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Blatt 32: Die wackelige Auffahrt
ОглавлениеDas Lindenbankhaus – Ihre Andere Bank
Auszug 35 159 23 5, Blatt 32
Aktueller Kontostand: ein ßilberling, ein Ende
RLG Die wackelige Auffahrt in Alis rotweißer Isetta war alles andere wie bequem. Zudem ohne einen Wortwechsel das Ganze zwischen den Beiden; nein, nicht ein einziges wohlgemerkt.
Dann etwa zwei Minuten später, nachdem Ali mit dem Rechner in der Pension verschwunden war, erschien aus derselben Frau Fiel, die diesmal nicht nur in Begleitung vom den schon wieder die bunte Packung mit der Lorenbahn schleppenden Bernti Kummer war, sondern von dem Italiener Francesco Verdi, dem offenkundig das Tragen von ein paar Schachbrettern vorbehalten war. Die hielt er freilich so waagrecht wie normalerweise ein Butler ein Tablett, dazu befanden sich darauf auch noch vier kleinere Schachteln, auf welchen Schachuhren abgebildet waren.
Federica Fiel Aber Radius, das gibt es doch gar nicht. Was für ein schönes Auto du hast.
Radius Lehr Ist nicht meins.
Federica Fiel Die waren modern, als ich noch ein junger Feger war. Ach, Bub, als ob es gerade erst gestern gewesen war.
Radius Lehr Und herzlichen Glückwunsch. Bevor ich‘ s vergesse.
Federica Fiel Ach, das ist doch nicht so wichtig. Wichtig ist doch nur, dass du zu meiner Feier kommst.
Radius Lehr Ja, natürlich komm ich, das wissen Sie doch. Ich muss nur noch kurz was erledigen.
Federica Fiel Immer auf dem Damm. Aber du weißt ja, das hat mir schon immer an dir gefallen. Sag dem Wieschensriether auch einen schönen Gruß von mir; und dass er dich heut etwas früher gehen lassen soll. Eine Popelbank muss ja nicht unbedingt an einem Tag erledigt werden.
Radius Lehr Es handelt sich ja auch nur um eine Kleinigkeit. Wie gesagt - nicht der Rede wert.
Federica Fiel Ach, wie mir dein Auto gefällt. Ach, als ich noch ein Jungfeger war.
RLG Kaum, dass Frau Fiel sich mit ihrem Tross entfernt hatte, trat Ali aus der Pension hervor. Er schaute sich ein wenig um, und nahm Abrahams Laden in Visier.
D.m.d.D.m.k.W. Nichts hat sich verändert hier – aber auch rein gar nichts.
RLG Ali hob den Monitor von Radius Lehrs Knie, so dass er sich aus der Isetta zwängen konnte, Im Zimmer oben kümmerte sich Ali noch um die verschiedenen Anschlüsse, und überließ Radius Lehr die Bedienungsanleitung.
D.m.d.D.m.k.W. So, und das war das Letzte von mir, das Allerletzte.
Radius Lehr Ach, Ali, wenn ich dich nicht hätte!
RLG Und auch von mir war es das, mein lieber ßilberling, das Letzte, ja, das war es nun. Und nun weißt du alles über Radius Lehr und über mich. Und natürlich auch, wie ich auf unserem Motherboard gelandet bin.
ßilberling Na ja, wie heißt‘ s so schön: mitgehangen, mitgefangen. Und schließlich bist nicht nur du in Alis Isetta hochgewackelt worden.
RLG Was einleuchtet, dann aber doch noch ein Wort. Zu dir, kleiner ßilberling, nämlich ein Wort des Dankes.
ßilberling Nanu?
RLG Für das Zuhören. Die ganze Zeit. Gleich einem treuen Begleiter.
ßilberling Auf einem eigentlich viel zu engen Motherboard.
RLG Und haargenau dafür möchte ich danken.
ßilberling Gut, von mir aus. Wenn‘ s denn unbedingt sein muss.
RLG Gewiss, gewiss.
ßilberling Motherboard hin.
RLG Und Motherboard her, es hat mir geholfen. Unter dem Strich, mehr wie du vielleicht erahnst.
ßilberling Dann doch ein bisschen der Schmeicheleien zu viel. Für eine einzige, kleine Münze, oder findest du etwa nicht?
RLG Na ja – aber eine Frage hätt ich allerdings noch. Nämlich, was wir jetzt machen.
ßilberling Also das ist doch nun wirklich ganz einfach.
RLG Ach ja?
ßilberling Na klar, noch ein klein wenig umschauen.
RLG Ob wir damit wirklich gut beraten sind?
ßilberling Wieso denn nicht? Also ich wüsste nicht, was dagegenspricht. Du müsstest dich lediglich mal wieder ein wenig bequemen.
RLG Bequemen? Ja, und wie denn- wenn es ständig piksen tut?
ßilberling Mein neuer Stern.
RLG Was – noch einen?
ßilberling Ist doch nichts dabei.
RLG Wie soll das nur so etwas wie ich jemals mit sich vereinbaren.
ßilberling Sage mal, wolltest du dich nicht sowieso neu orientieren?
RLG Aber das heißt noch lange nicht, dauernd irgendwo zu spionieren.
ßilberling Schaden kann es doch aber auch nichts.
RLG Na ja, und vom Einhalt gebieten scheinst du sowieso nichts zu halten.
ßilberling Außerdem hilft‘ s etwas gegen Langeweile.
RLG Zu schön wäre es, um wahr zu sein. Und was das nur wieder ist.
ßilberling Was soll was sein?
RLG Auf deinem neuen Stern?
ßilberling Ich muss mich doch sehr wundern. Nach all dem, was du mir erzählt hast.
RLG Die, die – die Hochkneipe. Natürlich, jetzt erkenn ich‘ s auch.
ßilberling Na siehst du, ist doch alles halb so schlimm.
RLG Oh, ßilberling, wenn das nur mal gut geht,
Neuer Kontostand: ein ßilberling, ein Ende