Читать книгу Thassos Reiseführer Michael Müller Verlag - Thomas Schröder - Страница 9
ОглавлениеUnterwegs auf Thássos
Liménas
Lebendige Inselhauptstadt, die intensiv mit dem Meer lebt. Um den pittoresken Fischerhafen gruppieren sich Cafés, Ouzerien und Tavernen - der schönste Platz der Stadt. Kulturelles Schmankerl: Beim Gang durch die Straßen stößt man ständig auf beeindruckende Überbleibsel aus der Antike.
Mit etwas mehr als 3000 Einwohnern größter Inselort
Inselhauptstadt bereits in der Antike
In ca. 30 Minuten ist man per Fähre in Keramotí auf dem Festland
Der wichtigere der beiden Fährhäfen der Insel
Der Der Name Liménas bzw. dessen ab und zu noch gebrauchte altgriechische Form „Limín“ weist auf die wichtigste Funktion der Stadt hin, gehen beide Bezeichnungen doch auf das griechische Wort für Hafen, „Limáni“, zurück. Wie auf anderen Inseln auch, trägt die Hauptstadt amtlich den Namen des Eilands, also Thássos-Stadt, gebräuchlich ist er im Alltag allerdings nicht. Zu Hauptstadtehren, wie bereits in der Antike, kam Liménas erst wieder 1870. Im Mittelalter hatte sich die Bevölkerung, der permanenten Piratenüberfälle überdrüssig, in den Bergen des Inselinneren versteckt - die einst blühende Metropole verödete, ihre Ruinen überwucherte Macchia. Erst nachdem man Mitte des 19. Jh. den Piraten weitgehend den Garaus gemacht hatte, zogen viele Bewohner des Bergdorfes Panagía, das damals die Hauptstadtfunktion ausübte, wieder an die Küste zurück. Ihre Zahl war bald so groß, dass es sich lohnte, auch den Sitz der Verwaltung zu verlegen.
Für Touristen ist Liménas ein guter Standort, bietet die Stadt doch die beste Infrastruktur auf der Insel, jede Menge Unterhaltung, viel Kultur und auch recht ordentliche Strände.
Viele Liménas-Besucher kennen das Fotomotiv Nr. 1 der Stadt schon vor ihrer Anreise aus Prospekten und Katalogen: das lang gestreckte Walmdachgebäude, Kalogériko genannt, ein ehemaliges Metóchi (Klostergut) des Áthosklosters Vatopédi. Der Fischerhafen mit den bunten Booten kommt auch noch als schönes Motiv in Betracht, ansonsten gibt Liménas in dieser Hinsicht, sieht man von den antiken Ausgrabungen ab, nicht viel her. „Kunterbunt baut hier jeder durcheinander“, schimpft der Töpfer Kostís, Ästhet von Berufs wegen. „Der eine hat einen Balkon aus Holz, der andere aus Plastik. Ein Haus ist schiefergedeckt, das nächste mit Ziegeln, das dritte besitzt ein Flachdach. Wie sieht das aus!“ Recht hat er, aber andererseits spiegelt sich in dem Durcheinander der typisch griechische Individualismus wider und der hat doch gerade für uns Mitteleuropäer viel Liebenswertes.
Was anschauen?
Antike Agorá: Mitten in der modernen Stadt liegen die Ruinen des antiken Stadtzentrums. Mit ein bisschen Fantasie gelingt es, sich die damals prachtvollen Gebäude vorzustellen.
Archäologisches Museum: Sehenswerte Funde wie ein widdertragender Koúros oder die auf einem Delfin reitende Aphrodite werden in dem kleinen, empfehlenswerten Museum ansprechend präsentiert.
Was unternehmen?
Spaziergang in die Oberstadt: Etwas beschwerlich, aber sehr reizvoll ist die zwei- bis dreistündige Tour vom alten Fischerhafen mit dem wunderschönen Gebäude des Kalogérikos über das Kap Evraiókastro, vorbei an Teilen der mächtigen einstigen Stadtmauer auf die alte Akrópolis hinauf.
Wo baden?
Stadtstrände: Zwei kleine, aber zumindest in der Nebensaison recht angenehme Strände sind vom Zentrum zu Fuß gut erreichbar.
Strände westlich der Stadt: Zwischen Liménas und dem Kap Pachís findet jeder einen Badeplatz nach seinem Geschmack: Eher still sind die z. T. kieseligen Strände von Nistéri, Glifáda und Papalimáni, während in der Agía-Iríni-Bucht seit der Eröffnung der edlen La-Scala-Beachbar der Bär los ist.
Strände östlich der Stadt: Die reizvolle Bucht Makríammos sowie die sog. Marble Beaches gehören zu den beliebtesten Badezielen auf der Insel.
Wo ausgehen?
Am alten Fischerhafen: Schlendern Sie bei Sonnenuntergang am Hafenbecken entlang und sehen Sie den Anglern auf den Molen zu, nehmen anschließend einen Drink in einer der Bars direkt am Wasser und kehren dann in einer der Tavernen ein.
Am neuen Fährhafen: Hier haben sich in den letzten Jahren auf engstem Raum einige hervorragende Tavernen angesiedelt - ausprobieren lohnt sich.
Wo shoppen?
Einkaufsgasse: In der Odós 18. Oktovríou reihen sich zahllose Läden mit viel Kitsch, aber auch Kunst aneinander. Insbesondere am Abend, wenn die hier ebenfalls ansässigen Fast-Food-Lokale gut besucht sind, ist hier kaum ein Durchkommen.