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Einbindung ins Tagesgeschäft

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Wer sich als Firmenchef zu sehr ins Tagesgeschäft einbinden lässt, wirft Unabhängigkeit und Selbstbestimmung über Bord. Dem Unternehmen fehlt eine Instanz, die den Überblick behält, die das Unternehmen strategisch führt und weiterentwickelt.

Falls Sie es nicht auch selbst einmal erlebt haben, stellen Sie sich die Hoffnungslosigkeit vor, bei der Sie dennoch gezwungen sind, nach außen hin stark zu wirken, um die Vorbildfunktion halbwegs aufrechtzuerhalten. Nach Feierabend konnte ich nicht mehr und musste weinen. Am nächsten Tag wieder Fassade voller Zuversicht, obwohl meine Motivation gegen null ging. Die Angst, die Familie nicht mehr ernähren zu können, die Angst vor Imageverlust, die Angst, als »Mann« versagt zu haben – und hier meine ich den aus meiner heutigen Sicht falschen Männerstolz.

Ängste führen in der Regel nicht zu den richtigen Entscheidungen, weil unser Organismus mit »Überleben« beschäftigt ist. Wir sind unbewusst fremdbestimmt gesteuert, den Verstand können wir nicht kontrollierend einschalten. Angst ist ein schlechter Ratgeber.

Haben Sie sich selbst bis hierhin in meiner Geschichte wiedergefunden? Nein? Falls Sie also sagen würden, dass Sie nicht in einer Unternehmerfalle stecken, denken Sie einmal über die folgenden Fragen nach:

 Was bestimmt Ihr Tagesgeschäft? Sind es die Kunden? Ihr Team? Oder Lieferanten? Sind es äußere Umstände?

 Arbeiten Sie mehr als 50 Stunden pro Woche?

Indikatoren für eine Unternehmerfalle sind Fremdbestimmung und eine zu hohe Anzahl an Wochenstunden.

Auch Ihr Unternehmensleitbild und die Stimmung im Team können Anzeichen sein:

 Sind Sie glücklich mit allem, was Sie tun? Und auch, wie Sie es tun?

 Haben Sie eine Vision und klare Werte für Ihre Unternehmung? Gibt es ein Ziel und eine schriftlich fixierte, für Ihr Personal offen dargelegte Strategie, um dieses Ziel zu erreichen?

 Wie steht es um das Vertrauen in Ihrem Unternehmen? Genießen Sie das Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter? Vertrauen diese sich Ihnen vielleicht auch privat an? Und wie steht es Ihrerseits um Ihr Vertrauen dem Team gegenüber? Haben Sie den Drang, alles zu kontrollieren und am liebsten in Excel-Tabellen festzuhalten?

Als Unternehmerin beziehungsweise Unternehmer keine klare Vision zu haben, ist genauso ein deutliches Anzeichen für eine Unternehmerfalle wie fehlendes Vertrauen. Fehlendes Glücklichsein wiederum ist ein Indikator dafür, dass die eigene Vision unklar ist.

Also: Wie wollen Sie wirklich leben?

Sie kennen die Antwort? Dann stelle ich die Frage noch einmal anders: Wie wollen Sie wirklich, wirklich leben?

Aus meinen Erfahrungen kann ich heute folgende Unternehmerfallen nennen:

1 Die Motive waren fremdbestimmt.

2 Blindes Vertrauen in den Businessplan des Franchisegebers.

3 Wegen der fehlenden Engpassanalyse gab es auch keine Prozesse und Strukturen für derartige Situationen. Vertretungsregeln und Kompetenzverteilungen wurden nie fixiert.

4 Nein sagen funktionierte nicht.

5 Der Einstieg ins Tagesgeschäft verhinderte den Überblick und strategische Entscheidungen.

6 Schlechtes Vorbild für die Angestellten.

7 Keine Übernahme der Verantwortung, stattdessen Schuldzuweisungen an andere Personen oder eben an die Umstände.

8 Verschieben oder Unterlassen notwendiger Entscheidungen.

Nun heißt dieses Kapitel aber »DIE Unternehmerfalle« und nicht die Unternehmerfallen in der Mehrzahl. Neben dieser offensichtlichen Ungereimtheit steht noch eine andere Frage im Raum: Was hat das alles mit konsequenter Führung, Wertschöpfung, Eigenverantwortung und Erfolg zu tun? Das möchte ich Ihnen im Folgenden etwas näherbringen.

Konsequente Führung

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