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KAPITEL 5

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Visitor alpha U P.

Eine halbe Stunde nach Sorels besorgten Anruf.

Die wenigen Meter bis zum schräg gegenüberliegenden Lift überwand Sophie mit tänzelnden Schritten, sie fühlte sich so, als ob sie fliegt. …

Während sie auf eine Kabine in ihre Richtung wartete, spürte sie, wie die Weckmittel Mixtur unerbittlich in die zweite Stufe überging. »Bis es soweit ist, sind wir längst daheim im Schlafgemach unseres Wohnturms«, flüsterte sie sich zu. Und sie gestand sich ein: In mir brodelt ein heißblütiges Begehren auf und ab. Es war, wenn sie sich anstrengte, noch auszuhalten!

~

Nach einer gefühlten Ewigkeit, es sind inzwischen zwei Minuten vergangen, näherte sich ein Lastenlift. Weil kein Crewlift auf der Leuchttafel angezeigt wurde, nahm sie diesen. … Er war sogar leer, aber die entgegenwehende Luft der Kabine war ungewöhnlich stickig und es roch sehr unangenehm. … Beim Einsteigen hatte sie so etwas wie eine ungute Vorahnung. Der Blick sauste unruhig in der Kabine umher. Irgendetwas stimmte hier nicht, sie konnte nur nicht genau sagen, was es ist.

»Das gaukelt mir mein Amisu berauschter Verstand vor. Und der Gestank kommt vom übervollen Müllbehälter.«

Zu den Gedanken wählte sie auf dem Bedienerfeld das Ziel: Notfall Hangar Deck 9.

Zeitgleich mit dem Lift anfahren, rollte die nächste Hitzewelle durch Sophie. Es war so gewaltig, ihr schwanden beinahe die Sinne. Instinktiv lehnte sie sich gleich neben dem Bedienfeld an eine metallene und kühle Kabinenwand. … Es half nicht.

»Oh man«, keuchte sie, »das Zeug ist nicht von schlechten Eltern.« Mit geschlossenen Augen versuchte sie die Gewalt über die aufbrausenden Gefühle wieder in den Griff zubekommen.

Der Lift stoppte. Reflexhaft blickte sie auf die Anzeige: Notfall Hangar Deck 9. Die Tür fuhr auf. Mit benommenen Schritten lief sie hinaus ins Dämmerlicht. Vor der Kabine blieb sie stehen, ihr Blick huschte umher. Der Haltepunkt war ihr unbekannt. Sie war zwar auf der Ebene im realen Teil mit Sorel im Pub verabredet, aber das ist in einem anderen Bereich. Zunächst dachte Sophie, hier wird bereits umgebaut, aber die Orientierungstafel vor ihr widersprach dem.

Bevor sie zum nächsten internen Portal aufbrach, es ist vier Gehminuten entfernt, betrat sie nochmals die Kabine, sie wollte die Sicherheit über ihre Lift Irrfahrt informieren.

Die Finger visierten den Knopf am Terminal, bevor sie den Button berührten, hielten sie inne. »Ich bin spät dran. Die Meldung kann ich auch vom Pub aus machen.«

Unbewusst schaute Sophie zum Kabinenspiegel. Ein fremdes hässliches Gesicht mit fiebrigen Augen blinzelte sie an. Aber selbst so lag eine Prise Liebreiz darin. Sehnsucht fuhr ihre Kehle hinauf, und ohne den Blick vom Spiegel zunehmen versenkte sie die Nase in die Armbeuge.

Einen Atemzug später hallten Schritte übern Korridor. »Vorsicht!«, rief eine dünne heraneilende Stimme.

Sophie schnellte herum. Ein mit schmutziger Wäsche voll beladenes Wäscherei–Lastenbord zischte im eiligen Flug, und ungebremst, geradewegs in Richtung Kabine. Zum hinausrennen war es zu spät. Reflexhaft sprang Sophie beiseite und zog an der jetzt vor ihrem Gesicht baumelnden Notfall-Reißleine der magnetischen Bremse. Die wild gewordene Karre stoppte sofort. Sophie blickte fassungslos auf ihre vorherige Position, die Angst stand im Gesicht, zwischen ihr und dem eingefangenen Fluggeschoss war jetzt bloß eine Fingerstärke Luft. Ihr Herz pochte wie wild, die Augenlider fielen unbewusst zu und sie atmete erleichtert auf.

Schritte fegten herein. »Geht es Ihnen gut?« Ein gertenschlankes, blondes Menschen Weib der Erde mit hübschem rundlichem Gesicht rubbelte über Sophies linken Oberarm. Sie japste nach Luft. »Die Karre ist durchgebrannt.«

Bei der ungestümen Berührung wehte Sophie Musox entgegen, zwischen den künstlichen Duftpartikeln flatterten schwache Pheromone von Sorels ahl pii. Sophie kannte das Musox, es gehörte dem Cybord Klon Stella.

»Ja. War nur der Schreck.« Die Augen musterten dazu das etwa 30-Jährige dunkelhäutige Shumerer Weib mit der Arbeitskleidung der Bord Wäscherei. Sophies Magen rebellierte, das Herz hatte vor Schreck einen Aussetzer. Unbewusst fasste sie sich an die Brust. Im inneren sprach sie zu sich: »Verdammt!, im Hochsicherheitstrakt sitzt bloß eine Klon-Brut. Wo ist das Nest und ist der Cybord vor mir das Original«, die unbeantwortbaren Fragen ließen sie aufstöhnen. Schweiß überflutete ihre Stirn – ihr Gesicht. Es dokumentierte die eben ausgestandene Angst, und das signalisierte dem Cybord Klon Stella: Vor mir steht eine leichte Beute. So wie Sophie das dachte, entstieg dem Cybord aus allen künstlichen Hautporen ein angenehm riechender ahl pii. ›Reiß dich los!‹, befahl im Kopf eine vertraute Schattenstimme. Doch die Nasen umschmeichelnde köstliche Versuchung war einfach zu groß. Sophie konnte den betörenden Wohlgeruch nicht widerstehen. Schlagartig vereinnahmte sie geistige Dunkelheit. –

* * *

BEYOND – Eine andere Wirklichkeit

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