Читать книгу Odenwald Reiseführer Michael Müller Verlag - Stephanie Aurelia Staab - Страница 13

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Vorderer Odenwald

Liebliche Landschaft mit sanften Hügeln, Wald­stücken und Streu­obst­wiesen - vor Jahr­mil­lio­nen brodelten und ex­plodierten hier Vulkane. Heu­te sind sie erlo­schen, haben der Nachwelt aber faszi­nie­rende Hinterlassenschaf­ten vermacht, die es mitunter bis zum UNESCO-Welterbe ge­bracht haben.


Das „Rote Wasser“ im Überwald

Es ist eines der letzten echten Hochmoore im Oden­wald und ein Natur­schutzgebiet ersten Ranges. Bedrohte Pflanzenarten wie der fleisch­fressende Sonnentau oder seltene Libellenarten finden hier ein Refu­gium. Das Gebiet wird auch „Olfener Moor“ ge­nannt und ist Etappenpunkt auf der Wanderung 3.

Vulkanismus-Spuren: Im Vorderen Oden­wald begleiten kris­tal­line Tie­fen­ge­steine wie Granit, Diorit oder auch Schiefer - allesamt Produkte vul­kani­scher Herkunft - fast jede Wan­de­rung. Ei­ner der Höhepunkte ist das im­po­sante Felsenmeer am 514 m hohen Felsberg, das sich wie mächtiges Geröll ins Tal ergießt. Es ist ein beliebtes Aus­flugs­ziel für Jung und Alt.

Ebenfalls vulkanischen Ursprungs und das Ergebnis einer gewaltigen un­ter­irdischen Explosion vor etwa 50 Mio. Jahren ist die wohl größte geologische Attraktion der Region: die Grube Mes­sel. Dort wurde in früheren Zeiten Öl­schie­fer abgebaut, der es buchstäblich in sich hat: Seit den 1970er-Jahren wer­den hier erstaunliche und einzigartige Fos­silien geborgen, darunter Urpferd­chen, zum Teil mit Fötus oder Magen­in­halt, oder auch Insektenflügel mit ihrer ur­sprünglichen Färbung. Die Gru­be Mes­sel ist seit 1995 UNESCO-Welt­erbe und nicht nur für die Wissen­schaft eine wahre Goldgrube.

Kelten und Römer: Auch die frühe Besiedlungsge­schich­te der Region ist spannend. In Lich­ten­berg lebten einst Kelten. Die­burg war ein wichtiges rö­mi­sches Ver­wal­tungs- und Wirt­schafts­zentrum. Das Museum Schloss Fe­chen­bach hat das römische Treiben im Oden­wald ein­drucksvoll mit antiken Fund­stücken dokumentiert.

Fachwerkhäuser und Burgen: Einblick in ländliches Leben, in die Berg­werks­geschichte, in altes Hand­werk und Brauchtümer voriger Jahr­hunderte bie­ten mehrere Heimatmu­seen unter an­de­rem in Lindenfels oder Wald-Michel­bach. Letzteres ist im frü­he­ren Rat­haus, einem schönen Fach­werk­haus, unterge­bracht.

Die­burg und Groß-Um­stadt sind Etap­pen der Deut­schen Fach­werk­stra­ße. Da­neben gibt es sehens­werte Schlös­ser wie in Lich­tenberg, Bur­gen mit mächtigen Türmen, wie die Veste Otz­berg, oder auch Rui­nen, die nicht mit Schauerge­schichten geizen wie Burg Fran­ken­stein im Mühltal. Die Burg liegt üb­rigens auf dem Weg der ersten Etappe des Bur­gen­steigs, der et­wa 120 km die Berg­straße entlang­führt.

Was anschauen?

Museum Schloss Fechenbach: Dieburg war in römischer Zeit ein wich­tiger Ort des Limes-Hinter­landes. Im Museum ist die Antike mit Fund­stü­cken, Model­len und virtuellen Ein­drü­cken sehr schön aufbereitet.

Grube Messel: Alles andere als Jurassic Park, aber allemal ein einmaliger Ein­blick in die Urzeit. Empfehlenswert ist eine geführte Grubenwanderung - und wer dann noch mehr erfahren möchte, nimmt sich Zeit für das infor­ma­ti­ve Be­su­cherzentrum.

Überwälder Heimatmuseum: Das Haus in Wald-Michelbach bietet einen um­fas­sen­den Einblick in die regionale Ge­schichte.

Was unternehmen?

Trommer Sommer: ein vielseitiges Thea­ter- und Kulturfest im Herzen des Oden­walds. Bei Konzerten, Kabarett oder Kindertheater begegnen sich Men­schen und haben Spaß.

Solardraisine Überwald: Entspannt in die Pedale treten und dabei die schöne Landschaft genießen: Die denk­mal­ge­schützte Eisenbahnstrecke führt unter anderem über drei Viadukte.

Halloween auf Burg Frankenstein: Seit den 1970ern jagen Monster und Un­to­te Besucher durch die Burg und brin­gen ihnen das Gruseln bei.

Ausflug auf den Kaiserturm: auf der Neun­kircher Höhe, mit 605 m die zweit­höchste Erhebung im Odenwald mit weitem Blick.

Wo essen und trinken?

Restaurant und Bauernhofcafé Grüne­walds: in Ober-Klingen am Otzberg. Eines der kulinarischen Juwele im Odenwald: frische, kreative und saiso­na­le Küche mit vegetarischen High­lights. Vieles aus eigenem Anbau.

Gasthaus zur Sonne: in Ernsthofen im Modautal. Ten­diert in Richtung ge­ho­bene Küche, aber zu­ moderaten Prei­sen. Bei gutem Wetter sitzt man auf der Wiese direkt an der Modau.

Zum Rebstock: in Fürth-Steinbach. Die ideale Wandereinkehr, mit Würstchen, Rippchen und selbstgebackenem Brot.

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