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4.5.3.2 Richtungsbezogenes Verfahren
Оглавление(1) Bei diesem Verfahren werden die Kräfte, die je Längeneinheit übertragen werden können, aufgeteilt in Anteile parallel und rechtwinklig zur Längsachse der Schweißnaht und normal und rechtwinklig zur Lage der wirksamen Kehlnahtfläche.
(2) Die wirksame Kehlnahtfläche Aw ist mit Aw = Σ a ℓeff zu ermitteln.
(3) Die Lage der wirksamen Kehlnahtfläche wird im Wurzelpunkt konzentriert angenommen.
(4) Die einwirkende Spannung wird gleichmäßig über den Nahtquerschnitt verteilt angenommen und führt, wie in Bild 4.5 dargestellt, zu folgenden Normal- und Schubspannungen :
– σ⊥ Normalspannung senkrecht zur Schweißnahtachse
– σ|| Normalspannung parallel zur Schweißnahtachse
– τ⊥ Schubspannung (in der Ebene der Kehlnahtfläche) senkrecht zur Schweißnahtachse
– τ|| Schubspannung (in der Ebene der Kehlnahtfläche) parallel zur Schweißnahtachse.
(5) Bei der Bestimmung der Beanspruchbarkeit der Kehlnaht werden die Normalspannungen σ|| parallel zur Schweißnahtachse vernachlässigt.
(6) Die Tragfähigkeit einer Kehlnaht ist ausreichend, wenn die folgenden beiden Bedingungen erfüllt sind :
und
(4.1)
Dabei ist
f u | die Zugfestigkeit des schwächeren der angeschlossenen Bauteile; |
β w | der Korrelationsbeiwert, siehe Tabelle 4.1. |
Bild 4.5. Spannungen im wirksamen Kehlnahtquerschnitt
NCI DIN EN 1993-1-8/NA
zu 4.5.3.2(6)
Für Schweißnähte an Bauteilen mit Erzeugnisdicken über 40 mm gilt für die Zugfestigkeit fu jeweils der Wert für Erzeugnisdicken bis 40 mm.
(7) Bei der Bemessung von Kehlnähten zwischen Bauteilen mit unterschiedlichen Stahlsorten sind in der Regel die Werkstoffkenngrößen des Bauteils mit der geringeren Festigkeit zu verwenden.