Читать книгу Faylinn - Hüterin der Türen (Band 1) - Auf Weave Mansion - Stefanie Worbs - Страница 8
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Ich schloss die Tür hinter mir und hielt inne, um durchzuatmen. Da ich leicht verschwommen sah, blinzelte ich ein paar mal, doch es half nicht.
In Mays Büro konnte ich Deaken hören. „War das nötig?“, fragte er vorwurfsvoll.
„Sie muss lernen, sich zu verteidigen“, entgegnete May ihm, jedoch wieder mit ihrer gewohnt sanften Stimme.
„Schon klar. Aber musstest du sie so anfahren?“ Er war zweifellos aufgebracht. Kurz herrschte Stille.
„Deak. Ernsthaft. Lass gut sein“, kam es dann von May und eine leichte Genervtheit schlich sich in ihre Stimme. Wieder konnte ich Schritte hören und machte mich auf den Weg. Schneller als ich hergekommen war, lief ich die Treppe hinab in die Bibliothek zurück.
Der Computer, in dem alle Bücher verzeichnet waren, stand etwas abseits im Dunkeln. Jeder mit Schlüsselkarte konnte ihn bedienen und so setzte ich mich an den kleinen Tisch und startete den Rechner. Es dauerte keine Minute und ich konnte das Verzeichnis durchblättern. Trotzdem brauchte ich lange, denn noch immer verschleierten mir ungeweinte Tränen ab und an die Sicht. Wie nervig. Vor allem, weil es so naiv von mir war.
Ich war 17 und hatte mit meiner Vergangenheit abgeschlossen. Mit meinen Eltern, die mich nicht mehr wollten. Mit dem Verlust ihrer Liebe und ihrer Geborgenheit. Mit dem Umstand, dass man mich für verrückt hielt, wegen meiner Fantasie und damit, dass ich niemandem wirklich vertrauen konnte, außer Lia. Zugegeben, ich hatte gedacht, May könnte so was wie eine Freundin werden. Weil sie mich verstand und weil sie mich nicht für verrückt hielt. Doch sie war eben auch die oberste Professorin dieses Weave Internats und damit so was wie meine Direktorin.
Ich war naiv, weil ich geglaubt hatte, wieder jemandem näherkommen zu können, als nur guten Tag und guten Abend zu sagen. Sicher, ich hatte meine kleine Schwester und sie war mein Leben. Doch Lia hatte Freunde. Freunde, die sie akzeptierten, wie sie war. Für mich war dieser Zug abgefahren.
Die Zeilen auf dem Monitor verschwammen immer mehr und schließlich konnte ich gar nichts mehr lesen. Da ich wenigstens schon gesehen hatte, wo die Abteilung mit den Handschriften lag, gab ich es auf, weiter direkt nach etwas Nützlichem zu suchen, und fuhr den PC runter. Ich würde einfach mal durch die Reihen stöbern. Vielleicht gab es noch andere interessante Aufzeichnungen. Jemand kam die Treppe hinab und ich hoffte inständig, dass es nicht der war, den ich im Sinn hatte. Aber wie das so ist, nicht wahr?
Deaken erschien. Ich versuchte, mich auf dem Stuhl hinter dem PC Tisch so klein wie möglich zu machen. Er ging auch tatsächlich an mir vorbei und dann piepste der blöde Computer.
Er wandte sich um und entdeckte mich. „Fay, du bist noch hier?“
Schnell schaltete ich den Monitor aus, damit er mein Gesicht im Dämmerlicht nicht sah und stand auf. „Ja, ich ...“ , meine Stimme verriet mich. Blöder Mist. Ich schluckte und versuchte einen zweiten Anlauf, der gefasster klingen sollte. „Ich, ehm, suche noch das Tagebuch. Bin gleich weg.“ Das klang ganz passabel. Ich umrundete den Tisch und machte mich auf den Weg zur Handschriftenabteilung.
„Fay? Geht’s dir gut?“, rief er mir nach.
Im Laufen hob ich eine Hand, ohne mich umzudrehen, und winkte lässig ab. „Alles klar.“ Wieder versagte mir die Stimme. Verflucht noch mal! Ich beschleunigte meinen Schritt, bog ein paar Reihen zu früh ab damit ich außer Sichtweite kam und blieb mittig der Reihe stehen. Hier war es ziemlich dunkel, doch ich konnte sowieso kaum was sehen. Energisch wischte ich mir die Augen und versuchte angestrengt meine Fassung zu wahren. Komm schon Faylinn Waters, krieg dich mal ein! Eine Hand legte sich auf meine Schulter. Ich zuckte zusammen und wandte mich um.
„Fay, ich ...“ Auch Deaken versagte für einen Moment die Stimme. Himmel, sah ich so fertig aus? „Fay“, kam es dann nur noch leise und das gab mir den Rest. Mit einem Schlag liefen mir die Tränen über die Wangen und ein Schluchzer drang mir aus der Kehle.
Verdammt, dachte ich noch, dann lag ich in Deakens Armen und durchnässte sein T-Shirt mit meinen Tränen. Nach einer Weile spürte ich, wie er tief Luft holte um etwas zu sagen, doch ich kam ihm zuvor, löste mich aus seinem Griff und trat einen Schritt zurück.
Abermals wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht und schaute zu Boden. „Tut mir leid“, schaffte ich, zwischen zwei stockenden Atemzügen zu sagen und schaute auf. „Keine Ahnung was das war. Tut mir leid“, wiederholte ich, wandte den Blick aber sofort wieder ab.
Er musterte mich einen Moment, dann fragte er: „War das wegen May oder wegen mir?“
Ich schaute auf. Wieso wegen ihm? „Wegen dir?“, fragte ich zurück und sah ihn verwirrt an. Noch immer bekam ich nur stockend Luft.
„Na ja, wegen dem Training und wegen dem was auch immer Ohara gesehen und gesagt hat“, erklärte er und schob die Hände in die Hosentaschen.
„Was? Nein. Nicht deswegen. Gerede ist mir egal, das bin ich gewohnt. Und es hat auch nichts mit dem Training zu tun.“
„Also war es wegen May? Weil sie dich so angefahren hat?“
„Keine Ahnung. Vielleicht ... wahrscheinlich“, gab ich leise zu, sah ihn dabei aber nicht an.
Er kam wieder näher und fasste meine Arme. „Sie hat das nicht so gemeint. Sie will nur das Beste für dich und dazu gehört, dass du dir selbst helfen kannst.“
„Mhh.“
„Fay.“ Er hob mein Kinn an, damit ich ihn ansehen musste. „Warum hast du so eine Abneigung gegen das Kämpfen?“
Ich zuckte nur mit den Schultern. „Kein Plan. Das war schon immer so. Ich bin kein Freund von Gewalt.“
„Das hat doch nichts mit Gewalt zu tun. Du sollst dich schützen können.“
„Und dafür muss ich anderen wehtun?“
„Willst du lieber, dass sie dir wehtun? Das werden sie nämlich. Wenn dir einer was antun will, tut er das. Der denkt sich nicht, er lässt es lieber, nur weil du so nett bist.“ Jetzt lächelte Deaken leicht.
„Ich weiß. Aber ich kann ihn mit Magie abhalten. Ich muss ihn nicht zu Brei hauen.“
Nun lachte er auf. „Das hat auch nie einer verlangt. Es reicht vollkommen, wenn du ihn außer Gefecht setzt, damit du zum Beispiel Zeit hast, einen Zauber zu wirken. Oder im Notfall, zu fliehen. Denkst du denn, mit deinen Zaubern tust du niemandem weh?“
„Nicht unbedingt.“
„Du wirst Hüterin. Du wirst eine ganze Welt verteidigen. Ob du willst oder nicht, du wirst an den Punkt kommen, an dem du kämpfen und andere verletzen musst. Das passiert auch mit Magie.“
„Es gibt auch andere Wege. Außerdem ist Magie keine körperliche Gewalt.“
„Ach du denkst, da sind Unterschiede? Ist es nicht egal, wie du jemanden umhaust? Fay, ob nun mit Magie oder mit deinen Händen, es wird dazu kommen.“
„Vielleicht auch nicht.“
Er seufzte. Gab er auf? „Ach Kleine“, mehr kam nicht, dann sah er mich einfach nur an.
Meine Atmung hatte sich mittlerweile ganz gut normalisiert und die Tränen hatte ich auch im Griff. „Ich werd dann mal das Buch suchen. Sorry noch mal wegen eben.“ Wieder schaute ich betreten zu Boden, doch Deaken hob abermals mein Gesicht an.
„Schon okay.“ Einen Moment hielt er meinen Blick fest, dann ließ er mein Kinn los und nahm stattdessen meine Hand. Da waren sie wieder, die Schmetterlinge. Und sie kamen so plötzlich, dass ich tatsächlich erschrak. Ich entzog ihm meine Hand und trat zurück. Dann wandte ich mich ohne ein weiteres Wort um und machte mich auf den Weg zur Handschriftenabteilung. Hinter mir konnte ich ihn noch die Luft ausstoßen hören.
Ich fand die Abteilung ohne Probleme und begann, sie systematisch abzusuchen. Deaken spukte mir im Kopf umher, doch ich zwang mich zur Konzentration auf meine Suche. Einige Regale konnte ich überspringen, denn hier lagen nur Karten von anderen Welten oder Aufzeichnungen über Naturereignisse. Ich brauchte Tagebücher. Fast am Ende des Regals mit den letzten Karten hielt ich jedoch inne, denn hier lagen alle Welten, die mit W begannen, also musste auch Wisteria dabei sein. Mein Blick glitt an den Schildern vorbei und hielt bei Wi. Dort suchte ich einen Moment, dann hatte ich eine Karte gefunden. Auch in den Tagebüchern waren Karten verzeichnet, doch bis jetzt hatte ich keine gefunden, die das ganze Land zeigte. Oder den Kontinent?
Mir wurde bewusst, dass ich noch nicht mal wusste, ob Wisteria eine Kugel war wie die Erde oder eine Scheibe. Ja, auch solche Welten gab es. Kugeln und Scheiben, sogar welche mit mehreren Ebenen und diese in allen Größen und in allen erdenklichen Varianten. Die Karte von meiner zukünftigen Welt war eingerollt und in einem Köcher aus leichtem Holz verstaut. Ich nahm sie mit, denn zwischen den Reihen war es mit den nur spärlich beleuchteten Regalbrettern zu dunkel. Die Reihe endete im Hauptgang und jetzt hatte ich auch wieder mehr Licht, also entschied ich, mir die Karte gleich anzusehen.
Ein Stück entfernt stand ein großer Lesetisch. Ich ging drauf zu, schob zwei Stühle beiseite und zog die Karte aus dem Köcher. Sie war relativ groß und furchtbar alt. Ein bisschen hatte ich Angst, sie könnte reißen, doch das Material auf dem sie gezeichnet worden war, schien robuster zu sein, als es aussah. Ich schnappte mir zwei Bücher, die noch auf dem Tisch lagen und benutzte sie als Beschwerung für die oberen Ecken, die unteren hielt ich fest. Ich musste meine Arme fast einen Yard ausbreiten, um annähernd an die Ecken zu kommen, so groß war die Karte, dann erkannte ich den Aufbau von Wisteria.
Es handelte sich tatsächlich um eine Kugel. Die Zeichnung zeigte mehrere kreisrunde Abbildungen. Doch nur auf zweien war jeweils eine Kontinentalfläche zu sehen. Die anderen drei waren einfach blau mit nur winzigen Punkten, die wohl Inseln und Inselgruppen darstellten. In einer wunderbaren Handschrift stand über alle dem „Wisteria Orbis“. Ich beugte mich hinab, um die Namen der Inseln zu lesen. Die größte Inselgruppe hieß Sahles. Sie umfasste zehn große und unzählige kleine Landmassen und lag dem Hauptkontinent Wisteria am nächsten. Also hieß die Welt wie der Kontinent oder umgekehrt?
Für den Moment war es egal, denn die Namen konnten erfahrungsgemäß variieren. Der Hauptkontinent selbst war eine große Fläche, mit vielen Seen und Flüssen im Westen und Süden und einem großflächigen Gebirge im Norden und Osten. Eine zweite kleinere Landmasse lag weiter nördlich, beide wurden durch ein Meer getrennt, der Sturmsee. Ich ließ den Blick über den Hauptkontinent gleiten und mir fiel auf, dass es nicht viele große Städte gab, zumindest waren nicht viele eingetragen. Zwei Hauptstädte nur. Leviathana und Gorgona. Gruselig. Der Hüter, der diese Karte gezeichnet hatte, hatte die Städte nach Ungeheuern benannt. Da gefiel mir Wisteria von der schönen Pflanze doch besser.
Auch die vielen Seen und Flüsse trugen zumeist Namen von mythologischen Kreaturen. Das war schon irgendwie unerwartet. Ich war davon ausgegangen, dass es mehr botanische Namen geben würde. Allerdings hatte ich eben auch bemerkt, dass viele Hüter ihre eigenen Bezeichnungen verwendeten. Einfach weil sie die Orte und Landschaften damit verknüpften. Der Urheber dieser Karte hatte das sehr wahrscheinlich auch getan. Der Grund für die eigenen Namen war einfach der, dass die Hüter den Kontakt zu Einheimischen mieden und so nicht deren Bezeichnungen verwenden mussten. Sie hatten es sich leicht gemacht. Außerdem schien es eine Eigenart von Hütern zu sein. Wir durften uns sowieso nur in absoluten Notfällen einmischen, warum dann also die gewöhnlichen Namen nutzen?
Die meiste Zeit waren wir nur Beobachter, zeigten uns nicht offensichtlich und gaben uns erst recht nicht als das zu erkennen, was wir waren. Das diente einfach unserem Schutz. Es musste schließlich nicht bekannt werden, dass die Anders-Welten Hüter hatten. Und so gab es zahlreiche Karten mit unterschiedlichen Bezeichnungen. Welche davon nun die Richtigen waren, würde ich wohl nur herausfinden, wenn ich rüberging und dort jemanden fragte. Jedenfalls war diese Karte hier die größte und genaueste, die ich bis jetzt gesehen hatte und sehr wahrscheinlich auch die vollständigste. Ich ließ meinen Blick weiterwandern und versuchte mir alles einzuprägen. Die Landmasse selbst würde sich nicht unterscheiden und so würde ich mich an den natürlichen Anhaltspunkten orientieren können, wenn ich denn mal da war.
„Was tust du?“, fragte eine Stimme hinter mir und ich fuhr erschrocken herum. Dyllan warf einen Blick über meine Schulter und musterte die Karte. „Ist das eine Anders-Welt?“
Ich wandte mich wieder halb zurück. „Ja, meine“, sagte ich und wies auf den Namen.
„Wisteria“, las er und fragte dann: „Du kennst deine Anders-Welt?“
„Ja. Du nicht?“
„Nein.“
„Nicht mal den Namen?“ Ich wusste ja, dass ich meinen Mitschülern voraus war, weil Ava mir verbotenerweise einen Blick durch meine Tür gewährt hatte. Doch dass sie nicht mal die Namen ihrer Welten kannten, war mir neu.
„Nein“, meinte Dyllan und musterte mich. „Wir erfahren ihn erst im dritten Jahr, wenn’s darum geht uns auf die Prüfung einzuschwören. Wieso weißt du von deiner?“
„Na ja, also ...“
Sein Blick wurde fragend.
„Ich hab da eine Freundin, die hat sie mir gezeigt“, gab ich zu.
„Was? Ehrlich? Du kennst auch deinen Vorgänger?“
„Meinen Vorgänger? Nein. Ava ist eine Leprechaun“, erklärte ich verwirrt.
Er schwieg und starrte mich an, dann meinte er: „Eine Leprechaun kann aber kein Hüter sein.“
„Ist sie auch nicht. Sie verwahrt meinen Schlüssel, bis ich bereit bin.“
Er verdrehte die Augen, als er zu verstehen schien, doch dann erstarrte er. „Warte mal. Eine Leprechaun hat deinen Schlüssel? Was ist mit dem derzeitigen Hüter?“
Ich musterte Dyllan, weil ich nicht wusste, wie weit ich ihm trauen konnte. Zwar kannte auch er, meines Wissens nach, den derzeitigen Hüter seiner zukünftigen Welt nicht, aber vielleicht auch doch. Vielleicht wartete dieser nur darauf, einen Schwachpunkt zu finden, um vielleicht sogar meine Anders-Welt anzugreifen. Immerhin führte immer irgendeine Anders-Welt Krieg gegen eine zweite. Sein Blick blieb bei mir, während ich noch immer abzuschätzen versuchte, was ich ihm sagen konnte.
„Deine Welt hat keinen“, stellte er dann selbst fest, doch sein Blick blieb fragend. Mist, es war sicher nicht gut, wenn er das wusste. Doch was sollte ich ihm sagen, warum Ava meinen Schlüssel hatte und damit den einzigen zu Wisteria?
Egal, zu spät. „Nein“, gab ich schließlich leise zu und hatte im Gefühl, dass es falsch war.
„Wow. Deswegen triezen dich die Profs so. Die wollen dich so schnell wie möglich fertig ausbilden. Ich hatte mich schon gefragt warum. Allerdings dachte ich, dein Vorgänger wäre einfach nur alt oder so.“
„Tja, nein. Er ist nicht alt. Genau genommen ist er gar nichts mehr.“
„Was ist denn mit ihm passiert?“
„Ein Autounfall. Ich weiß nichts Genaues. Jedenfalls ist er nicht natürlich gestorben.“
„Oh. Das tut mir leid.“ Dyllan senkte kurz den Kopf, dann sah er mich wieder an. „Wir hatten uns alle schon gefragt, warum du Extrastunden bekommst. Du bist ja immerhin nicht schlecht in den Kursen.“ Er grinste frech.
„Nein, bin ich nicht“, gab ich ihm etwas schnippisch zurück. In Wirklichkeit zählte ich sogar zu den Klassenbesten. Nicht nur durch die vielen Extrastunden.
Er schüttelte belustigt den Kopf. „Darf ich mal sehen?“, fragte er dann und wies auf die Karte. Ich schaute erst auf den Tisch, dann zu ihm. Wieder versuchte ich abzuschätzen, wie viel er wissen sollte.
„Ich gebe dir mein Ehrenwort, dass ich niemandem was davon sage“, meinte er und hob beide Hände zum Zeichen des Friedens.
„Mhh.“ Ich presste die Lippen zusammen.
„Weißt du, ich bin durchaus mit dir einer Meinung, wenn du sagst, dass Hüter auch zusammenarbeiten können.“
„Ach?“
„Klar. Ist doch altmodisch zu denken, wir müssten uns bekriegen, nur weil unsere Anders-Welten es möglicherweise tun.“
„Stimmt. Aber was wenn sie es tun? Dann hast du möglicherweise Informationen über meine, die mir über deine fehlen?“
Er schwieg und musterte mein Gesicht dabei gründlich, dann trat er zurück. „Vielleicht hast du recht. Entschuldige. Ich wollte nur nett sein. Eigentlich dachte ich, wir könnten so was wie eine neue Generation Hüter werden. Ich dachte, du willst das vielleicht auch? Wir müssen aber keine Feinde sein.“
Auch ich musterte ihn offen und sah, dass er es ernst meinte, dann seufzte ich. „Du hast ja recht. Nur bist du der Erste, der das auch so sieht.“
„Irgendwer muss ja mal den Anfang machen.“ Wieder grinste er. „Ich verspreche dir, nichts gegen dich zu verwenden und wenn ich was über meine Anders-Welt erfahre, werde ich es dir auch sagen und zeigen. Ich finde es echt interessant, auch von anderen Welten zu lernen. Es könnte uns in unserer Eigenen hilfreich sein.“
„Könnte sein.“ Ich machte einen Schritt zur Seite und bedeutete ihm so, dass er näherkommen durfte. Vielleicht war es ein Fehler. Vielleicht aber hatte ich ihn Dyllan auch einen Verbündeten gefunden.