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3. Dezember: Die Wichteltür (K)

„Papa, Papa, wir haben jetzt einen Adventskalender! Und wir durften helfen! Anna und Emil haben ihn getragen, und ich hab ihn aufgehängt! Das ist soooooo aufregend!“ Paul hüpfte vor seinem Vater auf und ab und zog ihn zu seinem Kita-Raum. „Komm mit, ich zeig`s dir!“

Voller Stolz präsentierte er die bunten Päckchen. Sie hingen an einer Schnur, die über die gesamte Breite einer Wand gespannt war.

„Und nächste Woche dürfen wir dann das erste Geschenk aufmachen!“

„Das passt übrigens hervorragend“, merkte sein Vater an, als Paul später in seinen Schneeanzug schlüpfte. „Zu Hause wartet nämlich auch eine Überraschung auf dich!“

„Echt?“ Paul zog den Reißverschluss zu, stand auf und nahm seine Stiefel in die Hand. „Was denn für eine?“

Sein Vater lachte. „Dann wäre es ja keine Überraschung mehr. Hier, vergiss deinen Schal nicht!“

Gemeinsam verabschiedeten sie sich von den Erziehern und gingen zur Tür. Paul zog die Stiefel an, sein Vater setzte ihm noch die Mütze auf den Kopf, und dann machten sie sich auf den Weg nach Hause.

Paul hüpfte an der Hand seines Vaters und überlegte unentwegt, welche Überraschung es denn sein könnte.

„Oma und Opa haben mir ein Paket geschickt mit gaaaaaaaanz vielen Süßigkeiten. Oder war der Nikolaus heute schon da? Nein, Mama hat Plätzchen gebacken, und ich darf verzieren? Oder bekomme ich heute schon ein Geschenk vom Adventskalender?“

Sein Vater lächelte und schloss die Haustür auf. Paul stürmte hinein, kickte die Stiefel weg und blieb staunend stehen.

„Oh, was ist das denn?“ Paul zeigte auf eine winzige Tür an der gegenüberliegenden Wand, direkt oberhalb der Fußleiste. Auf dem Fußboden standen ein Mini-Tannenbaum und eine dazu passende Bank. Eine kleine Leiter führte zu der Tür, an der ein geflochtener Kranz befestigt war. Neben der Treppe lag ein Köfferchen, und darauf befand sich ein gefalteter Zettel. „Paul“ stand in Großbuchstaben darauf. Das konnte er schon lesen.

„Ein Brief für mich?“

Sein Vater nickte. „Ja, das sieht so aus.“

Paul nahm die Nachricht und gab sie seinem Vater. „Liest du es mir vor?“

Sie setzten sich gemeinsam auf die große Truhe im Flur, beide noch in voller Wintermontur. Dann faltete Pauls Vater den Zettel auseinander und begann zu lesen.

Lieber Paul!

Ich freue mich, dass ich in dieser Adventszeit bei Euch wohnen darf. Auf den ersten Blick sieht Euer Zuhause sehr gemütlich aus, mit vielen bunten Sternen an den Fenstern. Hast Du sie selber gebastelt? Alle sehen anders aus, und das gefällt mir.

Du fragst Dich wahrscheinlich, wer ich bin. Ich bin ein Weihnachtswichtel. Nachts, wenn Du schläfst und von Deinen Weihnachtswünschen träumst, bin ich unterwegs und helfe dem Weihnachtsmann. Auch Euer Haus bereite ich auf die großen Festtage vor. Doch Du wirst mich dabei nicht entdecken, nur vielleicht hinterher das eine oder andere, das ich gemacht habe. Aber das gehört zu Weihnachten ja mit dazu. Was wäre die Adventszeit ohne ein paar Weihnachtsheimlichkeiten?

Ich wünsche Dir eine wunderschöne Adventszeit mit vielen kleinen Überraschungen!

Dein Weihnachtswichtel

Paul sprang auf und klatschte in die Hände. „Oh, das ist toll! Wir haben einen Weihnachtswichtel im Haus!“ Dann überlegte er und schaute sich das Köfferchen noch einmal an, auf dem ein Postsymbol aufgemalt war.

„Papa, weißt du was? Ich male dem Weihnachtswichtel ein Willkommensbild. Damit er sich auch wohlfühlt bei uns. Ich fange gleich an.“

„Das ist eine gute Idee“, bestätigte sein Vater. Dann hielt er seinen Sohn doch noch einmal zurück, der schon auf dem Weg in sein Zimmer war. „Zieh aber vorher noch deinen Schneeanzug aus. Sonst schmilzt du ja wie ein Schneemann in der Badewanne!“

Geschichten aus dem Koffer

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