Читать книгу Sphärenwechsel – Tagebuch eines inkarnierten Engels - Sybilla Seraphina Mewes - Страница 9

Auf der Ebene der Rückschau, Außerhalb der Zeit

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„Seraphina, bist du bereit?“

Die Antwort auf diese Frage war: ... Stille,

da Seraphina, in Gedanken versunken, über ihre letzte vergangene Inkarnation reflektierte, insbesondere bzw. genauer gesagt, über das Ende dieser Inkarnation.

Seraphina befand sich auf der ‚Ebene der Rückschau‘ und schaute sich noch einmal die letzten Tage ihres vergangenen Lebens auf der Erde an, welches gerade mal fünf Erdenjahre zurücklag. Die ‚Ebene der Rückschau‘ zeigte sich immer in der für die jeweilige Seele, die sich hier aufhielt, angenehmsten Umgebung, und trug somit automatisch dazu bei, dass das Reflektieren über beendete Leben leichter vonstatten ging. Daher umflossen Seraphina sich ständig verändernde Felder aus Licht, brillant schillernd in den leuchtendsten Farben, vom glitzernden gold angefangen, über silber, weiß, gelb, orange, grün, türkis, bis hin zu den verschiedensten Blau- und Violettönen. Manchmal bildeten sich zusätzlich zahlreiche Regenbögen in diesen Lichtfeldern, welche permanent ihre Position wechselten. Und so manches Mal regnete es sanft glitzernde Farbtropfen.

Gleichzeitig hörte Seraphina die Sphärenmusik, die sie so sehr liebte.

Die Sphärenmusik hörte sie als einen durchgängigen Ton ohne jegliche Unterbrechung, einen Ton, der ihr gesamtes Sein durchdrang, der sie an ihre ursprüngliche Herkunft erinnerte, der wie ein Hauch aus weiter Ferne oder wie aus anderen Welten zu ihr strömte. Es war der Ton der Schöpfung.

Manchmal konnte sie auch einen Chor singen hören, wie aus tausenden Engelsstimmen getönt, manchmal mit Worten oder einer Sprache durchsetzt, die sogleich wieder davon wehte. In solchen Momenten erinnerte sich Seraphina an ihre Existenz und ihr Wirken, bevor es auf der Erde Leben gegeben hatte. Sie trug in sich die Erinnerung, wie sich das Licht von der Dunkelheit getrennt hatte und somit die Polaritäten entstanden waren, weil das Licht sich als Licht erfahren wollte. Und dafür musste es Dunkelheit geben, als Hintergrund, als Umgebung oder als Gegenströmung. Über unzählige Zeiten hinweg erlebte Seraphina, wie sich das Licht weiter verdichtete, wie Moleküle zueinander hingezogen wurden, sich miteinander verbanden und nach und nach zu Materie, sprich zu Sonnen und Planeten wurden, wie sich das Chaos ordnete und wie sich das Licht in die Materie ergoss. Das Licht gab sich dabei völlig hin, in bedingungsloser Liebe und diese Liebe ist die Liebe der Schöpfung an ihre entstehenden Formen. Es ist wie ein wohliges Seufzen, wenn das Licht bzw. die Energie der Schöpfung in die Materie eintaucht, mit ihr verschmilzt oder die Materie erst entstehen lässt durch Verdichtung und Abkühlung von Energie und Licht. Das bringt die Sphärenmusik hervor, welche ohne Unterlass ihre Melodie ertönen lässt.

„Seraphina, es wird langsam Zeit für dich.“

Ein Engel – es handelte sich um den Engel der Rückschau – hatte sich Seraphina genährt. Seine leuchtende Gestalt strahlte permanent unendliche Liebe, Zuversicht und Güte aus. Er hob seine Hand aus Licht und ließ einen feinen Lichtstrahl zu Seraphina fließen, wie, um sie an ihr bevorstehendes Gespräch zu erinnern.

„Ah, du hast dir noch mal dein letztes Erdenleben angesehen. Hast du etwas für dich daraus entnehmen können, so als Erkenntnis?“, tönte seine sanft klingende Stimme.

Seraphina wandte sich ihm zu.

„Oh ja, das konnte ich“, und schaute wieder auf ein flimmerndes Fenster vor ihr, auf dem immer wieder die letzten Szenen dieses Lebens abliefen.

„Das Ende kam so plötzlich, so dass ich mich auf den Tod nicht vorbereiten konnte.

Da war auf einmal die absolute Trennung von allem und dann nur noch Dunkelheit um mich, und Vergessen“, sinnierte sie weiter.

„Ja, und das stellt für einen Engel, wie du es bist, liebe Seraphina, den größten Schmerz dar – nämlich Vergessen, Dunkelheit und den spürbaren Verlust deines umfassenden, facettenreichen Wesens und deines Wissensschatzes zu erleben.“

Während dieser Worte, die telepathisch, aber dennoch hörbar, zwischen den beiden Engeln hin und her flossen, schenkte der Engel der Rückschau Seraphina weitere Wellen unendlicher Liebe und Trost, was eben seine Aufgabe als Engel der Rückschau war. Aber es gab noch einen anderen Grund, warum er Seraphina so wohlwollend Unterstützung spendete. Insgeheim bewunderte er sie für ihren Mut, dass sie sich als Engel freiwillig in einem menschlichen Körper inkarniert hatte, dass sie sich so sehr auf die Polarität der Materie eingelassen hatte.

Ihre zwischenzeitlichen Aufenthalte bei den erdnahen Engeln in den ‚Tempeln des goldenen Lichtes‘ oder bei den Naturwesen als Elfe und später als Kobold, konnte er noch in gewisser Weise nachvollziehen, aber in einem menschlichen Körper, der so dicht und eher schwer war, das war für ihn ein Rätsel. Er selbst kannte diese Erfahrung mit einem grobstofflichen Körper nicht. Nur durch Seraphinas Aufenthalte hier, zwischen ihren irdischen Leben, wusste er davon, da sie jedes Mal das Gefühl und die Erfahrung des gerade beendeten Lebens mitbrachte und er dies mit ihr in den Rückschauen auswertete.

Sanft flossen weitere Sätze in Form von strahlendem Licht zu Seraphina hin.

„Dein nächstes Leben wird mit diesem Vergessen beginnen, mit dem Vergessen, wer du wirklich bist, weil das vorige Leben so geendet hat.

Doch hast du in dem vor dir legenden Leben jederzeit, in jedem einzelnen Augenblick, die Möglichkeit, dich wieder zu erinnern, wer du wirklich bist und dass es uns Engel und all die unzähligen Welten und Wesen gibt, was deine Aufgabe als Engel war (und ist) und was deine Aufträge als Engel auf der Erde sind. Die folgende Zeit auf der Erde wird besonders günstig sein, da zahlreiches, vielfältiges Wissen darüber wieder verfügbar sein wird. Und mehr und mehr Menschen werden ähnliches erleben und es auch offenbaren.

Das stellt für dich eine ganz besondere Chance dar; wenn du eben auf dein Herz hörst, findest du dort die Wahrheit über dich selbst heraus. Nur dort kannst du Wahrheit und Erkenntnisse finden, und das führt dich wieder zu deinem wahren Wesen und zu deinem großartigen Potential zurück.“

Der Engel der Rückschau hielt inne und er und Seraphina schauten sich eine ganze Weile an, während pure Güte und Gnade zwischen ihnen hin und her floss. Hier auf der „Ebene der Rückschau“ war das möglich, da sie beide Engel waren, doch wenn Seraphina wieder auf der Erde sein würde, würde sie sich zunächst kaum mehr an diese Begegnung erinnern.

„Liebe Seraphina, sieh her, sehr bald beginnt dein nächstes Erdenleben.“

Mit diesen Worten bewegte der Engel der Rückschau seine Hände, schloss das Fenster des vergangenen Lebens und öffnete ein neues Fenster, welches einen Ausschnitt auf der Erde zeigte. Seraphina trat etwas näher an das Fenster heran und blickte hindurch. Über diesem Fenster waren leuchtende Zahlen zu sehen. Dort stand:

31.07./01.08.1970 ird. Z.

Sie erkannte eine Frau und einen Mann, die sogleich beginnen würden, ein Kind zu zeugen.

„Diese beiden Menschen möchten mit einem Kind ihre Ehe wieder ins Lot bringen. Du kennst sie beide aus einem früheren Leben.“

Die Frau wartete noch auf den Mann, der, noch etwas unschlüssig, vor dem Zelt auf und ab lief und hin und her überlegte, ob denn jetzt wirklich ein Kind hilfreich in der momentanen Situation wäre. Jedoch dann gab er sich einen Ruck, trat in das Zelt und legte sich zu der Frau.

Seraphina sah ihnen beim Liebesspiel zu und wurde von einer seltsamen Unruhe erfasst, die sie Richtung Erde zog. Ihr wurde nun bewusst, dass das ihre zukünftigen Eltern waren.

„Gleich ist es soweit für den Moment, wo du dein neues Erdenleben beginnen kannst. Doch vorher gebe ich dir noch etwas vom Strahl des Vergessens, der dich vor einem schockartigen Aufwachen in der Materie bewahrt, da die Schwingungsunterschiede zwischen dieser Ebene und der Erdebene zu groß sind. Du kennst das ja schon von den vorigen Erdenleben.“

Der Engel der Rückschau entfernte sich nun etwas von Seraphina und überwachte genau, dass alles richtig ablief.

Von dem Liebespaar im Zelt ging jetzt ein immer stärker werdendes rhythmisches Pulsieren aus, welches sich in Wellen durch alle Dimensionen fortsetzte, bis es bei Seraphina angelangt war. Seraphina verspürte einen Sog zur Erde und zu diesem Menschenpaar hin, der ständig zunahm. In ihr pulsierte es nun auch und dann pulsierten das Menschenpaar und sie im Gleichklang.

Eine Grundvoraussetzung für eine neue Inkarnation war nämlich, dass Menschen und Seelen im Gleichklang schwangen. In einigen Fällen kam es jedoch vor, dass sich dieser Gleichklang zum Zeitpunkt der Zeugung nicht einstellte und dann suchten diese Seelen zusammen mit den Engeln der Rückschau nach anderen möglichen Eltern, die in den Seelenplan hineinpassten.

Da Seraphina nun im Gleichklang mit ihren künftigen Eltern schwang, bildete sich vor ihr ein Energiewirbel, der sich wie ein Auge öffnete, nach innen zu rotieren begann und sich dann zu einem Lichttunnel formte. Der Sog, der von diesem Tunnel ausging, wurde jetzt so stark, dass Seraphina davon erfasst wurde. Unzählige Lichtfäden schossen knisternd und zischend aus dem Lichttunnel heraus, liefen über ihre Lichtgestalt hinweg und schufen in Bruchteilen von Sekunden auf den energetischen Ebenen das Chakrensystem, das Meridiansystem sowie alle Schichten der Aura, die für einen menschlichen Körper auf der Erde wichtig waren. Ein Zittern lief durch Seraphinas Lichtgestalt, sie passte sich der Form des Lichttunnels an, wurde in den Tunnel hineingezogen und sauste Richtung Erde direkt auf ihre zukünftigen Eltern zu.

Ihre Gestalt verkleinerte, verdichtete und verlangsamte sich in der Schwingung mehr und mehr, um sich den irdischen Gegebenheiten anzupassen.

Die ersten Stunden umfloss Seraphina diese beiden Menschen einige Male, aber zuerst nur zaghaft. Und dann kam der große Augenblick der Befruchtung der Eizelle. Eine immens starke Energiewelle wurde dabei freigesetzt (pure Schöpfungskraft), von der Seraphinas Seele erfasst wurde, die sich mit ihrem Herzchakra verband und sie dann blitzschnell in die Eizelle hineinzog. Das bedeutete für Seraphina nochmals eine extreme Verdichtung, doch mit zunehmenden Wachsens dieses Körpers, des Geistes und der Erfahrungen würde sie sich wieder ausdehnen und mehr Raum einnehmen.

Der Engel der Rückschau hatte das alles durch das Fenster beobachtet.

Seine Aufgabe war vorerst beendet, was Seraphina betraf.

Dennoch war in ihm ein leiser Gedanke, ein Wunsch aufgestiegen, der da lautete:

‚Ach vielleicht könnte ich doch auch mal in einem materiellen Körper inkarnieren, entweder auf der Erde oder auf einem anderen Planeten.‘

Er erinnerte sich daran, dass einige Engels-, Feen-, Elfen- oder Drachenseelen schon bei ihm auf seiner Ebene gewesen waren, die sich dann als Mensch inkarniert hatten. Und in den letzten tausend Jahren hatte dies enorm zugenommen, mit steigender Tendenz seit dem 20. Jahrhundert. Dies war möglich, weil in diesem Universum das Prinzip des freien Willens an erster Stelle stand, welches eben auch den Wesen ermöglichte, ihre Verkörperungen frei zu wählen, soweit das mit einem gewissen Bewusstseinsstand realisierbar war.

Sphärenwechsel – Tagebuch eines inkarnierten Engels

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