Читать книгу Sea of Flames - Svea Dunnabey - Страница 6
Kapitel IV
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Ich genoss seine Berührungen, seine Zärtlichkeiten und seine Nähe, als wir uns wieder sinnlich küssten und ich vor Glücksgefühlen fast platzte. Wir lagen immer noch nackt nebeneinander, während ich seinem Herzschlag lauschte und ihn am Bart kraulte.
>> Wir sollten uns wieder anziehen.<< schlug ich Blake vor und suchte träge nach meinen Sachen, die verstreut um uns herum lagen, da ich lieber in seinen Armen liegen bleiben wollte. Allerdings konnte jederzeit jemand aufs Dach kommen und uns entdecken, wobei wir uns eigentlich in eine dunklere, abgelegenere Ecke verkrochen hatten. Aber man konnte nie wissen.
>> Müssen wir wirklich?<< fragte Blake mich ebenso lustlos, während ich meine Sachen unter seinem Kopf fand, sie ihm wegzog und mich bereits anzog.
>> Ich glaube nicht, dass du scharf darauf bist, dass mich hier jemand nackt sieht, wenn er oder sie aufs Dach kommt...<< wandte ich ein, woraufhin er mürrisch nickte und seufzend aufstand.
Nachdem wir uns eben ausgesprochen hatten, hatten wir uns geküsst, was dann schnell mehr geworden war, da wir auch wussten, dass wir uns hiernach drei Wochen lang nicht sehen würden. In etwa zehn Stunden ging meine Maschine nach Kenia, weswegen wir die Zeit genutzt hatten.
Ich beobachtete Blake dabei, wie er sich anzog, da ich schon fertig war, prägte mir seinen Körper ein, auf den ich nun drei Wochen verzichten musste und spürte schon jetzt die Sehnsucht nach ihm. Ich konnte nur froh darüber sein, dass ich bisher nicht in die Notaufnahme gerufen worden war, denn sonst hätten wir das vor der Reise nicht mehr klären können.
>> Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag mein Engel.<< wünschte mir Blake plötzlich, nachdem er auf die Uhr gesehen hatte.
>> Danke.<<
>> Ehrlich gesagt, habe ich heute im Stress nicht daran gedacht dein Geschenk mitzunehmen. Das liegt zu Hause und das kann ich nicht mal so eben mitnehmen, aber ich würde dir den hier gerne geben.<< sagte Blake, nahm meine Hand und steckte mir meinen Ehering an, während er sich seinen selbst ansteckte und mich wieder ansah.
>> Wir halten zusammen, egal was kommt, egal was die Leute über unsere Ehe sagen, egal was meine Eltern eventuell anstellen und egal, was die Reporter uns unterstellen, ok?<<
>> Ich kann auch warten...<< besänftigte ich ihn, doch das wollte er anscheinend nicht hören, da er heftig mit dem Kopf schüttelte.
>> Ich aber nicht. Du bist meine Frau und so wie es aussieht auch die Mutter meines Kindes.<< stellte er klar, was sich immer noch ein wenig fremd anhörte.
>> Meinst du wirklich, dass wir das mit unserem Kind hinkriegen?<<
>> Wenn wir zusammen sind, schaffen wir das. Du bist nicht so wie damals alleine. Du hast mich Evelyn und ich werde mir alle Mühe geben immer für dich und euch da zu sein. Und falls ich doch mal wieder so dämlich bin wie in der letzten Woche, dann wird Dan da sein und mir eine scheuern, damit ich wieder zur Besinnung komme. Dieses Mal ist es dein eigenes Kind, nicht deine Geschwister und du hast keine finanziellen Sorgen...<< beruhigte er mich und nahm mich in seine Arme, was unendlich gut tat.
>> Jen ist auch schwanger...<< flüsterte ich ihm ins Ohr, weswegen er mich sofort überrascht ansah.
>> Was? Wirklich?<<
>> Ja, aber das bleibt unter uns, denn noch weiß es keiner.<< warnte ich ihn, da sie mir das im Vertrauen erzählt hatte.
>> Auch nicht Lewis?<<
>> Der wird es vor ein paar Stunden erfahren haben, glaube ich.<<
Blake nickte nachdenklich, als plötzlich die Tür hinter uns aufgerissen wurde und Robert kurz darauf um die Ecke kam.
>> Guten Morgen Mr Humphrey.<< begrüßte er Blake in einem scharfen Ton, bei dem sich sofort sämtliche Muskeln anspannten, da sie sich nicht leiden konnten.
>> Dr. Lawrence.<<
>> Eve, ich suche dich schon überall... Wir müssen noch einige Medikamente und Blutspenden einpacken. Da könnte ich deine Hilfe gebrauchen!<<
>> Ich komme sofort.<< versicherte ich ihm, woraufhin er nickte und noch weiter zu mir kam.
>> Aber erst mal... Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag meine Schneeflocke.<< sagte er und zog mich in seine Arme, was Blake überhaupt nicht gefiel, aber der sollte sich endlich mal entspannen.
>> Danke Robert.<<
>> Es tut mir Leid, dass du deinen Geburtstag dieses Jahr auf Flughäfen verbringen wirst, aber dafür wirst du in Kenia belohnt. Du wirst Elefanten, Löwen, Giraffen und Nashörner sehen, denn wir machen eine Safari.<< erklärte er mir stolz, während ich meinen Mund nicht mehr zubekam.
>> Ehrlich?<<
>> Ja, für zwei Tage mit Übernachtung. Ein bisschen was sollten wir uns nach der ganzen Arbeit ja auch gönnen.<< gestand er mir, als er sich, nach einem breiten Grinsen zu Blake, schließlich umdrehte.
>> Ich warte unten auf dich.<<
>> Wie gesagt, ich bin in zehn Minuten da und helfe dir.<< versicherte ich ihm noch einmal und drehte mich wieder zu Blake um, der immer noch auf Robert sah und wütend zu sein schien. Seine Kiefermuskeln arbeiteten heftig, während seine Halsschlagader stark pulsierte.
>> Ach und wenn ich Ihnen einen Tipp geben darf Mr Humphrey. Dann verabschieden Sie sich richtig von Evelyn, denn ich kann Ihnen nicht garantieren, dass ihre Freundin wieder heil zurück kommen wird. Wie Sie sicherlich wissen, ist Kenia ein Land mit terroristischen Anschlägen.<< schlug er Blake vor, wofür ich Robert am liebsten eine gescheuert hätte. Warum machte er Blake so eine Angst? Dieses Platzhirschgehabe ging mir tierisch auf die Nerven.
>> Danke Dr. Lawrence, aber das war mir bereits bewusst und deswegen verabschiede ich mich auch grade richtig von meiner Ehefrau!<< betonte Blake übertrieben laut, damit Robert auch ja mitbekam, dass wir inzwischen nicht mehr nur zusammen, sondern sogar verheiratet waren. Resigniert schloss ich die Augen und ließ die beiden ihr Duell austragen, während ich einfach nur hoffte, dass es vorbei wäre.
>> Dann ist ja gut.<< erwiderte Robert nur noch kühl und verschwand im Treppenhaus, woraufhin ich erleichtert aufatmete.
>> Evelyn, warum fliegst du nach Kenia, wenn es dort so gefährlich ist?<<
>> Um Menschen zu operieren, die sonst keine Chance hätten. Kinder, die ohne uns keine Chance hätten und entweder ihr Leben lang leiden oder sterben müssten...<<
>> Aber du riskierst dort dein eigenes Leben!<< redete er mir ins Gewissen, was ich schon befürchtet hatte.
>> So schlimm ist es gar nicht. Er wollte dich nur verunsichern.<<
>> Nein, er hat Recht. Es gibt dort noch Anschläge, nur wird darüber wenig berichtet, weil andere Dinge wesentlich interessanter für unsere Mitmenschen sind und du bist auch noch blond und fällst dort sofort auf und dann bist du auch noch schwanger... Du bringst nicht nur dich, sondern auch unser ungeborenes Kind in Gefahr.<<
>> Blake! Bitte. Es ist schon alles geplant und ich kann da jetzt nicht einfach aussteigen. Ich habe den Plan schon gesehen und ich werde jeden Tag etliche Menschen behandeln und operieren. Die warten auf mich, haben Hoffnung und die zerstöre ich jetzt nicht. Ich passe auf mich auf, versprochen!<< versuchte ich ihn zu beruhigen, doch das funktionierte nicht. Er seufzte, da er wusste, dass er mich nicht umstimmen könnte, zog mich noch ein letztes Mal in seine starken Arme und küsste mich hart auf den Kopf.
>> Ich werde mir jede beschissene Sekunde Sorgen um dich machen.<< fluchte er, nahm meine Hand und ging mit mir nach unten zum Aufzug, wo wir direkt zur Eingangshalle fuhren.
>> Darf ich dich hier noch einmal küssen, auch wenn du bei der Arbeit bist und...<< begann er den Satz, als ich auch schon meine Arme um seinen Nacken schlang und ihn leidenschaftlich küsste. Es war unser letzter Kuss für drei Wochen, was sich auch wirklich wie ein letzter Kuss anfühlte.
Wir legten beide sämtliche Gefühle füreinander in diesen Kuss, wobei ich bei Blake auch die Verzweiflung und Angst spüren konnte. Es tat mir weh ihn leiden zu sehen, aber er musste meinen Beruf verstehen. Wenn ich Menschenleben retten konnte, dann machte ich es.
>> Melde dich bitte sofort, wenn du gelandet bist.<< bat er mich, woraufhin ich nickte und ihn noch einmal am Bart kraulte.
>> Mache ich und in drei Wochen holst du mich vom Flughafen ab und ich springe dann in deine Arme.<<
>> Davon kann mich nichts abhalten.<< versicherte er mir, als wir uns noch einmal küssten und uns schließlich trennten. Ich sah Blake noch länger hinterher, doch er drehte sich nicht mehr um, was vielleicht auch besser so war, da wir uns sonst nie hätten trennen können.
Es tat weh ihn so gehen zu sehen, zu sehen, wie er sich Sorgen machte, Angst hatte und verzweifelt war, wofür ich Robert zum Teufel wünschte. Hätte er nichts gesagt, wäre Blake nicht so besorgt gewesen und der Abschied wäre leichter gefallen.
Traurig und ein wenig niedergeschlagen ging ich zum Aufzug, da Blake inzwischen nicht mehr zu sehen war, wo ich auf Laura traf, die ebenfalls gerade davor wartete.
>> War das etwa Blake grade?<<
>> Mhm. Er kam letzte Nacht hier her, um noch mal mit mir zu reden.<< klärte ich sie auf, da wir uns seit letzter Woche ein wenig öfter unterhalten hatten und sie wusste, dass er sich, seit er von der Schwangerschaft erfahren hatte, nicht mehr gemeldet hatte.
>> Und ist wieder alles in Ordnung bei euch?<<
>> Keine Ahnung.<< seufzte ich. Natürlich hatten wir uns vertragen und auch die Sache mit der Schwangerschaft war halbwegs geklärt, dennoch machte mir seine Angst und seine Verzweiflung zu schaffen. Ich hatte Panik, dass er sich in etwas verrannte, dass er die drei Wochen nicht überstehen würde, weswegen ich Dan gleich noch schreiben würde, damit er ein Auge auf ihn haben könnte.
>> Aber ihr habt euch geküsst.<< stellte Laura fest und grinste mich an, da dies ihrer Ansicht nach anscheinend ein Indiz dafür war, das alles perfekt war.
>> Nicht nur das, die haben auch ordentlich gevögelt auf dem Dach.<<
Schockiert sah ich zu Robert, der gerade zu uns gestoßen war und mich verschmitzt ansah.
>> Was...? Wann...?<< fragte ich perplex und vollkommen schockiert, während Robert nur noch breiter grinste.
>> Ich habe dich gesucht und ich weiß, wo du dich immer so aufhältst. Im Keller warst du nicht, in den Aufenthaltsräumen nicht, also bin ich aufs Dach gestiegen und da habe ich euch halt gesehen, wobei ich nach einiger Zeit wieder gegangen bin und, wie du weißt, ja später wiederkam, um euch ein wenig Privatsphäre zu geben.<<
Verärgert schlug ich ihm in die Seite und ging wütend in den Aufzug, der gerade angekommen war, während Laura immer noch nicht wusste, was sie sagen sollte und schockiert hin und her sah.
>> Hör auf an den Sex zu denken!<< fuhr ich Robert an und verdrehte die Augen.
>> Das ist schwer. Jetzt bist du noch geiler geworden, als du es eh schon immer warst, was ich nicht für möglich gehalten hätte.<<
>> Du bist so ein Spinner. Immer den Macho darstellen, aber im Grunde bist du vollkommen anders.<< stellte ich klar und schüttelte amüsiert den Kopf.
>> Ich freue mich jetzt schon auf unsere Gespräche im OP. Meine Schneeflocke 24 Stunden am Tag um mich zu haben. Das wird klasse.<<
>> 24 Stunden wohl kaum. Nachts schlafe ich.<<
>> Bei mir.<< fügte er hinzu und grinste breit.
>> Bestimmt nicht.<<
>> Wir haben nur ein Zimmer meine Süße.<<
Mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich ihn an, da er mir davon noch nichts erzählt hatte. Auch Laura war vollkommen stumm geworden und blickte immer abwechselnd hin und her.
>> Wir schlafen zusammen in einem Zimmer?<<
>> Mhm. Hätte ich das eben auch sagen sollen, als Blake noch neben die gestanden hat. Dann wäre er sicherlich noch auf mich losgegangen.<< meinte er amüsiert, was mir zu weit ging.
>> Über euer Gespräch reden wir gleich noch!<< versprach ich ihm verärgert und atmete tief durch, um mich nicht weiter aufzuregen. Zudem wollte ich nicht weiter darauf eingehen, da es ihn nur bestätigt hätte, da Robert sich so sehr darüber freute und wieder vollkommen den geilen Hengst raushängen ließ.
>> Hast du dich von Lilly verabschiedet?<< wechselte ich deshalb das Thema und stieg mit ihm aus, während Laura stehen blieb und wir uns noch kurz zuwinkten.
>> Gestern. Ich hatte sie noch zur Schule gebracht.<<
>> Ich weiß echt nicht, warum du das machst, wenn du eine Tochter hast. Was ist, wenn dir etwas passiert? Dann hat sie keinen Vater mehr.<<
>> Fliege ich nicht, sterben einige Menschen und auch Kinder Evelyn. Das könnte ich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. Ich bin Arzt und ich kann helfen, also mache ich das auch.<<
Ich nickte, während wir in sein Büro gingen und wir die Kisten mit den Medikamenten und Blutspenden füllten, die er schon hier her bringen lassen hatte.
>> Wenn Laura mal deine richtige Seite sehen würde und nicht nur diesen Dr. Lawrence als Angeber und Macho, würde sie dich vielleicht auch mögen.<<
>> Und wer sagt, dass ich das möchte? Ich mag meinen Ruf hier. Ich arbeite hier und bin nicht hier, um Freunde zu finden.<<
>> Naja, wir sind inzwischen befreundet.<< sagte ich und packte eine weitere Kiste ein.
>> Das war etwas anderes.<<
>> Wieso?<<
>> Weil du einfach anders warst. Du hast dich von mir nicht einschüchtern lassen, hast dich nicht von mir beeindrucken lassen, weder von meiner Position hier, von meinen Komplimenten noch von meinem Äußeren und du hast mir ordentlich Kontra gegeben. Das gefiel mir.<<
>> Du bist ein richtig guter Kerl Robert, auch wenn du das nicht wahrhaben möchtest. Du bist ein richtig guter Freund.<<
Mit diesem Geständnis gingen wir auf den Flur, um doch noch einmal ein paar Medikamente aus dem Keller zu holen. Als wir am Aufzug standen, nahm ich noch mal schnell mein Telefon heraus, um Dan zu schreiben, bevor ich es nachher vergaß, als ich eine Nachricht von Blake entdeckte.
„Ich werde die nächsten Tage immer an dich denken, jede Minute auf einen Anruf von dir warten und es nicht erwarten können, euch endlich wieder in meine Arme zu schließen. Pass auf dich und unser Baby auf. Ihr seid für mich das Universum, denn alles dreht sich nur noch um euch!“
>> Kommst du jetzt?<< riss mich Robert aus meinen Gedanken und hielt für mich den Aufzug auf, weswegen ich schnell einstieg. Als erstes schrieb ich Dan noch die Nachricht, um es nicht zu vergessen, als ich auch Blake noch schnell eine schickte.
„Sobald ich angekommen bin, werde ich mir eine Sim-Karte kaufen und dich anrufen. Jeden Tag, damit du dir weniger Sorgen machst und ich werde auf den Zwerg und mich aufpassen, also versuche dir nicht so viele Gedanken zu machen. Drei Wochen gehen schnell vorbei. Ich liebe dich über alles mein Krieger.“