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1.4 Neuer Trend – ältere Gründer

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Ein Thema, das aufgrund der Diskussionen um den demografischen Wandel verstärkt ins Blickfeld rückt, ist die Bedeutung des Alters für das Gründungsgeschehen. Fachleute sprechen bereits von einem Trend, dass der Anteil an älteren Gründern nicht nur in den vergangenen Jahren angestiegen ist, sondern auch künftig deutlich zunehmen wird. Noch sind es vor allem die 25- bis 44-Jährigen, die in Deutschland ein Unternehmen gründen. Doch bis zum Jahr 2035 werden knapp die Hälfte der Menschen in Deutschland 50 Jahre und älter sein – schon allein deshalb wird die Anzahl älterer Gründer (50plus) steigen. In den USA übrigens sind schon heute die 55- bis 64-Jährigen die gründungsaktivste Altersgruppe.

Nach der vom RKW Kompetenzzentrum in Eschborn durchgeführten Studie „Ältere Gründerinnen und Gründer“, für die Gründer im Alter von 45 bis 70 Jahren befragt wurden, gründen Ältere ähnlich wie jüngere Unternehmer zum einen aufgrund klassischer Gründungsmotive, weil sie z. B. ihr „eigener Herr“ sein wollen, einen Ausweg aus der (drohenden) Arbeitslosigkeit suchen oder um eine Geschäftsidee zu verwirklichen. Zum anderen spielen aber auch Motive eine Rolle, die aufgrund des höheren Lebensalters von Bedeutung sind. So wollen Ältere häufig Erfahrungen weitergeben und ihr berufliches Wissen nicht brachliegen lassen – das gilt insbesondere für die Altersgruppe der 55- bis 59-Jährigen. Für 70 % der Gründer im Alter von 50 bis 54 Jahren spielt das Jetzt-oder-nie-Motiv „Selbstständigkeit war schon immer ein Traum“ die wichtigste Rolle.

In der Studie wurden auch Experten aus der Gründerberatungspraxis befragt. Sie bescheinigten älteren Gründern Startvorteile aufgrund von Lebens-, Berufs- und auch Branchenerfahrung. Dadurch könnten Ältere nicht nur eventuell vorhandene Wissenslücken besser auffangen als Jüngere, sondern haben auch für eine erfolgreiche Existenzgründung und Unternehmensführungen grundlegende Kompetenzen erworben. Dazu heißt es in der Studie: „Aus der Lebenserfahrung resultiert nach Ansicht der Experten z. B. die Fähigkeit zur Fehlervermeidung durch entstandene Lernkurveneffekte. Die Berufs- und Branchenerfahrung schlage sich unter anderem in dem Vorhandensein von Netzwerken, Kundenkontakten und dem fachlichen Know-how nieder.“ Die Mehrheit der Experten bescheinigt in dieser Studie den älteren Gründern auch eine andere Herangehensweise an eine Gründung. Ältere Gründer gingen tendenziell strukturierter, zielgerichteter, pragmatischer und weniger spontan an eine Gründung heran.

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