. Auf die eine oder andere Weise. Nur sie hat die Mittel, die wir brauchen und das Wissen es einzusetzen, um unserer Welt zu helfen. Mein Vorschlag ist also folgender. Da Fay Sorge hat, etwas falsch zu machen, werden wir für sie agieren. Mit wir meine ich, meine Freunde und mich. Sie wird uns sagen, was wir tun können und wir werden es tun. So kann sie im Hintergrund bleiben und greift wirklich nur dann ein, wenn es nicht anders geht. Sie hat also am Ende genau die Rolle, die sie haben sollte, wenn unsere Welt nicht kurz vor dem Untergang stünde.“

„Ihr wollt ihre Aufgaben übernehmen?“, fragte May und sah etwas ungläubig aus.

„Die, die wir übernehmen können. Wir haben den Vorteil, dass wir Bescheid wissen. So können wir den Nachteil ihrer fehlenden Ausbildung abmildern. Es wird sicher kein richtiger Ersatz sein, doch wir sollten nutzen, was wir haben. Und es hilft ihr, wenn sie nicht unmittelbar in die Lage kommt aktiv eingreifen zu müssen. Alle agierenden Eingriffe können wir für sie übernehmen, solange es uns möglich ist.“

„Das hätte den Vorteil, dass du weiterhin im Hintergrund bleibst“, meinte May und schaute mich an. „Es war, zugegeben, eine meiner größten Sorgen, dass jemand entdecken könnte, was du bist. Wisterias derzeitige Lage macht es dir fast unmöglich, verdeckt zu handeln.“

„Ich glaube, ich wurde schon entdeckt“, gab ich etwas kleinlaut zu.

Mays Augen wurden groß. „Was? Wirklich? Wie?“

Elias übernahm diesmal das Erzählen der Ereignisse der letzten Woche und hielt die Rede kurz. „Wir denken, es war in Gorgona, als sie das Fenster geöffnet hat. Der Magier muss es gespürt und irgendwie zu ihr zurückverfolgt haben.“

„Ich hab nicht aufgepasst“, meinte ich schuldbewusst.

„Das war nicht nur deine Schuld. Du hättest daran denken müssen, das stimmt, aber Deaken hätte auch daran denken sollen. Er weiß, wie man Magie verschleiern kann“, sagte May und klang bitter dabei.

„Der Magier ist nicht mehr und auch seine Soldaten können keine Kunde von Fay überbringen“, versuchte Elias, die Stimmung zu retten.

Fay presste die Lippen unschlüssig aufeinandern und sagte dann: „Mag sein. Trotzdem ist die Möglichkeit gegeben, dass sie vorher schon jemandem von ihr erzählt haben.“ Jetzt schaute sie mich eindringlich an. „Egal was du tust, du musst ab sofort aufpassen, wenn du zauberst. Am besten wäre, wenn du dich gar nicht mehr in großen Städten zeigst. Wenn sie dich gesehen haben und deine Beschreibung ebenfalls weitergeleitet wurde, ist das Risiko zu groß, dass sie dich finden.“

Dyllan rutschte auf seinem Platz herum und setzte sich gerade hin. „Was genau wäre eigentlich so dramatisch daran, wenn Fay gefangen wird?“ Dafür kassierte er böse Blicke von allen Seiten. Mir fiel ein, dass er ja noch nicht annähernd so weit in seiner Ausbildung war wie ich. Er kannte die Risiken also noch nicht.

Ich erklärte also: „Ich würde gefangen genommen werden. Ich denke, das ist schon dramatisch genug.“

„Ja, stimmt. Aber ich meine, wir haben in unserer Anders-Welt Kräfte, die keiner sonst dort hat. Du könntest dich einfach rauszaubern.“

„Welchen Teil von ich habe meine Magie nicht so im Griff, wie ich sollte, hast du nicht verstanden?“, hakte ich nun schärfer nach.

„Keinen. Ich weiß, was du sagen willst, aber pass mal auf. Wenn du gefangen genommen und in einen Kerker verfrachtet wirst, hast du doch genug Ruhe und Zeit, um dir einen Zauber auszudenken, den du dann in aller Ruhe ausführen kannst. Dich hetzt keiner und du kannst genau darüber nachdenken, was du tun willst.“

„Mal abgesehen davon, dass ich in einem Kerker hocken würde und die mich mit Sicherheit nicht einfach in Ruhe lassen würden, glaube ich nicht, dass es so einfach wäre, wie es klingt.“

„Wäre es tatsächlich nicht“, sagte May. „Wir wissen von gewissen Substanzen, die in Anders-Welten verwendet werden, um die jeweiligen Magier davon abzuhalten, Magie zu wirken. Und wir wissen, dass einige die Konzentration stark schwächen. Wenn in Wisteria die Gleichen verwendet werden, könnten sie Fay wie jeden anderen festsetzen und dann in aller Ruhe weiterforschen, wie sie sie brechen können.“ May erklärte das in einer Seelenruhe, die mir Schauer über den Rücken jagte.

„Das ist schon so passiert, oder?“, hakte ich nach und ihre Augen verrieten mir die Antwort, bevor sie nickte.

„Ihr seid mächtige Magier, aber ihr seid Menschen. Das vergessen wir leider immer wieder. Wir sollten es nicht, denn es ist eine eurer größten Schwächen, wenn man es so nennen darf.“

„Was ist mit den Hütern passiert?“, fragte Lia kleinlaut und ängstlich. Ich sah ihre Augen feucht werden und wusste, sie dachte daran, wie es wäre, wenn mir das passieren würde.

„Entweder wurden sie gebrochen und haben für den jeweiligen Magier gearbeitet, bis wir sie finden, befreien konnten oder töten mussten oder sie haben sich selbst gerichtet, bevor es so weit kommen konnte. Wir haben nicht viele Hüter so verloren, eben auch, weil einige es geschafft haben, sich durch die Tür zurückwerfen zu lassen, aber es waren immer noch zu viele.“

„Das wird Fay nicht passieren!“, sagte Elias mit Nachdruck. „Wir werden auf sie aufpassen und sie wird ihre Aufgabe meistern.“

„Und dann? Ich meine, nach dieser Aufgabe?“, fragte ich, weil ich an das Danach dachte. „Sollten sie von mir wissen, werden sie auch dann noch nach mir suchen. Ich werde immer in Gefahr sein, solange ich in Wisteria bin.“

„Und ich werde bei dir sein. Schon vergessen? Ich bin ein Elf. Und dank dir kann ich steinalt werden. Ro krieg ich auch dazu, dir weiterhin zu helfen, dann hast du zwei Wächter an deiner Seite. Plus Itjen, solange er durchhält.“

„Was soll das denn heißen?“, fragte dieser aus dem Hintergrund.

Wir fuhren alle erschrocken herum, denn niemand hatte ihn bemerkt, nur Elias blieb gelassen und lächelte.

„Willst du sagen, ich sei unfähig und würde aufgeben?“, fragte mein Wächter und kam herüber.

„Das würde ich nicht so sagen. Aber du scheinst dich für unbesiegbar zu halten.“

„Nicht ganz unbesiegbar. Aber nah dran.“

Elias lächelte wieder. „Wir werden sehen, wie du dich schlägst, Wächter. Aber nun zurück zu meinem Vorschlag. Was sagt ihr also?“

Mays und mein Blick trafen sich und sie nickte. „Ich denke, das ist ein guter Plan. Solange Fay, noch nicht 100-prozentig bereit ist, ist das die beste Lösung.“

„Ja. Finde ich auch“, stimmte ich zu. Mein Unbehagen wurde kleiner, als Elias freudig lächelte. Er wusste nicht, dass ich am liebsten noch früher nach Wisteria gegangen wäre. Dass ich so überheblich gewesen war, zu glauben, ich könne es auch ohne richtige Ausbildung schaffen. Dass ich selbst einen Großteil der Schuld trug, warum wir jetzt hier waren. Auch wenn Wisterias Lage der ausschlaggebende Punkt gewesen war, warum meine Ausbildung vorangetrieben worden war. Wenn ich gesagt hätte, ich wäre noch nicht bereit, hätten sie mir den Schwur noch nicht abgenommen. May hätte den anderen Obersten nicht nachgegeben. Ich hätte eine gründlichere Ausbildung gehabt.

„Nichts läuft, wie es soll“, warf ich in die Stille ein und alle sahen mich an.

„Was meinst du?“, wollte Elias wissen.

„Ich weiß auch nicht. Es ist alles so falsch und doch hätte man es nicht viel anders machen können. Keine Ahnung“, erklärte ich kryptisch, doch entweder verstanden sie, was ich sagen wollte oder sie wollten nicht nachhaken. „Na ja. Jedenfalls haben wir jetzt einen Plan. Zumindest einen Teil davon.“

Elias nickte. „Richtig und wenn wir zurück sind, machen wir den Rest davon schlachtreif“, hielt er selbstsicher fest. Ich warf ihm ein dankbares Lächeln zu. Ich würde ohne Deak zurückkehren müssen, doch ich war mir sicher, in Elias wenigstens den Halt zu haben, der mir ohne meinen Freund fehlen würde.

Faylinn

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