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4.10 Steifenlose Anschlüsse an Flansche

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(1) Wird ein Blech (oder Trägerflansch) quer an den Flansch eines I-, H- oder anderen Querschnitts ohne Steifen angeschweißt, siehe Bild 4.8, und ist die Anforderung in 4.10(3) erfüllt, so ist in der Regel für die einwirkende Kraft senkrecht zu dem Flansch der folgende Nachweis zu führen :

 – für Stege von I- oder H-Querschnitten, nach 6.2.6.2 oder nach 6.2.6.3;

 – für das Querblech von RHP-Trägern, nach Tabelle 7.13;

 – für Flansche nach Gleichung (6.20) in 6.2.6.4.3(1), wobei die einwirkende Kraft über eine wirksame Breite beff, nach 4.10(2) oder 4.10(4) verteilt, angenommen werden darf.

(2) Bei einem unausgesteiften I- oder H-Querschnitt ist in der Regel die wirksame Breite beff wie folgt zu ermitteln :

(4.6a)

Dabei gilt

(4.6b)

Dabei ist

f y,f die Streckgrenze des Flansches des I- oder H-Querschnitts;
f y,p die Streckgrenze des angeschweißten Blechs.

Die Abmessung s sollte wie folgt bestimmt werden :

 – für gewalzte I- oder H-Querschnitte :(4.6c)

 – für geschweißte I- oder H-Querschnitte :(4.6d)

(3) Bei einem unausgesteiften I- oder H-Querschnitt sollte die wirksame Breite beff folgende Bedingung erfüllen :

(4.7)

Dabei ist

f u,p die Zugfestigkeit des angeschweißten Blechs;
b p die Breite des angeschweißten Blechs.

Wird die Bedingung (4.7) nicht erfüllt, ist der Anschluss auszusteifen.

(4) Bei anderen Querschnitten, z. B. Kasten- oder U- Querschnitte, bei denen die Breite des angeschweißten Blechs der Breite des Flansches entspricht, ist in der Regel die wirksame Breite beff wie folgt zu ermitteln :

(4.8)

Anmerkung : Für Hohlprofile siehe Tabelle 7.13.

(5) In jedem Fall, auch für beffbp, sind die Schweißnähte des an den Flansch angeschlossenen Blechs so zu bemessen, dass sie die Kraft bp tp fy,p/γM0, die der Fließbeanspruchbarkeit des Blechs bei Annahme gleichmäßiger Spannungsverteilung entspricht, übertragen können.

Stahlbau-Kalender 2021

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