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Fritte

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„Fritte heiße ich! Und das war die Reise unseres Lebens!“

So begrüßte er mich, der Besitzer des Stalles, als er mit seiner Familie aus Mexiko zurückkehrte.

Während der folgenden Monate erzählt er mir von einem Unfall in seiner Kindheit und daß er seitdem einen Schienbeinknochen aus Kunststoff und Stahl hat.

Er erzählt mir von den Sicherheitsbeamten auf dem Flugplatz, die ihm das nicht glaubten und vergeblich nach einer Ursache suchten für die Signale ihres elektronischen Suchgerätes. Er erzählt mir von der Ranch seines nach Mexiko ausgewanderten Sohnes und zeigt mir Fotos von Pferden und großen Stieren.

Fritte sieht immer gleich aus mit seinen alten Stiefeln und den grauen Hosen. Über seinem bemerkenswerten Bauch spannt sich eine grüne Strickjacke mit verschiedenen Knöpfen, darunter trägt er oft ein elegantes, in Mexiko gekauftes Seidenhemd. Er hat graue Haarborsten und sehr blaue Augen. Wenn er böse wird, blicken diese Augen drohend, und man glaubt, einen gereizten Eber vor sich zu haben. Fritte hat seine eigenen Ansichten. Er ist oft laut, aber mit Tieren ist er ruhig und behandelt sie gut.

Um die richtige Temperatur in seinem Stall ist er sehr besorgt. Man muß sein Pferd so schnell wie möglich hinausführen, und kaum ist der Schweif draußen, soll die Tür wieder geschlossen werden.

Sonst streckt Fritte den Kopf aus dem Fenster und schreit: „Tür zu!“ Aber wenn ich dann am Abend Strolch versorge, kommt er oft vorbei und sagt: „Komm rein und trink eine Tasse Tee mit uns, wenn du fertig bist!“

Und wenn ich über die Türschwelle gehe, bellt Frittes Hund wie wild, läuft dann aber rasch unter den Küchentisch, in der Hoffnung, gekrault zu werden oder ein Stück Wurst zu kriegen.

Das Wasser zum Kochen kommt noch aus einem Brunnen und wird immer mit einem uralten Pumpenschwengel heraufgepumpt. Ich weiß nicht, ob die Anlage den modernen Richtlinien der Stadtverwaltung entspricht, der Tee schmeckt jedenfalls immer ausgezeichnet.

„Iß, Tulla!“ fordert mich Fritte immer wieder auf und geht mit gutem Beispiel voran.

Das letzte, was er jeden Abend tut, ist, hinüber in den Stall zu schlurfen und Strolch mit ein paar freundlichen Worten eine gute Nacht zu wünschen.

Das Jahr mit meinem Pony

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