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Bürgerkriegsvoraussagen

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Das Wort Bürgerkriege ist in diesem Zusammenhang eigentlich unpassend, da den Prophezeiungen nach nicht von Volksmassen mit ganzen Armeen auszugehen ist, die innerhalb eines Landes gegeneinander kämpfen. Der Wortschatz der deutschen Sprache ist im Hinblick auf das, was die Prophezeiungen zum Bürgerkrieg voraussagen, etwas zu begrenzt. Unruhen wäre zu schwach, Chaos wäre auch zu schwach und Aufstände klingt zu sehr nach Fremdbeherrschung.

Womit der europäischen Prophetie nach zu rechnen wäre, ist ein zeitlich begrenzter totaler Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung; die zeitweise vollkommene Abwesenheit jeglicher Ordnungskräfte, und das zudem in einer Situation, in der die Lebensmittelversorgung komplett zusammengebrochen ist und es überall – insbesondere in Ballungsräumen – zu Plünderungen kommt: erst auf Geschäfte, dann bei vermögenden Privatpersonen, dann bei jedermann.

Glaubt man der europäischen Prophetie, so würden diese Unruhen – von Ausnahmen abgesehen – erst unmittelbar vor dem „dritten Weltkrieg“ ausbrechen, nur wenige Wochen zuvor, vielleicht nur Tage.

Glaubt man Alois Irlmaier (~1950) und einer gewissen Katharina aus dem Ötztal (1951), so dauert die gefährlichste Phase der Unruhen im Großraum München nur drei Wochen (Irlmaier26) und in Westtirol nicht viel länger; vielleicht 3 bis 4 Wochen (Katharina).27 Dabei handelt es sich wie gesagt um die ersten Wochen unmittelbar nach Kriegsausbruch.

Da die europäische Prophetie den Kriegsausbruch in Mitteleuropa mit hohem Übereinstimmungsgrad für die Getreideernte28 vorhersagt, konkret die Weizenernte (Ende Juli/Anfang August), wären die bürgerkriegsähnlichen Unruhen spätestens zum Sommer des Kriegsjahres zu erwarten. Bräche Ende Juli/Anfang August der Krieg aus, wäre der Staat nicht mehr in der Lage, die Unruhen einzudämmen. Zunächst hätte er mit der Bekämpfung der Roten Armee Wichtigeres zu tun.

Ein Teil der Unruhen stünde natürlich im Zusammenhang mit Lebensmittel-Beschaffungskriminalität, und damit zusammenhängender Verteilungskämpfe und Raubzüge; das alles natürlich mit Schwerpunkten in Ballungszentren.

Eine zweite, parallel auftretende Form von Bürgerkrieg wären den betreffenden Quellen nach in Deutschland (Österreich und anderswo) lebende Ausländer, die wirtschaftlich zu schlecht integriert und zu schlecht abgesichert sind und die innerhalb der versorgungsbedingten Unruhen ein Eigenleben entwickeln. Hinweise auf ab Kriegsbeginn aufreißende und nicht mehr überbrückbare Gräben zwischen deutscher Stammbevölkerung und den „Fremden“ finden sich in einer kleinen Gruppe älterer Prophezeiungen.29 Diese Quellen legen die Deutung nahe, dass es ab Kriegsausbruch zwischen der deutschen Stammbevölkerung und den „Fremden“ an verschiedenen Stellen im deutschsprachigen Raum zu besonderen Gewaltexzessen kommt (siehe auch hier, Lied der Linde „bunter Fremdling“).

Was mögliche geografische Schwerpunkte betrifft, wäre mit den härtesten Verteilungskämpfen in Großstädten zu rechnen. Und es scheint naheliegend, dass das, was in Großstädten geschieht, auf das Umland der Städte ausstrahlt. Mit plündernden Horden im Umland großer Städte wäre nach Kriegsausbruch innerhalb ganz weniger Tage zu rechnen. Und es ist klar, dass entsprechende Plünderertrupps als Erstes aus solchen Milieus heraus entstehen, die traditionell sowieso eine hohe Kriminalität aufweisen.

Neben der zwangsläufigen unvermeidlichen Lebensmittel-Beschaffungskriminalität der Stammbevölkerung und gewissen Kontrollverlust-Nebeneffekten bei jüngst Zugewanderten, bestünde den Prophezeiungen nach eine dritte Bürgerkriegsform in gezielten Rachefeldzügen aus der Stammbevölkerung heraus gegen Vertreter des bisherigen „Systems“ oder gegen jene, die man (auch fälschlicherweise) für solche hält.30 Die in den betreffenden Quellen (siehe unten) beschriebene Wut der „kleinen Leute“ deutet auf ein lange Zeit angestautes Gefühl des Betrogenwordenseins in der ganz normalen Bevölkerung.

Eine solche Wut breiter Bevölkerungsschichten wäre einfach zu erklären, sollte die Einheitswährung Euro noch vor Kriegsausbruch kollabieren und die Bürger im Zuge des Crashs sämtliche Ersparnisse (insbesondere ihre Altersvorsorge) verlieren.

Der politischen Klasse würde es dann nicht mehr gelingen, dem Volk vorzugaukeln, der Euro-Crash wäre unvorhersehbar gewesen, schließlich gab es weit über zehn Jahre lang massive Kritik an der Konstruktion der Euro-Einheitswährung, und viele dieser Kritiker hatten auf dem Höhepunkt der Eurokrise 2011/12 auch ausgiebig Gelegenheit, ihre Kritik in führenden Massenmedien, insbesondere im Fernsehen zur besten Sendezeit vorzubringen. Die im Normalfall bei Politikern so beliebte Notlüge „Das konnten wir nicht ahnen“ würde im Fall des Euro-Crashs definitiv nicht funktionieren. Dann würde sich rächen, dass man dem Bürger in der letzten Zeit vor dem Euro-Crash immer wieder gepredigt hat: „Vertraut uns, wir haben das Euro-Problem im Griff.“

Ein Euro-Crash würde der Glaubwürdigkeit der gesamten politischen Klasse in Euro-Europa einen extrem harten Schlag versetzen; wahrscheinlich mit der Folge, dass auch die etablierten Massenmedien die Kontrolle über die öffentliche Meinung verlieren. Im Falle des Euro-Crashs stünde also so einiges auf dem Spiel.

Eine weitere Quelle der Volkswut dürfte – wenn er denn je käme – der Krieg mit Russland sein, und zwar dann, wenn die deutschen Bürger irgendwann nach Kriegsausbruch zu glauben beginnen, die NATO sei schuld am Krieg, bzw. die russlandfeindliche Politik der NATO. Die Überzeugung „Berlin ist schuld am Krieg“ wäre unter bestimmten Umständen sicher mehrheitsfähig. So war ein Großteil der deutschen Bevölkerung absolut empört, als Politik und Massenmedien im Jahre 2014 infolge der Ukrainekrise in aller Öffentlichkeit und für jeden sichtbar mit großem Eifer ein neues Feindbild Russland aufbauten.

Beispiele für das Anti-Putin-Sperrfeuer westlicher Medien im Jahre 2014:


Abb.4: News-Magazin (Ö), 6. März 2014 »Der Feind der Welt« Abb.5: Time-Magazin, 17. März 2014 »Putin’s Gamble«(der Kopf war rot!) Abb.6: Der Spiegel (D), 28. Juli.2014 »Stoppt Putin jetzt«

Vier Jahre später scheint die permanente Putin-Kritik und die permanente Anti-Putin-Hetze über die gesamte Breite der etablierten Massenmedien dazu geführt zu haben, dass ein großer Teil der Bevölkerung Russland inzwischen doch als Bedrohung empfindet. So heißt es in einer Umfrage des ZDF-Politbarometers von März 2018, 53 % der Deutschen würden sich »große oder sehr große Sorgen« machen, würde Putin wiedergewählt.31 Trotzdem leben in Deutschland immer noch viele Millionen Menschen, die Russland gegenüber nicht so misstrauisch eingestellt sind (20 % wollten laut ZDF-Politbarometer Putins Wiederwahl), die weiter eine Freundschaft zu Russland wollen und die im Umkehrschluss gerade diejenigen deutschen Politiker und Massenmedien als Bedrohung empfinden, die fortgesetzt Feindschaft zwischen Russland und dem Westen schüren.

Praktisch sämtliche Vertreter der von den etablierten Massenmedien kaum wahrgenommenen Friedensbewegung im deutschsprachigen Raum kommen zu der geostrategischen Analyse, dass maßgebliche Kreise in der NATO sowohl in den USA als auch in Europa versuchen, einen ernsten Konflikt mit Russland zu provozieren; ein Konflikt, der dann irgendwann in einem dritten Weltkrieg endet.

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