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Berge, Wälder, Seen, Flüsse

Erlebnis Natur

Der Odenwald erhebt sich zwischen Rhein, Main und Neckar. Seine land­schaftliche Vielfalt verdankt er einem geo­logischen Dreiergespann aus vulkanischen Gesteinen, Bunt­sandstein und Muschelkalk.


In der Margarethenschlucht

Zwischen Mosbach und Eberbach bei Neckargerach hat sich der Flursbach in den Odenwälder Buntsandstein gegraben und einen der höchsten Mittelgebirgs­wasser­fälle Deutsch­lands ge­schaffen. In der nur 300 m langen Schlucht überwindet das Wasser in acht Stufen einen Höhen­unterschied von 110 m. Die Mar­garethenschlucht steht schon seit 1940 unter Naturschutz und ist auf einem Wanderweg zu bewundern.

Naturräumliche Gliederung

Der Vordere Odenwald mit seinen lieb­lichen Hü­geln, auch Kristal­liner Oden­wald genannt, ist vul­kanischen Ur­sprungs. Wer hier durch die Wälder wan­dert, stößt immer wieder auf kleine und große Ge­steinskolosse über­wie­gend aus Diorit, Granit oder Gabbro. Ver­mutlich waren es die Kelten, die bei Lichtenberg aus den mächtigen Steinen einen Ringwall gebaut haben.

Der Vordere Odenwald geht in den Buntsandstein-Odenwald über - der Wald­boden ist hier rötlich eingefärbt. Der Buntsand­stein zieht sich im Süden bis zum Neckar und im Osten bis zum Main, dann wechselt der Untergrund und wird zu Muschelkalk. Typisch für den Buntsandstein-Odenwald sind die Täler, die sich wie tiefe Furchen mit Nord-Süd-Gefälle in die Anhöhen ge­graben haben. Der Nadelbaum­bestand nimmt zu und auch das Gefühl, in einem Mittelgebirge zu sein.

Im Osten schließt das Bauland an. Reste einer Muschelkalkschicht bil­den heute den fruchtbaren Bo­den die­ser Region.

Vulkane und Höhlen

Noch heute sind ehema­lige Vulkane gut zu erken­nen: der Otz­berg und der Katzenbuckel, der höchste Berg des Oden­walds, zählen dazu. Auch beim imposanten Felsenmeer bei Lautertal-Reichenbach war Vulkanis­mus an der Entstehung beteiligt. Von der ex­plo­siven vulkanischen Kraft zeugt das UNESCO-Welterbe Grube Messel. Einer Naturkatastrophe ist es zu ver­danken, dass dort gut erhaltene Ver­steine­run­gen Einblick in das Leben vor Mil­lio­nen von Jahren ermöglichen.

Im Bauländer Muschelkalk sind Karst­l­andschaften mit Dolinen ent­stan­den, die zuweilen Bauern vor Ort auf ih­ren Feldern unangenehm über­ra­schen. Gut gesichert ist die Eberstädter Tropf­steinhöhle, in der es fas­zinierende minera­li­sche Ablagerungen zu be­wundern gibt.

Streuobstwiesen

Schafsnase, Gewürz­lui­ken, Brettacher: Das sind die wohlklingen­den Na­men von alten Apfel­sor­ten. Manche von ih­nen sind schon über 250 Jahre alt. Zu­sam­men mit Birnen, Kir­schen oder Zwetsch­gen ge­deihen sie auf den Streu­obst­wie­sen der Re­gi­on. Diese be­son­deren Obstgärten prä­gen weite Teile der Landschaft und bieten einigen geschützten Pflanzen und Tieren ein Zu­hause. Äpfel und Co. sind im Oden­wald aber nicht einfach nur Obst. Sie stif­ten auch Identität. Hier wird die Pomo­logie, die Obst­bau­kunde, gelebt, ge­feiert und gelehrt. Wan­derer können auf speziellen Lehr­pfa­den die Obst­kul­tur auf eigene Faust erkunden. Sie fin­den sie bei­spiels­wei­se bei Albers­bach, in Nieder-Beerbach und bei Rimbach.

Moore, Quellen, Flüsse und Seen

Der Odenwald ist gewässerreich: Zahl­reiche Quellen entspringen hier und mün­den in größeren Fluss­systemen wie der Gersprenz, Müm­ling oder Mo­dau, die ihrerseits dem Main und Rhein zufließen. Eine be­sondere Wert­schät­zung hat das Le­bens­elixier Wasser mit dem Pilgerweg „Quellendank im Oden­wald“ erhalten. Er wurde vom Geo-Na­tur­park Berg­straße-Odenwald ge­mein­sam mit einer Künstlerin ins Leben ge­rufen. Den Flyer finden Sie in der „Info­thek“ auf www.geo-naturpark.net.

Seen gibt es im Vergleich dazu we­ni­ge im Odenwald. Oft sind sie künstlich ge­schaffen wie der Marbach-Stausee oder der Eutersee, die umrahmt von schat­tig­en Wäldern an heißen Tagen Ab­küh­lung bieten.

Eine echte Seltenheit ist das Natur­schutz­gebiet Rotes Wasser, auch „Olfe­ner Moor“ genannt. Dieses Hochmoor be­heimatet Heide­kräuter, Wollgräser, Bir­ken, Wei­den sowie Torfmoose und ist Refugium für seltene Libellen­arten.

Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald

Der Naturpark setzt sich für den Erhalt der bio­logischen Vielfalt im Odenwald ein und für die achtsame Weiter­ent­wick­lung der Kul­tur­landschaft. Zu sei­nen Aufgaben zählen ebenso Umwelt­bil­dung, sanf­ter Tou­rismus und Klima­schutz. Für seine Arbeit wurde der Geo-Naturpark als „Qualitätsnaturpark“, als „Nationaler Geo­park“, als „Europä­i­scher und Globaler Geopark“ sowie als „UNESCO Global Geopark“ ausge­zeich­net. Mehr auf www.geo-naturpark.net.

Odenwald Reiseführer Michael Müller Verlag

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