Читать книгу Sklavenhölle - Tomàs de Torres - Страница 7

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EIN ZWEITER MANN trat aus dem Licht: der Zyklop. Mit der Hilfe eines Metallstäbchens, das er in winzige Löcher ihrer Hand- und Fußschellen steckte, befreite er sie von den Ketten. Schwer fielen sie auf den Holzboden. Den Halsreif musste sie jedoch anbehalten.

Er räumte die Ketten weg und hielt ihr dann einen schlaffen roten Gegenstand vor die Nase, aus dem zwei große Zapfen ragten.

»Zieh das an. Unsere Mitglieder haben abgestimmt: Du wirst ihnen den Peitschentanz vorführen!«

Mitglieder?, dachte sie verständnislos. Was redet er da von Mitgliedern?

Als die Hand des Zyklopen zu dem Griff des Elektrostocks fuhr, der wie ein Degen links an seinem Gürtel hing, riss sie ihm das rote Ding aus den Händen. Es war ein Slip aus dickem Gummi, der beide Pobacken vollständig bedecken würde. An den anatomisch passenden Stellen ragten zwei künstliche Glieder heraus – oder besser gesagt hinein.

Sie bückte sich, stieg in den Slip und zog ihn nach oben. Als die Spitze des vorderen Glieds ihren Unterleib berührte, spreizte sie die Beine. Der Widerstand, den ihre trockene Scheide bot, war geringer als jener der anderen Öffnung, doch endlich stand sie breitbeinig und schwer atmend vor dem Zyklopen. Ein kalter Blick aus dem größeren Auge traf sie.

»Beug dich vor!«, befahl er.

Sie gehorchte und unterdrückte ein Aufstöhnen, als sie den Widerstand der Dildos spürte. Der Zyklop kontrollierte den Sitz des Slips und schob die Glieder jeweils noch einen Zentimeter weiter hinein, bis die Gefangene keuchte.

»Auf! Stell dich hier in die Mitte.«

Sie richtete sich wieder auf und nahm den befohlenen Platz ein. Bei jedem Schritt bewegten sich die beiden Glieder in ihr. Der Schmerz in ihrer Vagina klang rasch ab und wurde ersetzt durch ein aufkommendes Wärmegefühl.

Der Wärter schloss ein Paar Lederschellen um ihre Handgelenke, dann packte er diese an der kurzen Verbindungskette und hob sie über ihren Kopf. Sie blinzelte nach oben: Aus dem Scheinwerferlicht ragte eine Kette, die in einem Karabinerhaken endete. Der Mann klinkte die Verbindungskette der Handschellen in den Haken ein und nickte seinem Kollegen zu, der sich an der Rückwand postiert hatte, neben etwas, das wie ein Schaltkasten aussah.

»Hinauf mit ihr!«

Der andere betätigte einen Schalter, und zentimeterweise wurden die Hände der Gefangenen nach oben gezogen, bis sie den Boden unter den Fersen verlor. Sie stieß einen Schrei aus, aber in diesem Moment stoppte der Motor, und sie seufzte auf. Wenigstens ihre Zehen hatten noch Kontakt mit dem Boden.

Der Zyklop trat hinter sie. »Mund auf!«

Wieder gehorchte sie automatisch, beinahe gegen ihren Willen. Ein Gummipenis, der an einer ovalen Lederplatte befestigt war, wurde ihr tief in die Mundhöhle geschoben. Sie würgte und glaubte einen Moment lang, sich übergeben zu müssen, dann klang der Brechreiz ab. Der Zyklop befestigte den Knebel mit einem Lederband in ihrem Nacken und zog dieses straff, dann trat er zurück.

Die Gefangene schloss die Augen und versuchte, eine halbwegs erträgliche Position zu finden, was jedoch misslang. Bei jeder Bewegung ihrer Beine arbeiteten die Glieder in ihr, und sie spürte die erste Feuchtigkeit vorn im Gummislip, der ihr haarloses Geschlecht wie eine kühle Hand umschmiegte. Ihre Füße und ihre hochgereckten Arme begannen zu schmerzen.

Das Geräusch von Schritten ließ sie die Augen wieder öffnen. Drei oder vier Meter vor ihr stand der Zyklop, das linke Bein vorgereckt, das rechte etwas zurückgesetzt, wie um besseren Halt zu finden. In seiner rechten Hand hing eine zusammengerollte Peitsche mit einem vergleichsweise kurzen Griffstück. Dann entrollte er den »Schlag« der Peitsche, und die Gefangene zuckte zusammen: Er war mehrere Meter lang, das vielfach geflochtene Leder glänzte im Scheinwerferlicht.

Eine Bullenpeitsche!

Er ließ sie probeweise schnalzen, und die gefesselte Frau zuckte zusammen, als ob sie getroffen worden wäre. Dabei verlor sie den Boden unter den Füßen, denn je weiter ihre Beine sich von der Senkrechten entfernten, desto geringer war der Bodenkontakt ihrer Zehen.

Sie begann zu ahnen, was er mit dem »Peitschentanz« gemeint hatte.

Zwei-, dreimal wog der Zyklop die Peitsche prüfend in der Hand und nahm mit dem Auge Maß. Wie hypnotisiert starrte die Gefangene auf das dünne Ende des geflochtenen Leders.

Er holte weit aus.

Nein!, wollte sie rufen, doch der Knebel verhinderte es.

Der Schlag traf sie an der Rückseite des linken Oberschenkels, da sich die Peitsche halb um sie herumwickelte. Ein Sekundenbruchteile andauernder, glühender Schmerz, als hätte man eine erhitzte Nadel mit der Längsseite ins Fleisch gepresst. Sie schrie in den Knebel, schlug mit dem getroffenen Bein aus – und plötzlich hing ihr gesamtes Gewicht an den gefesselten Handgelenken. Panisch versuchte sie, ihre Zehen wieder auf den Boden zu bekommen, doch ihr Körper schwang unkontrolliert hin und her wie ein Pendel während eines Erdbebens.

Der Zyklop wartete, bis sie wieder halbwegs ruhig dastand, dann holte er erneut aus. Diesmal schrie sie schon, bevor sich das Ende der Bullenpeitsche in ihr Fleisch fraß, und versuchte ihr mit einer halben Körperdrehung auszuweichen. Dadurch traf es nun ihren rechten Oberschenkel. Abermals zuckte ein glühender Schmerz auf, und abermals verlor sie den Boden unter den Füßen.

Der nächste Schlag.

Unter den exakt platzierten Hieben, die ihren Körper in einem wohlgewählten zeitlichen und räumlichen Abstand trafen, tanzte sie den Peitschentanz. Das Ende des geflochtenen Leders wanderte quälend langsam an ihren Beinen hinab bis zu den Knöcheln, und dann wieder hinauf bis zum Ansatz des Slips. Die Haut ihrer Beine färbte sich rot und brannte wie Alkohol in einer offenen Wunde.

Doch der erzwungene Tanz bescherte ihr nicht nur Schmerz und Tränen …

Die beiden Dildos, die bis zum Anschlag in ihr steckten, fickten sie erbarmungslos und umso stärker, je heftiger sie der Peitsche zu entkommen versuchte. Mit Unglauben spürte sie die Anzeichen des nahenden Orgasmus, und als er dann kam, nach einem besonders harten Schlag, der ihren Körper weit zur Seite schwingen ließ, war es wie eine zeitlupenhafte Explosion, die sich im tiefsten Inneren ihres Körpers ereignete und die sie beinahe das Bewusstsein verlieren ließ. Sie biss so tief in den Gummiknebel, dass ihre Kiefer schmerzten, und sonderbarerweise war es dieser so ungewöhnliche Schmerz, der sie in die Wirklichkeit zurückrief. Durch wabernde Schlieren sah sie den Zyklopen wie eine Fata Morgana vor sich. Seine Haltung entspannte sich etwas. Er wartete, bis ihre Zehen wieder den Boden gefunden hatten, dann holte er erneut aus.

Weiter ging der Tanz.

Sie spürte ihre Beine kaum noch, aber sie spürte nach wie vor die Gummiglieder in sich, und nach einer weiteren Serie von wohlgezielten Hieben wurde ihr Körper von einem zweiten Orgasmus durchgeschüttelt, noch stärker als der erste, der sie apathisch in ihren Fesseln hängend zurückließ.

Nun schien der Zyklop befriedigt zu sein, denn sie sah seine verschwommene Gestalt zur Rückwand gehen. Gleich darauf verringerte sich der Zug in ihren hochgereckten Armen, ihre Fersen fanden wieder Bodenkontakt. Doch die Kette senkte sich nicht weiter, so dass ihre Hände über dem Kopf gefesselt blieben. Zumindest hing ihr Körpergewicht jetzt nicht mehr an ihren Handgelenken.

Stoßweise atmend und mit sich nur langsam normalisierendem Herzschlag genoss sie das Gefühl, wieder auf den Füßen zu stehen, wenn auch auf bebenden. Ihr Unterleib und sogar ihr Po waren nass; der Gummislip hielt die Feuchtigkeit ihrer Lust am Körper – und Myriaden winziger Flämmchen schienen über die Haut ihrer Beine zu tanzen.

Minutenlang stand sie einfach nur da, mit geschlossenen Augen, während das Brennen allmählich nachließ. Sie ahnte, dass die Tortur noch nicht überstanden war, denn niemand befreite sie von den Fesseln, dem Knebel oder dem Slip.

Als sie die Augen wieder öffnete, zuckte sie zurück – unmittelbar vor ihr befand sich das Objektiv einer Kamera. Dann entfernte sich dieses langsam, ein Lichtreflex blitzte auf und sie sah, dass die Kamera auf der Schulter einer nackten, aber ungefesselten Frau ruhte.

Was geht hier vor?, dachte sie fassungslos. Was, um alles in der Welt, wird hier gespielt?

Der Zyklop trat in ihr Blickfeld, und sie zuckte unwillkürlich zusammen, obwohl er ein Lächeln zur Schau stellte, das ihr wohl Mut einflößen sollte. In der Rechten hielt er zwei dünne, halbmeterlange Lederschnüre. Eine davon nahm er in den Mund, während er die andere mit beiden Händen an den Enden packte und sich so der Gefangenen näherte. Mit einem Laut der Furcht versuchte sie zurückzuweichen.

Sein Lächeln verschwand. Er nahm die zweite Lederschnur aus dem Mund und schob sie in eine Hosentasche. »Soll ich dich wieder hochziehen? Sagen wir, einen halben Meter?«

Sie schüttelte den Kopf und sah ohnmächtig zu, wie er die Lederschnur zu einer Schlaufe knüpfte und sie dann um ihre linke Brust legte, eng am Körper. Unter ihrem Stöhnen zog er die Schlaufe zusammen, bis die Brust die Form einer Dreiviertelkugel angenommen hatte, gekrönt von einer roten Warze, die steif wie ein Gumminippel nach vorn abstand.

Er sicherte die Schnur mit einem Knoten, nahm die zweite aus der Tasche und band mit dieser die andere Brust auf die gleiche Weise ab. Der Schmerz war dumpf, aber erträglich. Langsam entspannte sich die Gefangene wieder.

Der andere Mann reichte dem Zyklopen einen länglichen Gegenstand. Die Gefangene blinzelte die letzten Tränen aus den Augen – und zuckte zurück: Was er nun in beiden Händen hielt, war ein sehr dünner Rohrstock, und ein sehr biegsamer obendrein. So biegsam, dass er ihn zu einem U formen konnte, was er mit breitem Grinsen demonstrierte. Dann ließ er den Stock zurückschnellen. Es gab ein pfeifendes Geräusch, das der Gefangenen durch Mark und Bein drang.

Er trat seitlich an sie heran und berührte mit dem Stock die gespannte Haut ihrer linken Brust. Sie zuckte zusammen und schrie in den Knebel – vor Schreck und Furcht, denn Schmerz war mit dieser geringen Belastung nicht verbunden. Der kam erst, als er ein wenig ausholte und den Stock auf die Oberseite der beinahe in eine Kugelform gezwungenen Brust sausen ließ.

Die Gefangene kämpfte gegen aufsteigende Übelkeit und starrte auf den roten Striemen, der sich sofort bildete.

Der zweite Schlag, diesmal von unten. Die Brust schwang nur wenig nach, aber der Schmerz war umso stärker. Dem dritten Schlag versuchte sie nach hinten auszuweichen, und so begann sie abermals einen Tanz – und die Gummiglieder in ihr tanzten wieder mit.

Methodisch und mit großer Präzision bearbeitete der Zyklop zunächst ihre linke, dann ihre rechte Brust. Kein einziges Mal traf er eine Warze und nur sehr selten den Warzenhof. Die Gefangene erkannte, dass der Schmerz dann am geringsten war, wenn sie stillstand, weil ihm dies das Zielen erleichterte.

Ein weiterer Orgasmus, den sie gleichermaßen fürchtete wie herbeisehnte, blieb aus. Als der Zyklop schließlich nach jeweils einem Dutzend Schlägen von ihr abließ, hing sie kraftlos in den Fesseln. Der Schmerz in ihren Beinen wurde völlig überdeckt von jenem in ihren pochenden Brüsten, die nicht nur mit rot leuchtenden Striemen überzogen waren, sondern die sich auch bläulich zu färben begannen.

Der Zyklop warf dem zweiten Mann den Rohrstock zu, dann löste er die Lederschnüre. Die Gefangene keuchte, als das Blut in die Brüste zurückschoss; es fühlte sich an, als ob sie aufloderten. Dann verschwand dieser Schmerz und machte dem gleichmäßigen Brennen Platz, das von den Striemen ausging. Auch das Feuer in ihren Beinen glomm nun wieder, wenn auch in geringerem Maß.

Zwei Männerhände packten sie an der Taille und rollten den Gummislip hinunter. Feuchtigkeit rann an ihren Beinen hinab, als die beiden Kunstglieder aus ihrem Körper gezogen wurden. Dann löste der Mann ihre Handfesseln, und obwohl sie immer noch den Penisknebel und den schweren Eisenring um den Hals trug, fühlte sie sich zum ersten Mal seit ihrem Erwachen frei.

An der Hand des Zyklopen tat sie einen unsicheren Schritt, dann einen weiteren, festeren, in Richtung des Dunkels hinter dem Lichtvorhang der Scheinwerfer. Dort blieb er stehen und bückte sich nach den Ketten, die sie in der Zelle getragen hatte. Er nickte ihr zu, und neben ihm stakste sie durch eine Tür und einen kahlen Gang mit kaltem Betonfußboden. Vor einer nur hüfthohen Tür aus altersgeschwärztem Holz hielten sie an.

»Zuerst die Hände!«, sagte er.

Sie streckte die Arme aus. Eiserne Ringe schlossen sich um die Handgelenke und rasteten ein. Dann bückte er sich und legte ihr die Fußschellen an. Zuletzt nahm er ihr den Knebel ab. Sie würgte, als er den Gummipenis aus ihrem Rachen zog. Es hätte nicht viel gefehlt, und sie hätte sich übergeben.

Er musterte sie scharf, dann nickte er und öffnete die niedrige Holztür. Die Gefangene ging in die Knie – und blickte in die lichtüberflutete Zelle, die sie zuvor durch den engen Käfiggang verlassen hatte. Der Gestank, der ihr daraus entgegenschlug, raubte ihr den Atem. Erneut kämpfte sie Brechreiz nieder.

Ein derber Schlag mit der Hand auf ihren bloßen Po signalisierte, dass die Geduld des Zyklopen begrenzt war. Sie überwand ihren Ekel und kroch in die Zelle. Kaum hatte sie die Schwelle passiert, schlug die Tür hinter ihr zu, und der Riegel wurde vorgeschoben.

Sie war wieder gefangen – und allein.

Erschöpft ließ sie sich auf das feuchte Stroh fallen und zog die Beine an. Ihr Blick irrte durch die Zelle und blieb an zwei Blechnäpfen neben der Tür hängen, der eine gefüllt mit Wasser, der andere mit Brot- und Fleischstückchen.

Zimmerservice!, dachte sie und lachte irre.

So vorsichtig wie möglich ließ sie sich vor dem Wassernapf nieder. Dennoch kamen ihr die Tränen, als ihre gemarterten Brüste ins Stroh gepresst wurden. Unter Schmerzen schlürfte sie den größten Teil des Wassers und aß ein wenig von dem Brot.

Als sie sich aufrichtete, glaubte sie, in der Tiefe eines der runden Löcher in den steinernen Wänden ein kurzes Aufblitzen zu sehen, wie von einem Lichtreflex. Die nackte Frau mit der Kamera fiel ihr wieder ein.

Waren in den Löchern Kameras verborgen, die sie zu jeder Zeit überwachten? Wenn ja, wozu? Sogar wenn die Tür nicht verschlossen gewesen wäre, hätte sie mit den schweren Ketten nicht fliehen können.

Sie kroch zurück in die Mitte der Längswand, wo das Stroh am dicksten lag, und kauerte sich dort mit angezogenen Beinen an den blanken Stein. Doch bald fand sie diese Stellung zu unbequem und legte sich auf den Rücken, die immer noch schmerzenden Beine angezogen.

Das Licht erlosch.

Nacht?, fragte sie sich. Ist es nun Nacht – irgendwo draußen, wo auch immer?

Sekundenlang lag sie in vollständiger Dunkelheit, dann glomm hoch über ihr rotes Licht auf.

Die Kameras!, schoss es ihr durch den Kopf. Sie brauchen das Rotlicht, um mich auch nachts beobachten zu können!

Sie beschloss, sich über nichts mehr zu wundern und auch keine Fragen zu stellen, nicht einmal an sich selbst.

Sie schlief bald ein.

Sklavenhölle

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