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1. Gründungsgeschehen in Deutschland
ОглавлениеDie Gründungsmotive mögen unterschiedlich sein – der Entschluss, sich selbstständig zu machen, ist auf jeden Fall entscheidend und wegweisend für Ihre persönliche Zukunft. Zugleich ist das Gründungsgeschehen für die Dynamik und Erneuerungskraft unserer Volkswirtschaft von großer Bedeutung. Existenzgründungen und junge Unternehmen gelten als Motor des wirtschaftlichen Strukturwandels. Denn neue Unternehmen bringen neue Ideen in den Wirtschaftskreislauf ein, füllen Marktlücken, erschließen neue Märkte, durchbrechen Monopole oder sorgen für brancheninterne Strukturbereinigungen. Gründungen fordern mit neuen Produkten, Dienstleistungen und Verfahren etablierte Unternehmen in ihrer Wettbewerbsfähigkeit heraus, zwingen sie so, permanent ihre eigenen Produkte und Dienstleistungen zu verbessern, um sich im Wettbewerb – auch auf internationalen Märkten – zu behaupten.
Das gilt insbesondere für innovative Gründungen in technologieorientierten und wissensbasierten Wirtschaftszweigen, die durch das hohe Maß an Innovationen und/oder Wissensorientierung Fortschritt und Wachstum des Landes forcieren und seine internationale Wettbewerbsfähigkeit sichern. Ein wichtiger Nährboden für innovative Unternehmensgründungen ist die Privatwirtschaft; das hat die Schwerpunktbefragung des KfW/ZEW-Gründerpanels 2010 ergeben, die gemeinsam von der KfW Bankengruppe, dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und dem Verband der Vereine Creditreform durchgeführt wurde. Das Panel verfolgt junge Unternehmen vom Zeitpunkt ihrer Gründung an über mehrere Jahre. Grundlage der jährlich rund 6 000 Unternehmen umfassenden Stichprobe sind sogenannte wirtschaftsaktive Gründungen, also Unternehmen, die z. B. in das Handelsregister eingetragen sind oder für die Gründung auf Fremdkapital zurückgegriffen haben. In den Jahren 2006 bis 2008 wurden in Deutschland pro Jahr durchschnittlich 14 500 Unternehmen gegründet, für deren Gründung neue Ideen die Voraussetzung waren, die im Rahmen einer früheren Tätigkeit des Gründers in einem privaten Unternehmen, z. B. in der Forschungsabteilung, entwickelt wurden. Von diesen sogenannten ideenbasierten Spinoffs, das zeigt das KfW/ZEW-Gründerpanel, haben in den ersten vier Jahren ihres Bestehens 40 % mindestens eine Marktneuheit eingeführt, bei anderen Gründungen waren dies nur 28 %.