Читать книгу Infiziert - Teri Terry - Страница 42
ОглавлениеSHETLAND INSTITUTE, SCHOTTLAND
Time Zero: 5 Minuten
Wieder hört man das laute Dröhnen einer Explosion.
Diesmal nicht unter uns, sondern aus der Ferne, aber stärker als vorher.
Die Menschen, denen ich gefolgt bin, sind am Boden zusammengebrochen. Einige rufen um Hilfe. Nur wer soll schon kommen? Andere liegen still da.
Ich fliege den Fahrstuhlschacht hinauf und lasse die Menschen hinter mir. Hoch und höher, bis ich ihr Weinen nicht mehr höre.
Der Schacht wird immer wieder von kleineren Explosionen erschüttert.
Als ich endlich oben ankomme, versperrt mir der Fahrstuhl den Weg.
Nein! Lasst mich raus!
Ich breite mich ganz dünn über den Boden des Fahrstuhls aus, über die Wände, fahnde, forsche.
Und dann finde ich etwas. Einen Riss im Boden des Fahrstuhls. Keine Ahnung, ob er schon immer da war oder von der Explosion stammt.
Unter mir zischt es. Und als wären der Luft Klauen gewachsen, packt sie mich und zerrt mich in die Tiefe. Vergeblich versuche ich, mich an den Schachtwänden festzukrallen, falle und falle, bis mir eine Hitzewelle entgegenschlägt und mich wieder nach oben katapultiert. Ein Flammenball, eine Feuerwand.
In Feuer gehüllt, finde ich den Riss aufs Neue. Ist er groß genug? Ich mache mich klein und dünn und schiebe mich durch den Schlitz. Überall Flammen. Das Metall verformt sich, der Riss wird schmaler. Mehr und mehr von mir schlüpft hindurch. Nun verspüre ich einen Schmerz von der Hitze des Feuers, er wird stärker. Schmerz wie bei der Heilung, stechend und brennend. Zum ersten Mal spüre ich überhaupt wieder etwas.
Auch wenn ich die Flammen schon mal überlebt habe, so ausgebreitet und dünn schaffe ich es nicht. Ich muss mich zu einer Kugel zusammenrollen und schleunigst weg hier, sonst vernichten sie mich.
Immer noch besser, als unterirdisch eingesperrt zu sein.
Doch dann habe ich es ganz plötzlich geschafft! Ich bin durch!
Bin ich in einem … Haus? Nein, in einer Scheune. Sie wirkt wie eine ganz gewöhnliche Scheune aus Holz und Stein, etwas verfallen vielleicht.
Der Fahrstuhl war hinter Strohballen versteckt, die nun lichterloh brennen. Flammen schießen in die Höhe.
Und auf der anderen Seite der Scheune ist eine Tür offen.
Frische Luft kommt herein. Am Himmel steht der Mond, aber so hell wie es ist, kann es nicht Nacht sein.
Ich stürze zur Tür.