Читать книгу Gründen mit Erfolg - Susanne Ahrndt - Страница 18
2.2.1 Gründerpersönlichkeit
ОглавлениеKommt der Wunsch, ein Unternehmen zu gründen, nicht aus dem Innern des Herzens und ist der Gründer von seinem Konzept und von dem Erfolg seines Vorhabens nicht ohne Einschränkung überzeugt, wird es für den Betroffenen sehr schwer werden, notwendige Energie und Ausdauer aufzubringen, Belastungen standzuhalten, Probleme (z. B. mit Lieferanten oder Kunden) zu lösen und letztendlich sein Vorhaben dauerhaft zum Erfolg zu führen. Eine Unternehmensgründung als ungeliebte Notlösung, etwa aus dem Gefühl heraus, man habe ja keine Alternative, kann sich zu einer enormen Belastung entwickeln. Dann besteht nämlich die Gefahr, dass die Gründung von Anfang an eine halbherzige Angelegenheit wird und der Gründer bei den ersten Schwierigkeiten und Rückschlägen vorzeitig aufgibt.
Ein grundlegender Faktor für eine erfolgreiche Unternehmensgründung ist deshalb – wie Psychologen sagen – die Selbstmotivation oder innere Motivation des Gründers. Gemeint ist damit die Bereitschaft, jeden Tag aufs Neue etwas Bestimmtes zu tun und zu leisten sowie der Wille, damit Erfolg zu haben. Erfolgreiche Unternehmer verfolgen ihre Ziele und Pläne mit Freude und innerem Engagement – man könnte gar sagen mit Leidenschaft und Hingabe. Sie sind von den Produkten oder Dienstleistungen, die sie anbieten, voll und ganz begeistert und geben sich ihrer neuen Aufgabe mit ganzem Herzen hin, ohne die sogenannte Work-Life-Balance, also die Balance zwischen Berufs- und Privatleben, aus den Augen zu verlieren.
Wer zudem über eine gesunde Portion Selbstvertrauen verfügt, einen starken Willen zum Erfolg hat, Durchsetzungsvermögen und Zielstrebigkeit mitbringt und außerdem von seinem Konzept überzeugt ist, erfüllt weitere wichtige Voraussetzungen, um als Gründer erfolgreich zu sein. Der Schritt in die Selbstständigkeit verlangt vom Existenzgründer den Mut zum überschaubaren Risiko. Eine gewisse Risikobereitschaft ist ein Zeichen für den Willen, sich zum Teil unvorhergesehenen Herausforderungen und Entwicklungen zu stellen und diese zu bewältigen. Erfolgsunternehmer sind lösungsorientiert und betrachten Risiken anstelle von Bedrohung eher als Chance nach dem Motto: Probleme sind zum Lösen da! Das Meistern von Risiken und Problemen setzt voraus, dass Existenzgründer und Unternehmer dazu bereit sind, sich technischen, wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen anzupassen und sich auf Neues einzulassen. Die Bereitschaft, sich ständig weiterzubilden und über neue Entwicklungen auf dem Laufenden zu sein, hilft Ihnen, sich gegenüber Wettbewerbern zu behaupten.
Davon abgesehen gibt es ein ganzes Bündel weiterer Fähigkeiten und Talente, die den Schritt in eine erfolgreiche Selbstständigkeit und das Unternehmersein erleichtern, wie z. B. Beharrlichkeit, Ausdauer, die Fähigkeit zum Networking, Überzeugungskraft und Führungsstärke. Natürlich sind nicht alle diese Persönlichkeitsfaktoren bei jedem Gründer gleich stark ausgeprägt. Wo liegen Ihre persönlichen Stärken, wo Ihre Schwächen? Um dies herauszufinden, arbeiten Sie in der Checkliste Gründerprofil den ersten Teil Persönliche Eigenschaften durch. Überlegen Sie, welche persönlichen Eigenschaften für Sie besonders von Bedeutung sind, um die Anforderungen Ihrer neuen Tätigkeit erfüllen zu können. Wer sich seiner Stärken bewusst ist, kann sich besser einschätzen. Wer seine Schwächen kennt, weiß, wo er ansetzen muss, um nicht immer wieder aufs Neue den- oder dieselben Fehler zu begehen. Existenzgründungsberater empfehlen aber, nicht zu viel Zeit zum Verbessern von Schwächen aufzuwenden, sondern diese soweit auszugleichen, dass man als Unternehmer zurechtkommt. Eine gute Möglichkeit, Schwächen zu kompensieren, kann zum Beispiel eine Teamgründung sein, in der die Gründer sich in den persönlichen Eigenschaften ergänzen – der eine kann zum Beispiel gut networken und ist kommunikativ, der andere ist besonders kreativ und hat ein gutes Gespür fürs Geschäft.
Sich objektiv selbst einzuschätzen, ist keine einfache Aufgabe. Bitten Sie daher auch die Familie sowie Freunde oder gute Bekannte, Sie zu beurteilen. Es kann für Ihr weiteres Vorgehen nur von Nutzen sein, zu wissen, in welchen Punkten Selbst- und Fremdeinschätzung voneinander abweichen und wie Sie von anderen gesehen werden. Wenn andere ein anderes Bild von Ihnen als Sie selbst haben, was könnten die Gründe dafür sein? Sprechen Sie diese Punkte an.