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Rhein-Radweg

Zeitreise mit dem Fahrrad

Kein anderer Fluss hat Deutschlands Entwicklung so geprägt wie der Rhein. Unterwegs öffnen Radler jeden Tag bunte Seiten eines Geschichtsbuches. Neben den Städten verzücken an beiden Ufern die flachen Wege. Mal führen sie durch Auwälder, mal direkt am Strom entlang. Burgen wechseln sich mit Schlössern, Weinberge mit Wäldern ab.

Wer in Konstanz auf den Rhein-Radweg schwenkt, kann schon einmal nervös werden. Das Teilstück durch Deutschland saugt auf 950 Kilometern die Energie aus den Beinen. Täglich stundenlang im Sattel, gut zwei Wochen lang. Puh! Doch dieser Radweg ist einer, den jeder schafft. Die Tour einfach in appetitliche Häppchen schneiden. Der Rhein entspringt in der Schweiz, in den Bergen Graubündens. Er strömt gen Norden zum Bodensee. Als Startort auf dem deutschen Abschnitt des Rhein-Radweges bietet sich das am Abfluss des Obersees gelegene Konstanz an. Nach einem Bummel durch die Altstadt folgen wir zunächst dem Ufer des Untersees. Westlich der Kantonshauptstadt Schaffhausen kündigt sich der Rheinfall mit lautem Getöse an. Er bringt es auf eine Breite von 150 Metern, eine Höhe von 23 Metern und eine durchschnittliche Abflussmenge im Sommer von 600 000 Litern pro Sekunde. Die EuroVelo-Route 2 steuert über Bad Säckingen, Rheinfelden und Basel längs der Ausläufer des Schwarzwaldes.

Genussradeln in der Rheinebene

Im Rheinknie biegt der Fluss vor den Bergen des Schweizer Juras nach Norden ab und bildet die deutsch-französische Grenze. Hinter dem Markgräflerland führt die Fahrt malerisch am Mittelgebirge Kaiserstuhl entlang. Der Rhein nimmt uns mit nach Karlsruhe, das seinen Namen dem Stadtgründer Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach verdankt, der 1715 seine Residenz hierher verlegte. Im Zentrum der fächerförmig angelegten Stadt erstrahlt das klassizistische Residenzschloss, von dem 32 Straßen in alle Himmelsrichtungen führen. Auf dem Abschnitt durch die Pfalz sorgen Altrheinarme für liebliche Bilder.

Speyer bietet sich als nächster Etappenort an. Seit über 900 Jahren ziert der Dom das Stadtbild. Das von den salischen Kaisern als Grablege erbaute Baudenkmal beherbergt eine der schönsten und größten Krypten der Welt. Man radelt angenehm durch die breite Rheinebene und blickt im Westen auf den Pfälzer Wald und im Osten auf den Odenwald. Worms und Mainz bilden die nächsten Stationen. In der Fastnachtsstadt befindet sich gegenüber dem romanischen Dom das Gutenbergmuseum mit der berühmten 42-zeiligen Gutenberg-Bibel. Der um 1400 in Mainz geborene Johannes Gutenberg revolutionierte die Gesellschaft durch die Erfindung des Buchdruckes mit beweglichen Lettern in Europa und zählt zu den prägendsten Persönlichkeiten des zweiten Jahrtausends.

Das Radreisebuch Deutschland

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