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Lieben und singen lässt sich nicht erzwingen!

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Ich habe gelernt, dass alles Gute und Böse, was mir passierte, zumeist unvorhersehbar war. Niemals nehme ich die Frage »Wie geht es dir?« ernst. Meistens antworte ich: »Gestern ging’s noch!« Die Fragerin lacht und sagt:

»Meinst du das erotisch?« Und schon legte sie los und erging sich in dem Thema, sodass die Bühnenkulissen wackelten. Ein Thema, das nicht nur die Regenbogenpresse, sondern auch die Theaterbesucher brennend interessierte. Es ging um die bekannte Sängerin … hat sie, oder hat sie nicht? Ich kann es bestätigen – sie hat! Ich mag diese Kollegin sehr, denn sie ist liebenswert und auch begehrenswert – von jungen Männern. Chapeau! Leider neigt sie dazu, mit Ende siebzig ihren jungen Lover im Bild herumzuzeigen. »Ist er nicht süß?«, seufzt sie. Das ist er. Ein Typ, den viele nicht von der Bettkante gestoßen hätten, wenn er – ja, wenn er nicht gerade mit diesem Bühnenstar unterwegs wäre. Nicht nur alte Komödiantinnen neideten meiner Freundin die zärtlichen Stunden, sondern auch ein junger Mann. Er postete dem Süßen hemmungslos auf Facebook: »Hallo Kumpel! Wie ist das, wenn man eine Oma vögelt?« Ein Satz, gehässig gepostet, zerstörte eine liebevolle Beziehung. Was lernen wir daraus?

Lächerlichkeit tötet mehr als Gehässigkeit!

Natürlich fragen Sie, wie ich zu dem Thema »Liebe im Alter« stehe. Da ich wild entschlossen bin, Ihnen nur die Wahrheit zu gestehen, hier steht sie …

Oh ja, ich sehe Männer mit den Augen einer normalen Frau. Aber ich begehre sie nicht, denn die Mail »Hallo Kumpel und so weiter …« hat mich schockiert.

Ein lieber Kollege fragte mich: »Du bist schon lange Witwe, was macht die Liebe? Bist du eine lustige Witwe?« Ich blinzelte ihn an: »Nein! Ich bin eine lästige Witwe. Es ist viel schöner, einen ständigen Freund als einen vorübergehenden Lover zu haben.« Und noch eine Wahrheit: Homosexuelle Männer gehören zu meinen liebsten Freunden. Sie sind gepflegt, haben gute Manieren, sind geistreich und humorvoll. Unwissende ätzen: »Sie hat immer neue, jüngere Begleiter. Läuft da was?« Oh ja, da läuft viel, im Sinne von Charly Chaplin, der schrieb: »The most wasted day in life is the day in which we have not laughed!«

Das Vorurteil ist der Krebsschaden unserer Gesellschaft – deshalb habe ich für Fortgeschrittene meine Erlebnisse und Erkenntnisse mit jüdischen Menschen in diesem Buch festgehalten. Über jedem Buch sollten die Gesichter der Menschen von Zeit zu Zeit strahlen!

In diesem Sinne, liebes Publikum:

Leben und lesen Sie – wohl!

Nix wie Zores!

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