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Delphine brauchte eine Woche, um sich zu erholen, nicht nur von den Verletzungen, die sie sich beim Mopedunfall zugezogen hatte, sondern von dem Schock, der dazu führte, dass ihr vor dem Kauf eines neuen Mopeds graute.

»Dann lernst du am besten Auto fahren, ist viel sicherer«, sagte Richard. Er hatte einen salade niçoise zubereitet und den Tisch draußen im Schatten unter den Bäumen gedeckt. Auf der anderen Seite des Gartens pickte ein Wiedehopf unter der Hecke nach Raupen. Delphine saß still da, schnitt eine Scheibe Brot ab, aß aber noch nichts. Er schenkte ihr trockenen Rosé aus der Gegend ein, an den er sich gewöhnt hatte. Zwei Flaschen waren immer im Kühlschrank. Aber sie nahm ihr Glas nicht in die Hand.

Sie saß einfach nur da, ihre Nase noch immer leicht geschwollen, blau angelaufen und schrammig, und wollte sich offensichtlich nicht auf ihn einlassen. Er rührte die Salatsoße an und mischte sie unter.

»Was hältst du von Fahrstunden?«, fragte er. »Du müsstest nicht weit fahren, aber es wäre rundum viel besser. Wenn du dir Sorgen um die Kosten machst …«

Delphine tat die Bemerkung mit einer Handbewegung ab. »Ich mag Autos nicht.«

»Du steigst aber immer wieder gern in meins.«

»Das ist was anderes. Ich will damit sagen, ich möchte kein Auto fahren. Vielleicht kann ich das Moped ja reparieren lassen.«

»Das ist ziemlich ramponiert, Delphine, die werden es eher für schrottreif erklären.«

»Okay, na ja, egal. Ich bin es ohnehin leid, und im Winter wird es sehr kalt sein.«

»Dann musst du Auto fahren lernen.«

Sie zuckte mit den Schultern.

»Es passiert nicht noch einmal, weißt du? Hier kommen so wenige Autos vorbei, und sonst wird wahrscheinlich niemand so gefährlich fahren.«

»Mir hat es große Angst eingejagt.«

»Natürlich, aber es geht dir schon viel besser.«

»Davon merke ich nichts.«

»Doch, hör auf, dich so kindisch zu benehmen. Sobald du wieder arbeitest, wirst du die ganze Sache vergessen.«

»Und wie soll ich da wieder hin? Kein Moped, und auch wenn ich Auto fahren lerne, wird es Monate dauern. Im Übrigen …« Sie schaute ihn nicht an, sondern fixierte einen Punkt hinten im Garten.

»Im Übrigen was?«

»Ich weiß nicht … vielleicht will ich da nicht mehr arbeiten.«

»Du solltest dich nach etwas Besserem umsehen, Delphine. Du bist ein kluges Mädchen, du bist zu gescheit, um zu bedienen.«

»Dann gehe ich also wie alle meine Schulfreundinnen aufs College und habe am Ende einen Abschluss und noch immer keinen besseren Job. Wir alle arbeiten in Bars und Cafés, weißt du? Oder im supermarché

Richard schenkte sich noch ein Glas Rosé ein. Die Sonne war untergegangen, und die Luft im Garten war seidig, die kleinen Kerzen gegen Mücken leuchteten und verströmten ihren scharfen Zitronengeruch. Eine Nachtschwalbe zwitscherte.

Er schaute die junge Frau an, die sich auf ihrem Stuhl zurückgelehnt hatte, die Haare hingen über ihre Schultern. Ja, dachte er. Aber nein. Letztendlich nein.

»Hast du denn eine andere Idee?«

Sie warf ihm einen Blick zu. »Oh ja. Ich könnte hierbleiben. Mich um dich kümmern.«

Phantomschmerzen

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