Читать книгу Layla - Stephan Lake - Страница 18
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ОглавлениеSnydr wollte Elijah nicht weglassen, nicht ohne Antworten. Er schrie Elijah an, Wieso war die Ausgangssituation falsch, wieso, erklär mir das, verdammt, sprang auf und griff nach ihm, aber da standen d’Antonio und ihr Kollege bereits rechts und links und packten ihn an den Schultern und rissen ihn zurück. Snydr beruhigte sich nicht und schrie weiter, Wieso, Wieso, und strampelte mit den Füßen, bis d’Antonio per Funk Hilfe anforderte und schließlich sechs Beamte Snydr an Armen und Beinen hochhoben und wegtrugen.
Sie kamen bis zur Tür.
„Wartet, wartet, ein Satz noch, nur ein Satz, ein Satz.“ Snydr strampelte wild. „Wartet. Lasst mich runter.“
„Hören Sie verdammt nochmal auf zu treten, Snydr“, sagte d’Antonio. Sie sah Elijah an.
Elijah nickte.
„Ein Satz, Snydr, aber nur, wenn Sie sich beruhigen. Verstanden?“
Snydr atmete schwer mit offenem Mund und nickte.
„Sind Sie ruhig? Können wir Sie hinstellen?“
„Ja, verdammt, stellen ... stellen Sie mich hin.“
D’Antonio nickte ihren Kollegen zu, die Snydr auf die Füße stellten, ihn aber mit zwei Mann rechts und zwei Mann links festhielten.
„Dann los, Snydr.“
Snydr atmete immer noch schwer. Sein Gesicht war rot vor Anstrengung und Zorn. „Du bist einer von denen und du bleibst einer von denen, Leblanc, du kannst deine Herkunft nicht verleugnen, du wirst immer einer von denen bleiben, du kannst vielleicht dein dreckiges Viertel verlassen und einen Cowboyhut aufziehen und Polizist in einer anderen Stadt werden und so tun, als wärst du nie hier gewesen, aber dein Viertel, Leblanc, du kannst dein Viertel verlassen, aber dein Viertel verlässt dich nie, niemals. Niemals, Leblanc!“
Elijah wartete, bis d’Antonio zurückkam. Sie war allein. Gemeinsam gingen sie den bekannten Weg, schweigend.
Draußen war es immer noch hell und sehr warm.
„Was war das denn jetzt?“, fragte d’Antonio.
Elijah sagte, „Snydr okay?“
Sie nickte.
„Snydr hat bei einem seiner Fälle einen Fehler gemacht“, sagte Elijah, „vor sehr langer Zeit. Deswegen hat er diesen Fall nie gelöst. Das ist schwer zu verkraften für einen Polizisten von seinem Format.“
„Dieser Fall, der hat mit Nevada zu tun?“
„Indirekt. Snydr hat Nevada verwechselt.“
„Dann stimmt es also und Snydr hat das Messer reingeschmuggelt? Um Nevada zu töten?“
„Das hat Nevada gesagt?“
„Nicht Nevada. Ein Häftling, der mit Nevada Kontakt hat. Kam vorhin zu mir und sagt, Nevada hätte ihm das erzählt. Seitdem haben wir auch auf Snydr ein besonderes Auge.“ Sie sagte, „Es stimmt also? Snydr wollte Nevada töten?“
Snydr wollte Nevada zum Sprechen bringen, weil er ihn für Amadeus hielt. Weil er glaubte, Amadeus hatte Layla getötet. Astrid. Dann, so war Elijah überzeugt, hätte Snydr ihn getötet. Weil er glaubte, Nevada-Amadeus würde seiner gerechten Strafe entgehen.
Snydr hat es nicht ausgesprochen, er hat es sogar geleugnet. Ich bin kein Mörder. Aber er konnte Elijah nicht täuschen.
Selbstjustiz. Schwieriges Thema. Besonders, wenn ein Polizist involviert war. Doch Elijah hielt Snydr nicht für einen schlechten Kerl. Und er war nicht sicher, wie er selbst an Snydrs Stelle handeln würde.
„Herr Leblanc? Snydr wollte Nevada töten?“
Er würde nicht über Snydr urteilen. Noch nicht. Und er würde ihn auch nicht belasten.
„Keine Ahnung“, sagte Elijah.