Читать книгу Kroatien mit dem Wohnmobil: Wohnmobil-Reiseführer. Routen von Istrien bis Dubrovnik - Thomas Cernak - Страница 8

KAISER UND KÖNIGE

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Das Land an der Schwelle zu Südosteuropa weist eine sehr lange Geschichte auf: Darauf deuten Funde von Neandertalerknochen hin, die auf eine seit mindestens 130.000 Jahren dauernde Besiedlung schließen lassen. Ab dem sechsten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung gründeten griechische Handelsfahrer die ersten Kolonien an der Küste und auf den Inseln, darunter Korčula. Städte wie Pula, Trogir und Zadar entstanden. 300 Jahre später verstärkte sich der Einfluss des römischen Imperiums massiv. Unter Kaiser Augustus wurde schließlich das Gebiet des heutigen Kroatiens der römischen Provinz einverleibt. Im dritten und vierten Jahrhundert regierten die Kaiser Aurelian und Diokletian. Der 19. Längengrad markierte damals die Grenze zwischen der Lateinisch sprechenden Welt im Westen und der orientalisch geprägten Welt im Osten. Nach weiteren 100 Jahren wanderten slawische Stämme über die Donau nach Süden. In diesen Zeitraum fiel auch die Gründung von Ragusa, des heutigen Dubrovnik. Im siebten bis achten Jahrhundert brachten die Karolinger das Christentum ins Land. 852 unterzeichnete Fürst Trpimir eine Urkunde, in der zum ersten Mal der Name Kroatien auftauchte. Gut 70 Jahre später wurde in Split Tomišlav zum ersten kroatischen König gekrönt, der das pannonische und das dalmatinische Kroatien vereinte.


Die »Arena« ist Pulas bedeutendstes römisches Bauwerk.


Inselblick von Camping Porto Sole in Vrsar

Im zehnten Jahrhundert begann Venedig verstärkt nach der Macht zu greifen, indem man Stützpunkte eroberte und zahlreiche Handelsniederlassungen gründete. 952 fiel Istrien an Bayern. Genau 150 Jahre danach starb König Petar Svačic, der letzte kroatischstämmige König. Er hinterließ keinen Erben, woraufhin Kroatien mit Ungarn eine Personalunion schloss, die mit Unterbrechungen bis 1918 bestand. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts zerstörten die Dogen Zadar und nahmen Ragusa ein. Bald hatte Venedig in allen wichtigen Hafenstädten das Sagen, lediglich Ragusa gelang es, als selbstständige Republik seine Unabhängigkeit zu bewahren. Mit den venezianischen Herren gelangten auch die westeuropäischen Architekturstile wie Romanik, Gotik und Renaissance in die Küstenstädte. 1526 starb König Ludwig II. von Ungarn im Kampf gegen die Türken, die nun noch weiter nach Westen vorrücken konnten. Nach Ludwigs Tod regierten die Habsburger, die ein Jahr später auch über Kroatien herrschten, um dem Vorrücken der Türken ein Ende zu bereiten. Doch erst 1683 wurden die Türken von den Habsburger Truppen vor den Toren Wiens geschlagen. 1808 wurde die selbstständige Republik Ragusa aufgelöst. 1847 war ein wichtiges Jahr auf dem Weg zur nationalen Identität: Das Kroatische wurde damals zur Amtssprache erhoben. Kroatisch ist im Übrigen eine südslawische Sprache, ebenso wie Bulgarisch, Serbisch und Slowenisch. Die Schrift ist Lateinisch. Einst war das glagolitische Alphabet weit verbreitet, das im neunten Jahrhundert erfunden wurde und – mit der Erlaubnis Roms – vom kroatischen Klerus verwendet werden durfte. In einzelnen Gemeinden Istriens oder zum Beispiel auf der Insel Krk dominierte es noch bis ins 19. Jahrhundert.


Fischer beim Netzflicken an Vrsars Hafenmole


Morbider Charme in Orebić auf der Halbinsel Pelješac


mächtiger Turm von Sveti Marko in Zagrebs Altstadt

Kroatien mit dem Wohnmobil: Wohnmobil-Reiseführer. Routen von Istrien bis Dubrovnik

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