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Die Ermordung Caesars

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Rund 60 Republikaner verabreden sich zum Tyrannen-Mord und erdolchen Cäsar an den „Iden des März“, dem 15. März 44, während einer Senatssitzung im Saal des Pompeius-Theaters in Rom. Die Führer der Verschwörung sind Marcus Iunius Brutus, Gaius Cassius Longinus, Decimus Brutus und Gaius Trebonius. Anlaß für die Ermordung des Diktators war der fehlgeschlagene Versuch des Marcus Antonius, Cäsar zum König zu krönen. Der Diktator, der ein Gespür für Stimmungen hatte, lehnte das Angebot zwar ab. Trotzdem sah die republikanische Opposition die Zeit zum Handeln gekommen.

Der griechische Schriftsteller Plutarch schrieb über die Ermordung Cäsars:

„Der Senat nämlich war in einem jener Prachtgebäude versammelt, die Pompeius neben seinem Theater errichtet hatte, und ein Standbild des Pompeius erhob sich an der Stätte, wo das blutige Schauspiel vor sich ging....Tullius fasste mit beiden Händen Cäsars Toga und riß sie ihm vom Leib herunter. Dies war das verabredete Zeichen zum Angriff. Zuerst traf ihn Casca mit dem Dolch in den Nacken, doch der Stich war nicht tödlich, da Casca – man begreift es wohl – im ersten Augenblick der kühnen Tat vor Aufregung zitterte ..... Schauderndes Entsetzen fasste die Nichteingeweihten nach diesem ersten Stoß, sie wagten nicht zu fliehen noch Cäsar beizuspringen, kein Laut kam über ihre Lippen. Die Verschworenen aber entblößten alle die Schwerter und umringten den Überfallenen. Wohin sich Cäsar wendete, überall zuckten Hiebe, fuhren ihm Klingen Gesicht und Augen hin und her, er wurde durchbohrt wie ein wildes Tier, sich windend unter den Händen seiner Mörder. Denn es war ausgemacht, dass jeder das Opfer treffen und von seinem Blut kosten müsse. So führte auch Brutus einen Streich und traf ihn am Unterleib. Einige Berichte fügen bei, Cäsar habe sich eine Zeitlang gegen die Angreifer gewehrt und sich schreiend hin- und her geworfen, um den Stößen zu entgehen. Als er aber Brutus mit gezogenem Schwert unter seinen Gegnern erblickte, zog er die Toga über das Haupt und leistete keinen Widerstand mehr. Er brach am Sockel, auf dem die Statue des Pompeius stand, zusammen – aus Zufall oder weil die Mörder ihn dorthin gedrängt hatten. Sein Blut spritzte über das Standbild, es sah aus, als leite Pompeius selber die Rache an seinem Feind, der, zu seinen Füßen hingesunken, aus vielen Wunden blutend, mit dem Tode rang. 23mal soll er getroffen worden sein. Auch die Mörder hatten sich gegenseitig verwundet, da so viele Schwerter nach dem einen Körper zielten.“

Die Ermordung Caesars rief in Italien allgemeine Unsicherheit hervor. Noch warteten 100.000 Veteranen des Feldherrn auf die ihnen versprochene Belohnung.

Die Mörder des Diktators hatten sich zunächst auf dem Kapitol verschanzt. Zwei Tage nach dem Attentat erreichte Cäsars Testamentsvollstrecker Antonius im Senat durch eine meisterhafte Rede einen Kompromiss. Caesars Verfügungen wurden anerkannt, gleichzeitig aber auch eine Amnestie für die Täter beschlossen. Der durch Caesars Testament als Haupterbe und Adoptivsohn eingesetzte, erst 19-jährige Octavian erschien im Mai 44 als Konkurrent des Antonius in Rom.

Antonius ließ sich nun durch Volksbeschluss die wichtigen Provinzen Gallia Cisalpina und Transalpina für fünf Jahre übertragen. Brutus und Cassius hingegen begaben sich für einige Zeit in den Osten.

Während die Caesarianer weitgehend den Westen beherrschten, waren die Caesar-Mörder im Osten erfolgreich. Nach großen Rüstungsanstrengungen zogen Antonius und Octavian ihnen entgegen. Im Herbst 42 besiegte Antonius in der Doppelschlacht bei Philippi die Caesarmörder Cassius und Brutus, die sich beide durch Selbstmord richteten. Antonius verbrachte den Winter bei der ägyptischen Königin Kleopatra, die ihn ebenso, wie es ihr vorher schon bei Caesar gelungen war, in ihren Bann ziehen konnte.

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