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8. Januar

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„Ihr Einfaltspinsel, wie lange wollt ihr die Einfalt lieben? Wie lange noch gefällt den Angebern ihr selbstgefälliges Geschwätz? Wie lange noch hassen Toren11 die Einsicht?“ (1,22)

Der Angeber. Drei Arten von Toren werden in diesem Vers erwähnt. Die Angeber (hebräisch lesim, in anderen Bibelübersetzungen Spötter) zeigen, dass es nicht die geistige Kapazität ist, die darüber entscheidet, ob wir weise oder töricht werden, sondern die innere Einstellung.12 Tief im Herzen des Angebers ist ein hochfahrender Stolz, der sich niemand unterordnen will (21,24). Er ist der geborene Besserwisser, der sich in dieser Rolle bestens gefällt. Eigentlich ist er ein Narr, aber in den Augen der meisten Menschen ist er jemand, der den Durchblick hat und dem man so leicht nichts vormachen kann.

Natürlich gibt es Dinge, die Kritik, ja sogar Satire verdienen. Selbst Gott spottet gelegentlich. Aber „im Kreis der Spötter zu sitzen“ (vgl. Psalm 1,1) heißt, den Zynismus zu einem Lebensstil zu machen. Der chronische Spötter und Angeber bekommt ein verhärtetes Herz und vergiftete Beziehungen. Wie C.S. Lewis sagt. „Wer alles durchschaut, sieht nichts mehr.“13 Wir leben in einem postmodernen Zeitalter, das zum „Dekonstruieren“ ermuntert, und in einem Internetzeitalter, in dem Spott und Herabwürdigung immer leichter werden – und das vernünftige Gespräch schwerer. Wir stehen unter einem enormen kulturellen Druck, selber Spötter und Angeber zu werden, dem wir widerstehen müssen. Jesus war überhaupt kein Angeber: „Er wird nicht streiten und lärmen … Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. So wird er schließlich dem Recht zum Sieg verhelfen“ (Matthäus 12,19-20).

Wann waren Sie das letzte Mal versucht, jemanden achselzuckend abzutun, anstatt mit ihm zu reden?

Gebet: Herr, lass mich nicht die Scheinweisheit der Welt imitieren: den zynischen Blick, den Insider-Witz, das wissende Seufzen über die Blödheit der anderen. Lass mich niemanden verachten und alle respektieren – auch dann, wenn ich sie korrigieren muss. Amen.

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