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WAS IST EIGENTLICH AYURVEDA?

Ayurveda bedeutet übersetzt das „Wissen vom Leben“ und ist über 3000 Jahre alt. Somit ist Ayurveda eine der ältesten Heilkünste und wird oft als Mutter der Naturheilkunde und der chinesischen Medizin angesehen. Ayurveda hat seinen Ursprung in Indien. Dort wird Ayurveda an Universitäten gelehrt und in Kliniken und von Ärzten praktiziert. Mittlerweile wird Ayurveda auch in Europa praktiziert und immer bekannter und erstreckt sich von Ölmassagen, Kräutertherapien, Ernährungslehre bis hin zur ganzheitlichen Medizin.

Das Besondere am Ayurveda ist, dass er den Menschen als Individuum betrachtet, und der Mensch auch danach behandelt wird. Er geht dabei auf persönliche Bedürfnisse, Krankheiten und Vorlieben ein, ohne dass dogmatische Regeln aufgestellt werden. Somit ist Ayurveda für jeden geeignet, ganz egal, ob gesund oder krank, jung oder alt – oder ob man sich gerade in einer besonderen Lebenssituation wie zum Beispiel einer Schwangerschaft befindet. Für jeden gilt: Die Ernährung ist ein wesentlicher Bestandteil und eine Grundlage für die Gesunderhaltung des Körpers. Ayurveda beschäftigt sich aber nicht nur mit Ernährung, vielmehr geht es um das Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele, was das Wissen zu einer ganzheitlichen Lebens- und Heilkunde macht.

Ziel des Ayurveda ist die Erhaltung der Gesundheit und die Heilung von Krankheiten.

ALLES DREHT SICH UM DIE VERDAUUNG

Dass die Gesundheit ihren Sitz im Darm hat, ist im Ayurveda schon seit Jahrtausenden bekannt. Bei einer ayurvedischen Beratung gelten die ersten Fragen der Verdauung und dem Stuhlgang. Beide gehören zwar eng zusammen, jedoch wird die Verdauung im Ayurveda nicht alleine auf den Stuhlgang reduziert. Der Appetit und die Ausbildung der einzelnen Körpergewebe, die im Ayurveda Dhatus heißen, gehören ebenfalls dazu.

Im Ayurveda heißt es nicht, „du bist, was du isst“, sondern „du bist, was du verdaust“. Eine Ernährung kann noch so gesund sein, wenn die Verdauung nicht gut funktioniert, kommt es früher oder später auf der Gewebsebene zu Krankheiten oder Störungen. Ist die Verdauung in Ordnung, so kann jeden Tag ein gesundes und neues Körpergewebe entstehen. Verantwortlich für eine gut funktionierende Verdauung ist das Agni. Agni bedeutet übersetzt „Verdauungsfeuer“. Es steuert Stoffwechselvorgänge im Körper und verdaut die Nahrung, die in unserem Körper landet. Wir spüren unser Agni vor allem dann, wenn wir richtig Hunger haben. Man kann sich das so vorstellen, als ob das Verdauungsfeuer im Magen nun ordentlich brennt. Dann ist es Zeit, etwas zu essen. Ist das Agni gesund und entsprechend der Konstitution ausgeprägt, dann ist es in der Lage, die Nahrungsmittel aufzuspalten und wichtige Nährstoffe in den restlichen Körper zu transportieren. Der Körper ist gesund, Haut und Haare glänzen, und Lebensfreude ist spürbar vorhanden.

„Erlischt das Agni, so stirbt man, arbeitet es richtig, so lebt man lange frei von Krankheit, ist es gestört, so erkrankt man – daher wird Agni als die Wurzel von allem bezeichnet.“ (Charaka-Samhita)

Arbeitet das Agni zu stark – was man daran merkt, dass man ständig Hunger hat, nie richtig satt wird und trotzdem sehr dünn ist, obwohl man große Portionen isst – kann die Nahrung nicht schnell genug in einzelne Körpergewebe umgewandelt werden und es kommt zu einer Störung. Arbeitet das Agni zu schwach, so bleibt der Hunger meistens aus und man fühlt sich bereits nach geringen Mengen an Nahrungsmitteln aufgebläht, träge und müde. Ein zu schwaches Agni gilt im Ayurveda als ein Auslöser für Ama. Ama sind unverdaute Substanzen oder auch Stoffwechselrückstände, die den Körper belasten. Scheinbar ohne Grund fühlt man sich dann sehr schlapp; man hat einen sehr schleimigen Stuhlgang und steife Gelenke. Ama ist ein Auslöser für viele Erkrankungen. Durch eine leichte Ernährung, die richtigen Gewürze und Nahrungsergänzungsmittel kann Ama im Körper verbrannt werden.

Je nach individueller Konstitution ist das Agni von Natur aus etwas stärker oder schwächer. Vata-Menschen neigen zu einem sehr wechselhaften Agni, da sie von sehr viel Wind geprägt sind. Mal brennt es gut und das Essen kann gut verdaut werden, mal brennt es schwach und es kommt zu Blähungen und Völlegefühl. Pitta-Menschen haben von Natur aus ein sehr starkes Agni. Sie haben somit eine sehr robuste und gleichbleibende Verdauung mit einem sehr ausgeprägten Hunger. Kapha-Menschen neigen zu einem sehr schwachen Agni. Dadurch sind sie von Natur aus etwas träger und nehmen auch schneller zu, da sie fast alles, was sie als Nahrung aufnehmen, direkt in Körpergewebe umwandeln.

Mit der richtigen, konstitutionsgerechten Ernährung und dem richtigen Essverhalten kann man die Verdauung sehr stark beeinflussen.

TIPPS FÜR EINE GUTE VERDAUUNG

Nur bei körperlichem Hunger essen. Dies ist ein Zeichen, dass das Agni gut brennt und das Essen gut verdaut werden kann.

Den Magen nur zu Dreiviertel füllen. Nur dann kann die Verdauung überhaupt in Gang kommen. Ist der Magen zu voll, so wird das Agni im wahrsten Sinne erstickt und es kommt zu Blähungen und Völlegefühl.

Drei regelmäßige Mahlzeiten zu festen Uhrzeiten einnehmen. Zwischenmahlzeiten nur bei wirklichem Hunger.

Gründlich kauen. Die Verdauung beginnt bereits im Mund.

Warme Mahlzeiten essen. Damit das Agni die Nahrung gut verarbeiten kann, sollte diese warm und gekocht sein. Kalte und rohe Nahrungsmittel sind schwer verdaulich und sollten nur in kleinen Mengen verzehrt werden.

Zum Essen nur in Maßen oder am besten gar nicht trinken. Gießt man zu viel Wasser in das Feuer, erlischt es. Genauso kann man sich das auch mit der Verdauung vorstellen.

Ein weiterer wichtiger Punkt, der oft nicht beachtet wird, ist das Essen in einer angenehmen Umgebung. Essen wir und führen gleichzeitig ein Streitgespräch oder emotionale Diskussionen, werden diese geradezu mitgegessen. Es kommt zu Verdauungsstörungen. Daher ist es wichtig, sich zumindest 20 Minuten für das Essen Zeit zu nehmen, damit die Verdauung richtig funktionieren kann.


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