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Gongina und der Kleine Schatz fliehen

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„Hast Du das gespürt? Es fühlte sich an, als würde ein Licht ausgehen“, sagte Gongina voller Erstaunen zum Kleinen Schatz.

„Er ist da! Wenn jemand das Gefühl hat, das ein Licht ausgeht, dann ist es für uns an der Zeit, zu gehen! Wir sollten uns beeilen!“, sagte der Kleine Schatz.

„Ich kann nicht einfach so gehen, und, das weißt Du! Ich habe alle hier lieb, bin ein Teil ihrer Liebe, und kann nicht so einfach fortgehen!“

„Glaubst Du wirklich, Du hättest die Wahl? Einst glaubte ich das auch! Bis ich das, was ich meinen Willen nenne, der Absicht übergeben habe. Der Wille selbst ist nicht frei, weil er direkt mit der Schöpferkraft der Absicht verbunden ist. Er untersteht damit dem Willen meiner Mutter! Und doch untersteht er auch dem Willen Argmons! Wie viele Bilder oder Gedanken uns durch den Kopf gehen, wir wissen es nicht. Aber beachtest Du sie, kümmerst Dich um sie, fütterst und hilfst ihnen, so sagen sie augenblicklich ihren Freunden und ihrer Familie Bescheid, dass sie gut angekommen sind und rufen alle zusammen, um nachzukommen! Erst nennst Du es einen Gedanken, bis Du von ihm besetzt bist. Dann nennst du ihn Überzeugung, der sich zum Glauben ausweitet. Es kommt dann die Zeit, wo Du alles das, was Du Dir zu denken erlaubst, in dem zu sehen glaubst, was Du die Außenwelt nennst. Wenn Du es dort siehst, kannst Du ruhig Deine Augen schließen, glauben, es sei fort, aber Du bist es selbst geworden! Es gibt bei den Menschenkindern einen Prinzen, der sein Reich verließ, um das, was er sah, das Leid, das Alter, den Kummer, den Tod, zu lindern und zu beseitigen. Bis er die „Leere“ erkannte, wurde er von Gedanken und Überzeugungen heimgesucht, die ihn quälten und zurückzuziehen versuchten. Aber er glaubte nicht an das, was sie ihm zu bieten hatten, bis der See seines Geistes glatt war, wie ein Spiegel. Er schaute hinein und sah sich und seine Schönheit, und wäre fast in den See gesprungen, weil niemand jemand anderen so lieb hat, wie sich selbst! Aber auch dieses Bild belächelte er nur, weil er sich an ein Bild aus seiner Kindheit erinnerte, dass anders als das aussah, als das, was er jetzt zu sehen glaubte. Dann sah er, was ist, und immer sein wird; ist zum Wesen vorgedrungen und wurde von diesem auf- und angenommen.“

„Dieser Prinz scheint sehr allein gewesen zu sein!“, entgegnete Gongina.

„Er hatte alles, was sich die Menschkinder wünschen! Er hatte eine Frau und ein Kind, dass er nur kurz sah. Er ging in der Nacht, verabschiedete sich von Familie, Frau und Kind, die im Schlaf lagen, betrachtete ein letztes Mal ihr Antlitz, und ging! So wie wir!“ sagte der Kleine Schatz.

„Dann gehen wir nochmal ins Dorf, schauen bei allen meinen Freunden vorbei, und sagen Adieu?“, wollte Gongina wissen. „Es wird Zeit! Wir müssen gehen!“, sagte der Kleine Schatz. Dann stand er auf, und reichte Gongina die Hand, um ihr beim Aufstehen zu helfen.

„Wir sind nicht bestimmt dafür, zu bleiben! Wir wirken für die Dauer eines Augenblicks, und hinterlassen Spuren in der Ewigkeit“

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