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„Elijah, warum hast du die noch nicht zurückgerufen?“

Elijah Leblanc, seit diesem Morgen neuer Leiter der Operativen Fallanalyse beim BKA und nicht wirklich froh darüber, sah zu Barbara hoch.

„Wen?“

Seine Sekretärin stand auf der anderen Seite des Schreibtischs, die Brille nach oben in ihr graues Haar geschoben. Das Perlenkettchen um ihren Hals schaukelte vor ihrer Brust hin und her, weil sie sich mit beiden Händen abstützen musste. Der Rücken.

„Wen, oh Elijah, wen. Diese Anwältin. Sie hat schon wieder angerufen. Vor einer Minute. Das dritte Mal heute Morgen. Drei Mal, Elijah. Kannst du die denn bitte jetzt mal endlich zurückrufen? Damit ich meine Arbeit machen kann?“

Elijah streckte den Arm aus.

„Was willst du jetzt?“

„Na, die Telefonnummer. Damit ich endlich zurückrufen kann.“

„Vor dir auf dem Haufen dort. Habe ich dir nach dem ersten Anruf schon hingelegt.“

Elijah guckte auf seinen Tisch voller Papiere. „Wo?“

„Weiß ich doch-“ Barbara stieß sich mit einem Seufzen vom Tisch ab und marschierte um ihn herum und hob Papiere hoch und Akten und schob den leeren Kaffeebecher mit FBI darauf zur Seite und hob mehr Akten hoch und mehr Papiere und seufzte wieder, marschierte hinaus ins Vorzimmer und kam zurück.

„Gut, dass ich mir alles zweimal aufschreibe. Hier.“

„Du bist die Beste.“ Elijah nahm den Zettel. „Die ruft aus Trier an?“

„Keine Ahnung. Hat sie nicht gesagt.“

„Die Vorwahl. 0651. Das ist Trier.“

„Na, dann Trier halt. Bitte, Elijah, ruf da an. Endlich. Ja?“

„Ich rufe an, Barbara.“

Was Elijah tat, als Barbara wieder draußen war.

Er sagte seinen Namen und BKA und, „Eine Frau Vianne hat-“

„Ja, Doktor Vianne erwartet bereits Ihren Anruf. Ich stelle Sie durch. Sie bleiben dran, ja? Moment.“

Er hörte drei Takte einer Musik, die er nicht kannte, Violinen, irgendetwas Klassisches, und dachte noch, Warum sollte ich nicht dranbleiben, da sagte eine kräftige, weibliche Stimme, „Vianne.“

„Leblanc, BKA. Ich bin noch dran.“

„Herr Leblanc, ja ... Sie sind noch dran? Was ...?“

„Sie haben angerufen, Frau Vianne?“

„Ja, dann, danke für den Rückruf. Drei Mal bereits.“

„Um was gehts?“

Sie sagte, „Um Herrn Snydr.“

Elijah musste nicht überlegen. „Und wer ist das?“

„Sie kennen Herrn Snydr.“

„Nein.“

„Meine Information ist, Sie kennen Herrn Snydr. Georg Michael Snydr?“

„Frau Vianne, wer ist das? Und warum ist er für das BKA wichtig?“

„Herr Snydr ist nicht für das BKA wichtig.“

Elijah wartete.

„Sondern für Sie, Herr Leblanc. Herr Snydr ist mein Mandant. Er möchte, dass Sie ihn besuchen. Noch heute.“

„Möchte?“

„Verlangt.“

Elijah sagte, „Besuchen wo?“

„Hier in Trier. JVA.“

„Und warum sollte ich das tun?“

„Ich kann Ihnen keine Ratschläge erteilen, Herr Leblanc. Ich bin hier nur ein ... sagen wir: Bote. Die Überbringerin schlechter Nachrichten.“

„Und damit meinen Sie: Überbingerin schlechter Nachrichten an mich?“

„Herr Snydr hat mich angewiesen, Ihnen mitzuteilen, dass er ein Schriftstück verfasst hat. Dieses Schriftstück liegt mir vor. Darin geht es um Sie. Sollten Sie ihn nicht besuchen, noch heute, bin ich angewiesen, das Schriftstück an die zuständigen Behörden weiterzuleiten. Auch heute.“

Elijah schüttelte den Kopf. Ein Schriftstück über ihn an die Behörden? Was sollte das?

Er sagte, „An die zuständigen Behörden. Welche Behörden wären denn zuständig?“

„Die Staatsanwaltschaft natürlich.“

Elijah guckte auf die Uhr an seinem Bildschirm. Kurz vor neun. Für zehn Uhr hatte er die Dienstbesprechung angesetzt. Seine erste als neuer Leiter der OFA.

Die Staatsanwaltschaft natürlich.

Es gab Schlimmeres, als die erste Dienstbesprechung zu verpassen.

„Und um was es geht, das dürfen Sie mir nicht sagen? Oder sollen Sie mir nicht sagen.“

„Nicht im Detail.“

Elijah wartete. „Aber im Groben? Frau Vianne, ich brauche hier schon etwas von Ihnen, um die Fahrt zu machen. Mein Wagen ist alt, ich möchte ihm jeden unnützen Kilometer ersparen.“

„Ich soll Ihnen eine Einzelheit sagen. Ein Datum.“

„Ein Datum. Na, dann mal los.“

„19. März 1983.“

Sie sagte, „Sind Sie noch dran, Herr Leblanc?“

Layla

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