Читать книгу Das Radreisebuch Deutschland - Thorsten Brönner - Страница 25
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100-Schlösser-Route
Entspannt durch die Parklandschaften
Im Nordwesten Deutschlands zieht sich ein top ausgebautes Radroutennetz durch stille Landkreise. Seine Königin ist die 100-Schlösser-Route. Sie wirft ihre Schleifen in die parkartigen Landschaften des Münsterlandes und steuert viele Prachtbauten an. Vier Rundkurse zum Staunen.
Es macht richtig Spaß, durch das Münsterland zu strampeln. Nach jeder Kurve könnte ein Schloss, eine Wasserburg oder ein Herrensitz stehen. Während Radler in anderen deutschen Städten von guten Wegen nur träumen, genießen sie in Münster ihre Promenade. Diese ist autofrei, 4500 Meter lang und umschließt die komplette Altstadt. In Münster beginnen zwei der Rundschleifen. Nach wenigen Kilometern liegen die letzten Häuser der Großstadt hinter uns. Felder und Wiesen prägen mit kleinen Wäldern das Bild der Landschaft.
Der erste Stopp gilt der Burg Hülshoff. In der Renaissanceanlage erblickte im Jahr 1797 Annette von Droste-Hülshoff das Licht der Welt. Das Museum gewährt Einblicke in die Geschichte des Baues und in das Leben der Dichterin. Die Routenschilder leiten zur Burg Bentheim. Eine Wehrmauer schützt zusammen mit massigen Türmen die größte Höhenburg Nordwestdeutschlands. Die Route senkt sich ins Tal der Ems.
In Rheine lohnt ein längerer Stopp. Hier die sehenswerte Altstadt, dort die Saline Gottesgabe und ein Stück entfernt das Kloster Bentlage. Auf dem Weg zurück nach Münster überschreiten Radler den Teutoburger Wald.
Römer und niederländischer Barock
Die Runde durch das Westmünsterland schlängelt sich auf ruhigen Wegen entlang der niederländischen Grenze und beginnt in Coesfeld. Backsteingebäude umfassen den Marktplatz, dahinter die eindrucksvolle Lambertikirche.
Wir erklimmen mit dem »Coesfelder Berg« die einzig nennenswerte Steigung der Reise und steuern Haltern am See an. Auf dem Boden der heutigen 38 000-Einwohner-Stadt stand vor 2000 Jahren eines der größten Römerlager jener Zeit. Im LWL-Römermuseum stellt man anhand vieler Fundstücke das Leben der Germanen dem der Römer gegenüber, und es wird die Lebensweise beider Völker dokumentiert.