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5: Traumfrei

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Als es klingelt, wacht er wieder auf. Die Zigarette glimmt noch. Sekundenschlaf. Gray rappelt sich hoch. Sucht den Aschenbecher. Es klingelt Sturm. Scheiße, wer ist das bloß. Er schaut auf die Uhr. Sie ist weg. Ihm fällt auf, dass er noch den Mantel an hat. Und darunter den Anzug. Er hat Kopfschmerzen, obwohl er betrunken ist. Es klingelt Sturm. Das muss Sophia sein. Wieder ein Mord. Er torkelt zur Tür und öffnet.

Vor ihm steht Cameron. Bevor Gray etwas sagen kann, hat er sich an ihm vorbei in die Wohnung gedrückt.

„Was machst du denn hier?“

„Ich komm dich besuchen.“

„Es ist“, Gray zieht den Ärmel des Mantels hoch und schaut auf die Uhr. Sie ist da, wo sie immer ist. „Halb vier, mitten in der Nacht. Ich hab schon geschlafen. Was ...?“

Cameron lacht. „Rauchst du im Schlaf?“

Gray zuckt die Schultern und lässt die Kippe fallen. „Andere träumen. Ich rauche. Na und?“

„Im Ernst, was machst du gerade?“ Cameron greift nach der Flasche auf dem Tisch und hält sie ins Licht. „Du hast gesoffen? Ha! Ich habe eine bessere Idee: Lass uns rausgehen und ich zeige dir was.“

Gray schüttelt den Kopf. Langsam zieht er den Mantel aus und lässt sich auf die Couch fallen.

„Doch, lass uns das machen. Kannst du mir ein T-Shirt leihen? Ich muss mir was überziehen.“ Cameron öffnet die Lederjacke. Auf seiner Haut frische rote Striemen. Bevor Gray protestieren kann, hat er die Jacke ausgezogen. Grays Augen wandern von den Kratzspuren zu Camerons Arm. Als er die Tätowierung sieht, zuckt er zusammen. Cameron verschränkt die Arme und sieht ihn an, herausfordernd. „Und?“

„Das Auge.“

„Was ist damit?“

„Seit wann hast du es?“

Cameron runzelt die Stirn. „Schon ewig, warum?“

„Damals hattest du es noch nicht. Ich meine, am See.“

„Doch. Hast du wohl vergessen.“

„Nein, das glaube ich nicht.“

Cameron schaut aus dem Fenster und lächelt. „Hey, ich erzähle dir die Geschichte im Taxi. Kann ich mal telefonieren?“

Bevor Gray etwas erwidern kann, hat Cameron sein Telefon gefunden und tippt eine Nummer ein.

„Ich geh nicht mit. Mit dem Taxi kannst du allein fahren.“

Cameron steht auf und zieht Gray nach oben. „Nimm den Mantel mit. Und was ist mit dem Shirt? Egal. Ich nehme das Hemd hier. OK? Lass uns gehen. Das Taxi kommt gleich.“

In der einen Hand seine Jacke, in der anderen Grays Arm öffnet er die Tür und zieht Gray nach draußen.

„Verdammt noch mal. Kannst du mir mal sagen, was das soll? Wohin gehen wir?“

Cameron zieht ihn in den Lift. „Lass dich überraschen.“

Sie setzen sich ins Taxi und Cameron nennt eine Adresse in der Weststadt. Sie fahren los und bald schon kennt Gray die Gegend nicht mehr. Cameron zieht sich das Hemd über und zündet eine Zigarette an. Der Fahrer sagt etwas. Cameron gibt zurück.

Gray versteht den lokalen Dialekt nicht. „Was hat er gesagt?“

„Er hat gesagt, dass du gut aussiehst in dem Mantel.“

„Sehr witzig. Und was hast du gesagt?“

„Dass du besser ohne aussiehst.“

Als sie von der Hauptstraße abbiegen und sich durch ein Wohngebiet schlängeln, werden die Häuser kleiner, die Straßen dunkler, die Grünflächen größer. Gray sieht schweigend aus dem Fenster, bis er es nicht mehr aushält. „Jetzt sag schon, wo’s hingeht.“

„Geheimnis.“

„Und die Geschichte mit dem Auge?“

„Ich hatte einen Filmriss und danach das Auge.“

„Ich glaube dir kein Wort.“

Cameron legt ihm beschwichtigend die Hand auf das Bein. Gray atmet tief ein. Ungewollte Erinnerungen werden wach und er öffnet das Fenster. Es nieselt leicht. Aber es ist nicht kalt. Die Luft riecht frisch. Sein Blick bleibt an einer Reihe geparkter Autos hängen, an Ausfahrten und Straßenschildern. Nichts gibt ihm Aufschluss über Camerons Plan. Er ärgert sich über sich selbst. Cameron wirkt entspannt. Zu entspannt. Er lässt den Kopf nach hinten fallen und schaut an die Decke.

Nach über einer halben Stunde hält Cameron den Wagen an und zahlt. Langsam steigt Gray aus und geht hinter ihm her. Sie überqueren einen Grünstreifen und laufen auf einen kleinen Bahnhof am Waldrand zu. Hier gibt es kaum noch Häuser. Der Wald riecht nach nassem Laub und Erde. Selbst aus der Nähe sieht er undurchdringlich aus. Ein Dutzend Motten fliegt um eine gelb schimmernde Straßenlaterne herum. Das Taxi verschwindet hinter einer Ecke und sie sind allein.

Gray rutscht ein paar Mal auf der weichen Erde aus, aber Cameron wird nicht langsamer. Beide schweigen. Gray merkt, wie ihm unwohl wird. Er weiß, dass er Cameron nicht vertrauen sollte. Aber dazu ist es jetzt zu spät. Seine alte Paranoia flackert auf, als sich Cameron umdreht und ihn anlächelt.

„Wir sind gleich da.“

Er zieht ihn auf den Weg, der am Bahnhofshaus vorbei nach oben in den Wald verläuft. Nach ein paar Schritten bleibt Cameron stehen und schaut ihn an. „Spring.“

„Was?“

„Spring aufs Dach. Es ist nicht hoch.“

Cameron zeigt auf das Haus neben dem Weg. Das Dach ist direkt unter ihnen. Ein graues, feucht schimmerndes Rechteck, das sich in einer Felswand verliert.

Gray zieht die Schultern hoch. „Spinnst du? Was soll das?“

„Sag ich dir, wenn du unten bist.“

„Ich denk nicht dran!“

Cameron macht einen Schritt nach vorne und reißt ihn mit. Schwer prallen sie auf dem Dach auf, doch Cameron rollt sich sofort ab und schnellt wieder nach oben.

Gray stöhnt auf, als Cameron ihm hoch hilft. „Du Dreck ...“

Cameron lacht auf und wirft den Kopf zurück. Gray beißt die Zähne zusammen und setzt sich schwerfällig hin. Auf den beiden Bahnsteigen unter ihnen leuchtet ein diffuses gelbes Licht, die Gleise liegen dunkel dazwischen. Rechts von ihnen steht der Wald, links verlieren sich Felder und Wiesen in der Dunkelheit. Er merkt, dass Cameron auf einmal ruhig geworden ist. Es ist ganz still um sie herum. Nicht einmal aus dem Wald dringen Geräusche. Gray folgt Camerons Blick und sieht nach oben.

Ein Sternenmeer breitet sich über ihnen aus. So viele Sterne hat er seit seinem letzten Urlaub nicht mehr gesehen. Er kann sogar die Milchstraße ausmachen. Den Großen oder Kleinen Wagen. Das W der Kassiopeia. Mehr kennt er nicht vom Himmel. Cameron setzt sich neben ihn und drückt ihn sanft aber bestimmt nach unten, bis sie nebeneinander auf dem Flachdach des Bahnhofs liegen. Gray fühlt, wie die Feuchtigkeit in seine Kleider zieht. Aber ihm ist nicht kalt. Er nimmt einen langen Atemzug. Riecht den Wald, riecht Cameron. Er muss husten. Einige Minuten lang liegen sie schweigend nebeneinander. Gray spürt ein Flattern im Magen angesichts der unvorstellbaren Menge an Planeten, Sternen und Galaxien. Die Grenzenlosigkeit des Weltraums macht ihm Angst. Ihm wird schwindelig und er merkt, wie sein Körper an Schwerkraft verliert, langsam nach oben zu schweben scheint. Er bewegt sich immer weiter in die Nacht, weg von dem Dach und Cameron, wie ein mit Helium gefüllter Ballon, der ziellos durch die Lüfte fliegt, bis ihm das Gas entweicht. Auf einmal fühlte er Camerons Hand, die ihn wieder zurückzieht.

„Hey, bleib hier.“

Gray kommt schlagartig zu sich. „Was ist passiert?“

„Nichts. Hörst du es?“

„Was? Was soll ich hören? Ich höre gar nichts. Ich …“

„Jetzt sei doch mal ruhig.“ Cameron zeigt in Richtung Wald und nun kann Gray es auch hören. Ein Zug.

„Trainspotting? Ich verstehe. Hast du was dabei?“

Cameron wirft ihm einen Blick zu. Fast spöttisch. „Gleich. Erst muss der Held eine Reise machen.“

Gray rollt die Augen. Camerons Anspielungen gehen ihm auf die Nerven. Er weiß nicht, was das bedeuten soll, aber er weiß, es wird schlimm. „Welcher Held? Ich hoffe, du erwartest nicht von mir, dass ich auf den Zug springe oder so’n Scheiß. Dazu bin ich echt zu alt.“

Cameron zieht eine Augenbraue hoch. „Zu alt oder zu langweilig? Ha! Ich dachte, wir machen jetzt mal einen drauf.“

„Was, hier?“

„Warum nicht? Du bist ein ganz schöner Lahmarsch geworden, Jack. Aber wart’s ab: Gleich wirst du dich selber überraschen.“

„Ach ja? Darauf kann ich verzichten. Am liebsten …“

Cameron legt den Finger an die Lippen und Gray verstummt. Warum, weiß er nicht. In der Stille hört er, wie der Zug näher kommt. Er kann schon die Scheinwerfer sehen. Gleich wird er einfahren. Ob hier um diese Zeit noch Leute ein- oder aussteigen? Bevor er den Gedanken zu Ende denken kann, steht Cameron auf, rennt nach vorne und springt hinunter. Vor den Zug.

Die Bremsen sind so laut, dass ihm fast die Ohren explodieren. Cameron ist vor den Zug gesprungen. Er hat ihn den ganzen Weg vor die Stadt gezerrt, um sich vor seinen Augen umzubringen. Gray spürt, wie ihm schlecht wird. Säure schwappt in immer größeren Wogen durch seinen Magen. Seine Augen brennen. Sein Atem wird schneller. Cameron ist tot. Sie werden ihn hier oben finden und annehmen, dass er ihn hinunter gestoßen hat. Er muss sofort weg von hier. Sein Mund wird heiß, dann sauer. Er schüttelt sich widerwillig. Die erste Welle kommt über ihn. Er kotzt in Schüben, erst überrascht, dann voller Wut. Das kann nicht wahr sein. Cameron ist tot. Während er einen Weg nach unten sucht, kreist ihm dieser Satz durch den Kopf, schmeißt sich von Schädelwand zu Schädelwand, bleibt hängen wie eine verschmutzte CD. Der Fußweg ist zwei Meter über ihm und es gibt keine Möglichkeit, die Felswand hoch zu klettern. Jedenfalls nicht für ihn. Er kriecht zum Rand des Daches und sieht hinunter. Zu hoch, um zu springen, er muss irgendwo hinunterklettern. Vor seinen Augen tanzen weiße Flecken.

Cameron ist vor den Zug gesprungen. Grays Augen tränen. Er kann es nicht fassen. Er kann es einfach nicht fassen. Leise flucht er vor sich hin, während sein Körper noch immer vor Übelkeit zuckt. Auf einmal fällt ihm auf, dass der Zug wieder anfährt. Er hört keine lauten Stimmen, die nach Hilfe schreien. Niemand ruft nach dem Krankenwagen oder der Polizei. Niemand sucht das Dach mit Scheinwerfern ab. Der Zug fährt einfach weiter als sei nichts passiert. Gray bleibt sitzen, verwirrt. Muss er jetzt nach Camerons Leiche suchen? Was davon übrig ist und zwischen den Gleisen klebt? Er zittert wieder und wünscht sich, der Zug würde nie aufhören. Abteil um Abteil fährt an ihm vorbei, es ist ein alter Zug, dunkelrot im trüben Bahnhofslicht, grau, da, wo er den Bahnhof verlassen hat. Abteil nach Abteil nach Abteil. Und dann nichts.

„Hey!“

Gray reibt sich die Tränen aus den Augen. Hinter den Gleisen steht Cameron und grinst ihn an. Spöttisch. Definitiv spöttisch. „Na, spürst du es schon?“

Er spürt es. Brennende Adrenalinstöße, die sein Blut beschleunigen. Wieder schießen ihm Tränen in die Augen. Er rappelt sich auf. Sein Körper zuckt vor Wut. Er kann kaum noch atmen. „Du …du … dreckiger …“

Cameron kommt auf ihn zu und verschwindet unter dem Dach. Einige Sekunden später steht er neben ihm. Gray merkt, wie er vor Wut fast blind wird. Sein Herz rast, der Knoten in seiner Brust wird enger. Mit einem Schrei wirft er sich auf Cameron und reißt ihn nach unten. Ohrfeigt ihn, schüttelt ihn, drückt ihn mit seinem ganzen Gewicht auf das Blech des Dachs.

„Du beschissenes ... Hast du eine Ahnung, was für eine Angst du mir eingejagt hast? Scheiße, ich dachte, das war’s. Ich dachte wirklich … Das kannst du nicht mit mir machen! Scheiße. Ich bin total fertig. Ich habe wirklich gedacht, du hast dich vor den Zug ... Ich habe gedacht …“ Er bricht zusammen und lässt sich neben Cameron fallen. Cameron setzt sich auf und beugt sich über ihn, streichelt ihm über den Kopf, das Gesicht.

„Lass mich in Ruhe! Ich habe die Schnauze voll von deinen beschissenen Spielchen. Ich kann nicht mehr. Ich ... Oh, Mann.“ Er zieht sich zusammen und dreht sich auf die andere Seite. Er kann nicht aufstehen. Ihm ist hundeelend. Er fühlt sich nicht nur von Cameron verarscht, er merkt auch, dass er sich selbst nicht mehr trauen kann. Seine Nerven liegen blank. Das feuchte Dach scheint ihn in sich hineinzuziehen, in den diffusen Zustand, vor dem er schon den ganzen Abend weggelaufen ist. Die letzten Monate. Quasi sein ganzes Leben. Er beginnt zu zittern. Es gibt keinen Ausweg. Nichts macht Sinn. Nichts in seinem Leben macht Sinn.

Cameron zieht ihn auf seinen Schoß. Während sie schweigend aneinanderhängen, gehen auf dem Bahnhof die Laternen aus. Lediglich eine grünlich schimmernde Notbeleuchtung bleibt an und taucht den Bahnsteig in ein kühles Licht. Ein Mann verlässt das Bahnhofshaus, schließt die Tür ab und geht zu seinem Wagen hinter dem Gebäude. Er wirft keinen Blick auf das Dach. Er hat nichts von dem Sprung und Grays Zusammenbruch mitbekommen. In seinen Ohren kleine, weiße Ohrstöpsel, die ihn von der Welt trennen. Er steigt in seinen Wagen und fährt los. Sie sind allein. Es ist wieder ganz still.

Gray setzt sich auf. Seine Arme sind taub. Er sieht alles verschwommen. Sein Mund schmeckt sauer. Noch immer zittert er, doch er fühlt sich besser. Langsam kommt wieder Blut in seine Gelenke. Er ballt die Fäuste. „Warum hast du das gemacht? Wolltest du mir eins auswischen?“

„Nein.“

„Habe ich dir irgendwas getan?“

„Du? Du tust nie irgendjemandem was. Das ist ja das Problem.“

„Wieso? Was ist daran ein Problem?“

„Es gibt kein Problem, Jack. Ich dachte nur, ich weck dich mal auf. Damit du merkst, dass du lebst.“

„Ach, und jetzt bin ich lebendiger?“

Cameron zieht eine Augenbraue hoch. „Du wolltest Drogen haben. Jetzt hast du welche. Die allerfeinste Sorte. Ha! Adrenalin.“

„Sehr witzig.“

„Im Ernst. Du läufst auf Sparflamme. Aber du kannst immer noch durchdrehen. Das ist ein gutes Zeichen.“

„Dass ich gekotzt habe? Das ist ein gutes Zeichen?“

„Schon. Komm, lass uns gehen.“

„Ich gehe nirgendwohin mit dir, bis du mir nicht sagst, was das Ganze soll. Du kannst mich nicht ständig verarschen. Jeder denkt, er kann mit mir machen, was er will. Aber mir reicht’s jetzt. Ich mache da nicht mehr mit.“

„In Ordnung. Dann mach mal, was du willst. Falls du weißt, was das ist.“

„Ich weiß auf jeden Fall, was ich nicht will.“

„Bringt dich das weiter? Entweder du triffst die Entscheidungen, oder andere tun es für dich. Lass uns gehen.“ Cameron kommt langsam hoch.

„Und wohin jetzt? Ich warne dich: Ich gehe nirgendwohin, wenn du mir nicht vorher sagst, was du vorhast.“

„Ich will nach Hause, dein Adrenalin abbauen.“

Gray fühlt, wie er nervös wird. Einen Moment lang denkt er daran, den Mund zu halten und Cameron einfach hinterher zu laufen. Sobald sie wieder in der Stadt sind, kann er abhauen. Aber dann bricht es aus ihm heraus. „Mein Adrenalin abbauen? Warum? Es fühlt sich gerade so richtig gut an. Am liebsten würde ich jetzt noch eine Runde kotzen und dann auf diesem gemütlichen Dach einschlafen und nie wieder aufwachen.“

Cameron dreht sich um und sieht ihn an. „Für jemand, der so eine Heidenangst vor dem Leben hat, sprichst du ziemlich leichtfertig über den Tod.“

„Ich habe keine Angst vor dem Leben.“

„So?“

„Ja. Ich lebe eben anders als du. So, wie ich will.“

Cameron schüttelt den Kopf. „Ha! Alles klar. Du bist rundum zufrieden mit allem. Du machst ja auch immer einen so … glücklichen Eindruck. Hast du dein Telefon dabei? Lass uns ein Taxi rufen. Heute Nacht wirst du gut schlafen.“

„Wie meinst du denn das?“

„Keine Alpträume, Jack. Einfach nur Tiefschlaf. Und morgen wachst du so zufrieden auf, wie du heute einschläfst. Einen glücklichen Menschen bringt nichts um den Schlaf.“

„Spar dir deine Ironie.“

Sie schweigen, bis der Wagen vor Grays Haus hält. Er steigt aus, während Cameron zahlt. Er fühlt sich kaputt. Seine Augen brennen, sein Hals tut weh, er hat überall blaue Flecken. Die Straße ist verlassen, bis auf ein Auto, das sich zwei Blocks weiter zwischen den zugeparkten Gehwegen entlang schiebt. Cameron umarmt ihn und nimmt seine Hand.

Gray ist überrascht. „Du kommst nicht mehr mit?“ Der Gedanke, jetzt allein in seiner Wohnung zu sein, macht ihm Angst.

„Ich muss noch was erledigen.“

„Aber du hast doch gesagt … egal.“

„Hier, das ist für dich. Schlaf gut.“ Cameron dreht sich um und geht die Straße entlang auf das rollende Auto zu. Dann dreht er sich um, winkt Gray zu und steigt in den Wagen. Gray öffnet seine Hand. Ein Tütchen Gras. Für traumfreien Tiefschlaf.

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