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Der Ursprung von Wirkung liegt im eigenen Verhalten

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Jeder hat den Satz »Der erste Eindruck zählt« schon einmal gehört. Viele Menschen leben danach, treffen darauf basierend ihre Entscheidungen und verhalten sich dementsprechend angepasst. Damit sorgt schon die Anpassung an äußere Faktoren für eine Unzufriedenheit, die aus der Differenz zwischen dem inneren Kern und der Wirkung entsteht. Wir reden hierbei ausschließlich über die Verhaltensebene, welche nur eine von neun Schichten der Persönlichkeit ist und zudem nur einen kurzen Augenblick der Realität zeigt. Mit dieser Anpassung sorge ich für folgende Wirkungen:

 Kurzfristig schinde ich Eindruck.

 Kurzfristig bin ich damit erfolgreich.

 Ich fühle mich bei der Verstellung unwohl.

 Langfristig werde ich unzufrieden, weil ich wahrscheinlich nicht das bekomme, was ich wollte.

 Langfristig enttäusche ich auch die andere Person, weil sie möglicherweise ein falsches Bild von mir hatte.

Egal, auf welcher Seite des Gespräches Sie stehen: Wollen Sie das? Ist es nicht im Übrigen vermessen von uns, aufgrund eines kleinen Eindruckes jemanden zu beurteilen? Oder gar zu verurteilen?

Lassen Sie uns einmal gemeinsam reflektieren, wie sich die Wirkung auf mein Umfeld verändert hat, als aus einer erfolgreichen Unternehmensgründung eine drohende Insolvenz wurde. Eine Gruppe, die sehr direkt und nahezu ungefiltert die Wirkungen miterlebt hat, ist meine engere Familie. Das wird vermutlich bei Ihnen ähnlich sein.

Als Ehemann und Vater verbrachte ich während der Gründung wenig Zeit mit der Familie. Die Partnerschaft wurde zur Nebensache. Alle freuten sich über den vermehrten Wohlstand. Springen wir nun in die Zeit der Krise: Da war die Familie besorgt, dass der Wohlstand in Armut umschlägt.

Die anderen Wirkungen blieben unverändert. Das lag hauptsächlich daran, dass ich mein Verhalten nicht änderte, sondern noch mehr Zeit investierte, um der Krise Herr zu werden. Es gab keine Balance. Die Ängste nahmen zu und diese Sorgen betrafen mehr oder weniger alle Familienangehörigen.

Meine Mitarbeitenden waren von der Situation ebenfalls direkt betroffen – zu Beginn hoch motiviert, Teil eines neuen Geschäftsfeldes zu sein, dankbar, eine bezahlte Beschäftigung zu haben, zufrieden mit den Aufgaben, interessiert an neuen Kundenbeziehungen, stolz auf das erreichte Wachstum.

Die Hydraulikbranche insgesamt wurden ebenfalls von meiner Existenzgründung beeinflusst. Die Hydraulikbranche erhielt einen Wettbewerber, der den gut aufgeteilten Markt durcheinanderbrachte. Der Markt in der Region Hannover veränderte sich ebenfalls signifikant. Plötzlich fuhren Schlosser nicht mehr zu einem Händler, um einen Hydraulikschlauch zu kaufen, sondern sie konnten den gesamten Prozess vom Kauf bis zum Einbau an einen neuen Dienstleister vergeben.

Es lassen sich noch weitere Beeinflussungen finden: die Bank, die Kunden, die Lieferanten, die Expo-Gesellschaft, die termingerecht öffnen konnte, und deren Besucher.

Spätestens jetzt werden Sie sich fragen, ob das nicht ein bisschen zu weit geht. Vielleicht! Aber genau diese Sichtweise verbindet unsere Wirkung mit einem Sinn und einem gesellschaftlichen Nutzen.

Der Kreis der Auswirkungen ließe sich immer weiter und verzweigter ziehen. Ich denke, Sie haben ihre Tragweite erkannt. Als wichtige Erkenntnis halten wir fest: Der Ursprung der Wirkungen liegt immer zum größten Teil im eigenen Verhalten.

Damit Sie, liebe Leserinnen und Leser, aus diesem ersten Kapitel schon einen Nutzen für sich ziehen können, überprüfen Sie doch einmal eine Situation in Ihrem Umfeld, die Sie belastet oder über Gebühr beschäftigt. So können Sie im Laufe Ihres Lesefortschrittes Ihre Situation mithilfe des Modells analysieren. Nehmen Sie sich dafür einen Bleistift und einen Radiergummi zur Hand und beschreiben Sie auf dem Übungsblatt von Abbildung 3 objektiv eine Situation, die Sie momentan in Ihrem Unternehmen ärgert.

Das Übungsblatt ist das erste einer Serie, um eine störende Situation möglichst objektiv zu beschreiben und die möglichen Folgen dieser Situation bewusst zu machen.

Abbildung 3: Übungsblatt 1

Objektiv beschreiben? Das geht doch gar nicht! Stimmt! Zumindest ist es schwierig. Menschen, die sehr faktenbasiert denken und handeln, können das. Autisten sind darin oft wahre Meister. Aber ich kann Sie beruhigen, es gibt einen ganz simplen Trick: Erzählen Sie einer neutralen Person von Ihrer gewählten Situation. Diese soll dann alle Fakten festhalten und sämtliche Adjektive herausstreichen. Zum besseren Verständnis stellt sie auch Fragen zur Situation. Lassen Sie diese neutrale Person Ihre Situation im Anschluss schildern und nutzen Sie diese Schilderung als Grundlage für alles Weitere. Ist eine objektive Beschreibung Ihrer Situation erfasst, stellen Sie sich die Frage, welche Personen, Gruppen, Branchen etc. betroffen sind. Vertiefen Sie das, indem Sie sich Gedanken über die möglichen Auswirkungen machen! Beginnen Sie in Ihrem direkten Umfeld und ziehen Sie den Kreis Stück für Stück größer.

Konsequente Führung

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