Читать книгу Chronische Wunden - Susanne Danzer - Страница 47
2.7 Narben
ОглавлениеAls Narbe (lat. Cicatric) wird das faserreiche Ersatzgewebe bezeichnet, das im Rahmen der Wundheilung gebildet wird und den Endzustand der Wundheilungsvorgänge darstellt. Sie ist ein Ersatz für Substanzverluste des Ursprungsgewebes, der jedoch nicht dessen Gewebeeigenschaften besitzt und somit immer mit einem Funktionsverlust einhergeht.
In Narben ist das Kollagen nicht mehr komplex verflochten, sondern parallel angeordnet, wodurch die max. Belastbarkeit des Gewebes von ca. 80 % zustande kommt und das Narbengewebe weniger dehnbar ist; Hautanhangsgebilde wie Talg- und Schweißdrüsen fehlen.
Bei Narbengewebe handelt es sich allerdings nicht um statisches Gewebe, denn die Narbe unterliegt im Rahmen der Maturation Umbauvorgängen, die als »Narbenreifung« bezeichnet werden. Der vollständige Umbau des Narbengewebes kann Monate bis Jahre dauern.
Typische Beschwerden während des Umbauprozesses des Narbengewebes sind, z. B. Juckreiz, Spannungsgefühl, Schmerzen sowie eine erhöhte Empfindlichkeit gegen Sonnenlicht.
Verletzungsart, die Belastung der Narbe, die Körperregion, die genetische Disposition sowie Ethnie und Hauttyp nehmen Einfluss auf den genauen Ablauf der Narbenbildung und -reifung. Eine stärkere Vernarbung wird z. B. durch eine Kontamination der Narbe sowie durch Zugbelastungen in der Frühphase der Narbenbildung ausgelöst.
Um die Narbenreifung zu unterstützen, ist eine regelmäßige Narbenpflege nach Abschluss der Wundheilung sinnvoll. Durch die sorgfältige Pflege von Narben sind diese in der Regel weicher, blasser und weniger erhaben.
Charakteristika von Narben:
• Heller als die sie umgebende Haut
• Keine Talg- und Schweißdrüsen
• Kein Haarwuchs
• Maximal 80 % Belastungsstabilität
Tab. 2.3: Narbenklassifikation (Mustoe et al., 2002 und Arco, 2009)
NarbentypBeschreibung