Читать книгу Selbstmitgefühl für Eltern - Susan Pollak - Страница 20

Reflexion: Mit freundlichen Augen schauen

Оглавление

Versuche diese Übung zu machen, wenn dein Kind schläft.

 Setz dich still neben dein Kind, ohne seinen Schlaf zu stören.

 Beobachte, wie dein Kind atmet. Wenn du magst, kannst du dein Ein- und Ausatmen mit dem deines Kindes in Einklang bringen.

 Denke, ohne dich zu kritisieren, ehrlich darüber nach, wie du dein Kind siehst. Welche Gedanken und Gefühle tauchen jetzt, in diesem Moment, auf?

 Oft sind unsere Gedanken neutral oder kritisch. Sagst du häufig »Warum ziehst du das heute in der Schule an?«, »Warum bist du so schlampig?«, »Musst du dich über alles beschweren, was ich sage oder tue?«, »Warum isst du dein Gemüse nicht?«

 Wie reagierst du auf dein Kind, wie ist die Interaktion zwischen euch? Verurteile dich nicht, hacke nicht auf dir herum, sondern werde neugierig. Bemerkst du den Fleck auf einem T-Shirt oder das Feuerwehrauto, das noch im Wohnzimmer herumliegt?

 Versuche, dein Kind zu sehen, als sei es das erste Mal so, als hättest du es noch nie zuvor gesehen. Verweile dort.

 Was nimmst du wahr? Schau, ob du im Gesicht deines Kindes etwas Neues sehen kannst.

 Bleib einen Moment bei der Verletzlichkeit deines Kindes. Sieh die Stärken und die Schwächen.

 Was könnte sein Leiden verursachen?

 Denk darüber nach, dass dein Kind, wie alle Wesen, glücklich sein möchte.

 Kannst du zulassen, dass dein Herz weicher wird, wenn du dein Kind aus dieser neuen Perspektive siehst?

Margot praktizierte das ein paarmal und stellte fest, dass es ihr half, sich wieder mit den Dingen zu verbinden, die sie an Hannes liebte. Sie begann die Situation aus seiner Perspektive zu sehen – wie schwer muss es für ihn gewesen sein, als sie die strenge Bettruhe einhalten musste, als seine alte Familienstruktur aus den Fugen geriet oder als er sich deplatziert fühlte? Natürlich war er wütend und schlug über die Stränge. Jetzt konnte sie das sehen und wurde sanfter. Zum ersten Mal sah sie die Möglichkeit, dass ihr Ärger nicht Hannes ganzes Leben lang andauern würde.

Ich schlug vor, etwas gemeinsam zu unternehmen – nur zu zweit. Könnte der Papa das Baby am Wochenende ein oder zwei Stunden hüten, während sie besondere Zeit miteinander verbrachten?

Es bedurfte einiger Verhandlungen aber Hannes gefiel die Idee und er trug dazu bei, dass es klappte. Zuerst gab es zum Mittagessen eine Pizza, sein Lieblingsessen, in der Pizzaria um die Ecke. Danach spielten sie zusammen Fußball auf dem Spielplatz. Margot hatte in der Schule Fußball gespielt und konnte Hannes ein paar Tricks bei der Fußarbeit zeigen, die er nachzuahmen versuchte. Für sie fühlte es sich gut an, wieder einmal körperlich aktiv zu sein und Hannes war beeindruckt.

»Cool, Mama«, sagte er voller Bewunderung. »Das ist toll!« Die Zeichen standen auf Besserung.

Selbstmitgefühl für Eltern

Подняться наверх