Читать книгу Von der Kunst, sich selbst zu führen - Thomas Hamblin Harry - Страница 14

Sich selbst führen – eine Königsdisziplin

Оглавление

Ich halte die Fähigkeit, sich selbst zu führen, für eine Kernkompetenz reifer Persönlichkeiten und erst recht reifer Christen. Ohne sie ist es unmöglich, gute Beziehungen aufzubauen, Konflikte konstruktiv zu lösen, mit Belastung und Stress umzugehen. Ohne Selbstführung scheitert auch jeder Versuch, andere Menschen auf gute Weise zu begleiten und zu führen.

Umso erstaunlicher, dass verhältnismäßig wenige Menschen sich mit diesem Thema auseinandersetzen. Manche, die es tun, geben bald wieder auf, weil sie falsche Vorstellungen haben. Entweder halten sie „sich selbst führen“ für eine ungute Beschäftigung mit sich selbst oder sie verstehen es als mühsamen Kraftakt für besonders Willensstarke, Selbstdisziplinierte und andere Kontrollfreaks. Es gibt an dieser Stelle nicht nur Gleichgültigkeit, sondern auch viele Missverständnisse.

Peter Drucker, einer der großen Managementvordenker des letzten Jahrhunderts, wiederholte immer wieder: „Die meisten Führungskräfte werden sich in ihrem ganzen Leben nicht bewusst, dass sie nur eine Person zu führen haben, nämlich sich selbst.“3

Diese Worte stammen nicht von einem Rosenduft versprühenden Esoteriker, sondern von einem Mann, der wesentlich geprägt hat, was wir heute unter guter Führungsarbeit in Politik, Gesellschaft und Kirchen verstehen. Ich bin davon überzeugt, dass man Druckers Aussage auf alle großen Felder unseres Lebens anwenden kann und dass sie nicht nur für Leitende gilt. In allen wichtigen Bereichen und Aufgaben unseres Lebens spielt die Fähigkeit, sich selbst zu führen, eine Schlüsselrolle.

Diese über die Jahre gewachsene Überzeugung hat mich zum Schreiben dieses Buches bewogen. Es ist eine Hinführung zur Kunst, sich selbst zu führen. Ich stelle mich dabei bewusst auf die Grundlagen des christlichen Glaubens. Es geht mir um eine Selbstführung, die sich an den Anliegen des Evangeliums von Jesus Christus und an den Werten der Bibel orientiert.

Folgende Menschen hatte ich beim Schreiben vor Augen:

• Frauen und Männer, die sich positiv einbringen wollen in ihrer Familie, an ihrem Arbeitsplatz, in ihrer Nachbarschaft, in ihrer Kirche: Eltern, Erziehende, Pädagogen, Pioniere, Leitende, Führungskräfte, Pastorinnen und Pastoren.

• Frauen und Männer, die ihren Alltag und die damit verbundenen Aufgaben gut ausgerüstet anpacken wollen: mit versorgter Seele und hilfreichen, praktischen Perspektiven.

• Frauen und Männer, die erleben möchten, wie die Ressource ihres christlichen Glaubens inmitten ihrer alltäglichen Herausforderungen konkret zum Tragen kommt. Die sich nach einer Spiritualität sehnen, durch die Gott sie mit der Kraft, der Zuversicht und der Hoffnung erfüllt, die sie zum Leben und Arbeiten brauchen.

• Frauen und Männer, denen ihre Beziehungen wichtig sind. Die die Hoffnung auf gute Veränderungen im zwischenmenschlichen Miteinander nicht begraben haben und nach Wegen suchen, für andere zu einem verlässlichen, ermutigenden Gegenüber zu werden.

• Frauen und Männer, die nicht bloß nach funktionierenden Techniken und Methoden der Selbstverbesserung suchen, sondern nach der richtigen Herzenseinstellung, um ihr Leben zu gestalten.

Ich schreibe für Weltbeweger und Tiefschürfer.4

Für Menschen, die sich einbringen.

Für Menschen, die, was sie tun, nicht bloß irgendwie, sondern auf möglichst gute, hilfreiche Weise tun wollen.

Für Menschen, die bei allem Verändern, Prägen, Bewegen und Leiten bereit sind, bei sich selbst anzufangen.

Für Anpacker, die sich selbst in die Pflicht nehmen.

Für Alltagsbewältiger, die ihr Leben weise leben möchten.

Ich schreibe für alle, die verstehen und lernen möchten, was es heißt, sich selbst zu führen.

Von der Kunst, sich selbst zu führen

Подняться наверх