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Kapitel 6

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Marthe, das Frühmahl ist fertig!«

»Du brauchst mir nicht alles dreimal zu sagen«, fauchte Marthe und warf sich in ihrem Bett auf die andere Seite, die Decke noch immer über den Kopf gezogen. »Ich will nichts. Ich habe keinen Hunger.«

Sie hatte auch am Abend zuvor kaum etwas gegessen, doch Elisabeth verzichtete darauf, es zu erwähnen. Sie aß ihre Schüssel Mus leer und half dann beim Abspülen. Als sie die Schalen wieder auf das Regalbrett stellte, hatte Marthe das Bett immer noch nicht verlassen. Else war schon früh aufgebrochen. Sie hatte den Frauen nicht gesagt, was sie vorhatte, denn das ging sie nichts an, nur dass ihre Geschäfte sie bis Mittag fernhalten würden und die Frauen zusehen sollten, dass alles ordentlich wäre, bis sie zurück sei.

Elisabeth betrachtete den Deckenberg, der zu zittern schien.

»Vielleicht ist sie krank«, raunte Jeanne. »Das würde auch erklären, warum sie gestern so seltsam war.«

Elisabeth nickte. »Ja, dann müssen wir uns um sie kümmern, bis die Meisterin zurückkommt.« Doch was sollten sie tun? Elisabeth war ratlos. Mit Krankheiten kannte sie sich nicht aus.

»Wenn sie Fieber hat, muss sie zur Ader gelassen werden«, sagte Gret, die zu ihnen getreten war. »Das hilft immer – sagt zumindest der Bader.«

Die drei Frauen sahen einander an. Offensichtlich wollte sich keine Marthes Zorn aufs Haupt laden. Schließlich trat Elisabeth vor und legte sanft die Hand auf die Decke, wo sie Marthes Kopf vermutete.

»Was ist denn mit dir? Bist du krank? Sollen wir den Bader holen?«

Mit einer heftigen Bewegung schlug Marthe die Decke zurück, sodass sie Elisabeth ins Gesicht peitschte.

»Verschwindet, ich bin nicht krank. Lasst mich einfach in Ruhe, ehe ich es bei eurem Anblick noch werde!«

»Wer noch so viel Gift versprüht, der kann nicht krank sein«, sagte Gret mit einem Schulterzucken und ging zu ihrem Lager zurück, um noch ein wenig zu schlafen. Sie hatte eine anstrengende Nacht hinter sich.

»Was ist? Was glotzt ihr mich so an?«, schimpfte Marthe.

»Du siehst nicht gut aus«, sagte Ester vorsichtig, die nun ebenfalls ans Bett getreten war.

»Das sagt die Richtige! Um so schrecklich auszusehen wie du, müsste ich mich schon sehr anstrengen!«

Ester verzog keine Miene, dennoch spürte Elisabeth, dass sie gekränkt war. Doch fand Ester wie immer eine Rechtfertigung für Marthes schlechtes Benehmen.

»Sie hat es nicht leicht. Sie muss am meisten von uns arbeiten, weil sie so hübsch ist«, war die übliche.

»Ich bring dir etwas zu essen«, sagte Ester entschlossen, trat zum Kessel, füllte den Rest Mus mit Zwiebeln und Äpfeln in eine Schale und brachte sie Marthe ans Bett, doch statt ihr zu danken, schoss Marthe hoch, schlug Ester die Schüssel aus der Hand und erbrach sich über deren frischen Rock.

Jede andere der Frauen hätte wüst geflucht und Marthe ausgezankt, doch Ester nahm ein Tuch, wischte Marthe den Mund ab und drückte sie in die Kissen zurück, ehe sie sich daran machte, die stinkende Bescherung zu beseitigen.

»Ich koche dir gleich einen Kräutersud. Ich muss mir nur rasch einen anderen Rock anziehen.«

Marthe sagte nichts. Sie zog die Knie bis an die Brust und drückte das Gesicht gegen den groben Stoff ihres langen Hemdes. Die anderen Frauen sahen einander betreten an. Inzwischen waren alle um Marthes Bett versammelt. Auch Gret hatte sich wieder von ihrem Lager erhoben.

»Sie hat sich den Magen verdorben«, sagte Anna. »Das Mus gestern war vielleicht zu alt.«

»Oder sie hat zu viel Wein getrunken«, schlug Mara vor.

»Der erste Kerl, den sie gestern hatte, sah gar nicht gesund aus«, fügte Jeanne düster hinzu. »Sicher hat sie sich von ihm ein Fieber geholt.«

»Es war die Nachtluft!«, beharrte Ester. »Jeder weiß doch, dass so was Gift für den Körper ist, aber sie war eine Ewigkeit draußen.«

Es kamen noch ein paar Vorschläge, doch niemand wagte das auszusprechen, was sie alle dachten. Bis die Meisterin ins Haus trat.

»Was hat das zu bedeuten?«, fragte sie in scharfem Ton. Die Frauen schwiegen, bis sich Ester zu einer Antwort aufraffte.

»Marthe ist krank«, sagte sie und deutete auf das Bett.

»Das ist nicht wahr«, protestierte diese und schlug die Decke zurück. »Ich hatte nur keine Lust aufzustehen.«

Sie schwang sich so schnell aus dem Bett, dass sie gegen Ester taumelte. Ester legte den Arm um sie, doch Marthe stieß sie weg. »Lass mich in Ruhe! Ich sagte doch schon: Ich bin nicht krank!«

»Komm hierher ins Licht«, befahl die Meisterin, und als Marthe nicht sogleich gehorchte, griff sie nach ihrem Arm und zerrte sie zu der noch offenen Tür.

»Hast du inzwischen deine unreinen Tage?« Als Marthe zögerte, fügte sie scharf hinzu: »Wage nicht, mich anzulügen!«

»Nein«, hauchte Marthe, was wohl eine Antwort auf beides war.

Die Meisterin begann die Tage an den Fingern abzuzählen. »Das ist noch nicht weiter schlimm«, sagte sie. »Mich wundert nur, dass du jetzt schon aussiehst wie der Tod.«

»Übergeben hat sie sich auch«, wagte Mara zu sagen.

»Was?«

Die Meisterin packte Marthe am Arm und schüttelte sie. »Wie oft schon?«

»Ein paar Mal. Ich habe nicht mitgezählt«, gab Marthe kläglich zu.

»Lass mich deine Brüste sehen!« Else gab ihr eine Ohrfeige, als Marthe die Arme schützend vor ihrem Leib verschränkte, und zerrte ihr dann das Hemd herunter. Sie tastete über die großen Brüste und über ihren Bauch und schüttelte verwirrt den Kopf.

»Das begreife ich nicht.« Sie gab ihr das Hemd zurück. Rasch schlüpfte Marthe wieder hinein und zog es bis zu den Waden herunter.

»Wie viele Tage bist du jetzt drüber?«

»Ich weiß es nicht«, hauchte Marthe und starrte auf ihre nackten Füße herab.

»Es können doch nur vier oder fünf sein.«

»Wenn du es sagst«, lautete die ungewöhnlich demütige Antwort.

Elses Miene entspannte sich ein wenig. Sie trat auf Marthe zu und tätschelte ihr die Hand. »Das kriegen wir schon wieder hin. Ich mache dir einen kräftigen Sud, der deine Säfte fließen lässt, und schon fühlst du dich wieder besser. – Du hast doch das Schwämmchen immer benutzt?« Marthe nickte.

»Gut, tu das weiterhin. Es ist gut, auch wenn manches Mal trotzdem was passiert.« Ungewöhnlich sanft fasste sie Marthe am Arm und zog sie wieder zu ihrem Bett.

»Ich mach mich gleich ans Werk, und du sagst mir, wenn das Blut anfängt zu fließen.« Marthe nickte noch einmal und verkroch sich dann wieder unter ihrer Decke.

»Und dennoch ist es seltsam«, murmelte die Meisterin, als sie zu ihrem Häuschen hinübereilte, um den Sud anzusetzen, der die Säfte bei verstockter Mensis wieder zum Fließen brachte. Sie kochte Frauenminze und Beifuß auf kleiner Flamme und gab noch ein wenig Frauenmantel bei. Sie war keine Heilerin und hatte keine so große Erfahrung wie die alte Hebamme, die im Schatten der Gertraudenkirche wohnte, doch wenn die Essigschwämmchen versagten, konnte sie sehr gut selbst etwas unternehmen, damit alles wieder seinen gewohnten Gang ging und das Leben ihres Schützlings nicht zu sehr gefährdet wurde. Als der Sud ein wenig abgekühlt war, brachte sie Marthe den Becher und blieb neben ihrem Bett stehen, bis sie ihn leergetrunken hatte.

»Du kannst heute Abend im Bett bleiben. Die anderen sollen es dort an die Wand schieben und den Schirm herum aufstellen. Du sagst mir Bescheid, wenn die Krämpfe beginnen!«

Marthe blieb stumm. Sie stand auf, tappte neben den anderen her, die das Bett verschoben, und verkroch sich dann wieder unter der Decke. Den ganzen Tag sprach sie mit niemandem ein Wort und rührte sich nur, wenn sie ihre Notdurft verrichten musste. Esters Versuche, sie zum Essen zu überreden oder zumindest zu einem Becher Wein, ignorierte sie.

Else kam alle paar Stunden vorbei. »Noch nichts?«

Marthe blieb stumm und schüttelte den Kopf. Am nächsten Morgen musste sie sich noch zweimal übergeben, und sie hatte offensichtlich auch Bauchschmerzen, aber die Blutungen blieben aus.

»Ich verstehe das nicht.« Else wurde immer gereizter, und die Frauen hüteten sich, der Meisterin in die Quere zu kommen. Sie gingen ihrer Arbeit nach, hielten die Gäste bei Laune, verleiteten sie zu möglichst viel Weingenuss und versuchten sie anschließend in jeder sonstigen Weise zufriedenzustellen. Mit grimmiger Miene sammelte die Wirtin die Münzen ein. Nicht einmal das Klimpern in ihrem Geldsack entlockte ihr an diesem Abend ein Lächeln.

Am folgenden Tag stand die Wirtin ungewöhnlich früh an Marthes Bett. »Immer noch nichts? Dann muss ich mir etwas anderes überlegen. Ich verstehe das nicht!«

Marthe begann zu weinen. Die anderen sahen betreten zur Seite. »Ich habe das nicht gewollt«, schluchzte sie.

»Natürlich hast du das nicht gewollt«, gab die Wirtin ungeduldig zurück. »Und wenn du dein Schwämmchen benutzt hast, dann ist dir auch kein Vorwurf zu machen.«

»Ich habe mir immer wieder eingeredet, dass alles wieder gut wird«, weinte sie.

»Ja, ja, nun beruhige dich. Es sind ja erst ein paar Tage.«

Marthe schniefte, sagte aber nichts.

Die Meisterin sah sie scharf an. »Das ist doch richtig? Deine Unreinheit ist noch keine zehn Tage zu spät?« Die junge Frau starrte zu Boden.

Die Stimme der Wirtin wurde hart. »Marthe, wann hast du das letzte Mal geblutet?«

»Ich weiß es nicht mehr so genau. Ich habe immer gedacht, es kommt schon wieder.«

»Ich habe dich aber jedes Mal gefragt, und du hast gesagt, alles sei in Ordnung!«

Marthe heulte auf.

»Du hast mich angelogen!«, rief Else voller Entsetzen. Sie packte Marthe an beiden Armen und schüttelte sie, dass ihre Zähne aufeinanderschlugen. »Wie oft sind deine unreinen Tage schon ausgeblieben? Sag mir die Wahrheit, wenn dir dein Leben noch etwas wert sein soll!«

»Das ist jetzt das dritte Mal«, hauchte sie, sodass die Meisterin sich vorbeugen musste, um die Worte zu verstehen. Die anderen, die der Unterhaltung aufmerksam folgten, wurden nicht lange im Unklaren gelassen.

»Dreimal? Bist du denn des Teufels? Und du hast mich jedes Mal angelogen?«

Sie brauchte keine Antwort. Marthes jämmerliches Weinen war Zustimmung genug. Die Meisterin gab ihr eine kräftige Ohrfeige, doch dann verrauchte ihr Zorn, und sie begann grübelnd auf und ab zu gehen.

»Und was wird nun?«, wagte Ester zu fragen. »Soll sie das Kind bekommen?«

»Haltet euch da raus, und kümmert euch um eure eigenen Angelegenheiten«, schimpfte Else. »Natürlich wird sie das Kind nicht bekommen. Was ist das für eine dumme Frage? – Da brauchst du gar nicht so enttäuscht zu gucken!«

Rasch wandten sich die anderen ab und taten so, als würde sie das Geschehen rund um Marthes Lager nicht mehr interessieren.

»Bleib im Bett«, herrschte die Wirtin Marthe an. »Ich werde mir etwas überlegen.«

Die Stirn in Falten gelegt ging sie weiter auf und ab, dann verließ sie das Haus, jedoch nicht, ohne den Frauen genaue Anweisungen zu hinterlassen. Es könnte spät werden, bis sie zurückkomme. Sie übertrug Ester die Verantwortung und die Aufgabe, die Münzen einzusammeln und für sie aufzubewahren. Sie werde jeden Pfennig überprüfen, drohte die Meisterin noch, dann ging sie eilig davon.

Ester machte ein entsetztes Gesicht. »Bei der heiligen Jungfrau, hoffentlich kommen nicht so viele Gäste. Ich kann nicht rechnen und auch nicht so schnell zählen.« Sie warf den anderen Frauen einen flehenden Blick zu, bis er zuletzt an Elisabeth hängen blieb. »Du kannst doch Zahlen zusammenrechnen! Ich weiß noch genau, wie du die Schuldzettel gelesen und die Zahlen nachgerechnet hast!« Bewunderung schwang in ihrer Stimme. »Könntest du nicht...?«

Elisabeth legte der Frau mit dem hässlich vernarbten Gesicht den Arm um die Schulter.

»Natürlich werde ich dir helfen. Ich gebe Acht, dass keiner betrügt und jeder die richtige Summe bezahlt für Wein, Käse und Brot und für – nun, was die Männer hier sonst noch gegen Geld bekommen.« Sie fühlte, wie sie errötete.

Ester lächelte sanft. »Du bist so lieb. Und voller Unschuld bist du immer noch. Du gehörst hier nicht her!«

Elisabeth sah sie traurig an, sagte aber nichts. Nein, sie gehörte nicht hierher. Sie hatte ein anderes Leben gehabt, aus dem irgendetwas oder irgendjemand sie herausgerissen hatte. Doch welche Chance hatte sie, jemals wieder in dieses Leben zurückzukehren? Nachdem sie bereits Monate im Frauenhaus zugebracht und alles mit den anderen Dirnen geteilt hatte? Wenn sie ehrlich zu sich war – und das gestand sie sich nicht oft zu, zu sehr schmerzte die Erkenntnis – dann musste sie sich eingestehen, dass es keine Hoffnung mehr gab, selbst wenn sie sich eines Tages wieder erinnern sollte. Die Regeln der Gesellschaft waren klar und hart. Wer einmal in Sünde gefallen war, der musste in seinem Pfuhl bleiben. Die Bürger der Stadt würden so jemanden nicht wieder in ihre Reihen aufnehmen!

Die Ankunft der ersten Gäste unterbrach ihre Grübeleien, und darüber war sie ausnahmsweise recht froh. Ester begrüßte die Männer, so wie die Wirtin es sonst tat, bot ihnen den guten Wein und etwas zu essen an und fragte nach ihren sonstigen Wünschen. Ratsherr Schlunt wollte Gret und zog sich mit ihr hinter den Wandschirm zurück. Nein, für einen Krug Wein habe er keine Zeit. Er wolle sich später mit den Ratskollegen noch im Grünen Baum besprechen.

Der Metzger Meder entschied sich für Elisabeth, wollte aber durchaus noch einen Becher vorher leeren und bot ihr an, den süßen Wein mit ihm zu teilen. Im Gegensatz zu vielen seiner Zunftgenossen war er ein langer, hagerer Mann mit dünnem Haar und unrasierten Wangen. Elisabeth versuchte sich an einem Lächeln und setzte sich zu ihm auf die Bank. Noch immer fiel ihr Herz aus seinem geregelten Rhythmus, und ihr Magen sandte leichte Wellen der Übelkeit aus, wenn die Männer sie berührten und an sich zogen, doch sie hatte gelernt, eine Miene des Gleichmuts zu bewahren, und so gelang es ihr weiterhin zu lächeln, als er sie auf seinen Schoß zog und ihre Brüste befingerte. Sie trank Wein mit ihm und plauderte harmlos, bis er bereit war. Dann führte sie ihn zu ihrer Strohmatratze. Er hatte zum Glück keine ausgefallenen Wünsche. Es genügte ihm, dass Elisabeth die Röcke hob und sich breitbeinig auf das Bett legte. Mit einem zufriedenen Grunzen legte er sich auf sie und stieß in sie hinein. Er brauchte nicht lange, bis er befriedigt war. Er gab der Dirne noch einen schmatzenden Kuss auf den Mund, dann erhob er sich, zog seine engen Hosen wieder hoch und band sie an seinem Wams fest. Elisabeth griff nach einem zerknüllten Leinentuch und wischte sich seine klebrige Hinterlassenschaft ab, ehe sie ihre Röcke wieder ordnete und den Metzger zu Ester begleitete, um zu überprüfen, ob er auch die richtige Anzahl Münzen aus seinem Beutel zog. Er versuchte, zwei Pfennige am Wein zu sparen, doch Elisabeth blieb hart.

»Ihr seid echte Schülerinnen unserer Eselswirtin«, grollte er.

Elisabeth lächelte ihn an. »Ja, denn wir werden ihr später Rechenschaft ablegen müssen.«

So etwas wie Verständnis huschte über das hagere Gesicht des Metzgers. Er tätschelte Elisabeth zum Abschied die Wangen. »Hast schon recht, Kindchen. Alles im Leben hat seinen Preis.« Seine Hand wanderte schon zu Ester, um sich auch von ihr auf diese Weise zu verabschieden, doch sein Blick blieb an den Narben in ihrem Gesicht hängen, und so ließ er die Hand auf halbem Weg wieder sinken.

»Also, wir sehen uns sicher bald wieder«, sagte er ein wenig verlegen. Dann eilte er davon.

Es war schon recht spät, als die Eselswirtin mit einem Bündel unter dem Arm zurückkehrte. Als Erstes ließ sie sich berichten, was in ihrer Abwesenheit vorgegangen war, und sich die Münzen von Ester in die Hand zählen. Elisabeth bestätigte, dass alles seine Ordnung habe, und die Meisterin nickte zufrieden. Sie ließ den Blick über die wenigen Gäste schweifen und winkte dann Elisabeth, mit ihr zu kommen. Drüben in ihrem Häuschen zündete sie eine Lampe an und schürte das Feuer, ehe sie das Bündel auspackte, das sie mitgebracht hatte. Elisabeth erkannte zwei Bündel Petersilie und einige Stängel Poleiminze.

»Und was ist das?«, fragte sie und deutete auf ein Gewächs mit verzweigten Blättern und kleinen gelben Blüten.

»Weinraute«, sagte die Wirtin grimmig. »Dort, wo Jeanne herkommt, wächst es wild, und man nennt das Kraut ›herbe à la belle fille‹ – Kraut der schönen Mädchen. Hier gibt es die Pflanze nur in den Klostergärten. Sie soll auch bei Leiden der Augen und gegen Würmer in den Gedärmen helfen. Und das ist eine Zaunrübe. Sie wird dem Ganzen einen ekelhaften Geschmack geben, aber es soll ja kein Honigschlecken für Marthe werden, nicht wahr?«

Die Wirtin wies Elisabeth an, die Kräuter und Wurzeln in kleine Stücke zu schneiden, während sie in der Feuerstelle Holz nachlegte und den Wasserkessel aufsetzte.

»Wird der Sud ihr helfen?«, fragte Elisabeth. Der Geruch der Kräuter stach ihr in der Nase.

»Er wird die Leibesfrucht austreiben, ja, und Marthe hoffentlich nicht das Leben kosten.«

»Es ist eine Todsünde«, murmelte Elisabeth, doch so leise, dass es die Meisterin nicht hörte. Sie nahm sich vor, für Marthe zu beten. Die hübsche Dirne war meist mürrisch und zu Elisabeth oft voller Bosheit gewesen, und dennoch verdiente sie es nicht, auf diese Weise sterben zu müssen. Keine Frau verdiente solch ein Schicksal! Elisabeth überlegte. Die heilige Agnes, die die Jungfrauen und ihre Keuschheit schützte, würde sich einer gefallenen Frau in Nöten nicht annehmen. Und auch die heilige Dorothea, die sich der Wöchnerinnen annahm, würde diese Tat sicher nicht befürworten. Vielleicht Genoveva? Sie war eine Schutzpatronin aller Frauen und wurde außerdem zur Abwehr von Krieg, Seuchen und allerlei Unglück angerufen. Und ein Unglück war es doch, das Marthe widerfuhr! Schließlich entschied sie sich für die heilige Margareta, die zu den zwölf Nothelfern gehörte, und die heilige Klothilde, die Patronin der Frauen. Elisabeth unterdrückte einen Seufzer. Durfte man in so einem Fall überhaupt eine Heilige anflehen, Marthes Leben zu verschonen und nur die noch winzige Leibesfrucht zu sich zu nehmen? Sie konnte sich nicht vorstellen, dass eine der Heiligen für Marthes Lage Verständnis aufbringen und diese furchtbare Sünde billigen würde.

»Es ist nicht Marthes Schuld«, sagte sie bestimmt und rückte der Zaunrübe mit dem Messer zu Leibe.

»Bist du so weit?« Else durchbrach ihre Gedanken. »Dann lass uns den Trank fertig machen. Es ist schon spät, und die Gäste müssen sich bald auf den Heimweg machen.«

Elisabeth nickte stumm. Sie ging der Eselswirtin zur Hand, schöpfte dann einen Becher voll und brachte ihn, als der Trank ein wenig abgekühlt war, zu Marthe. Die protestierte und schimpfte über den widerlichen Geschmack, trank das Gebräu jedoch bis zum letzten Tropfen. Elisabeth glaubte Angst in ihrem Blick zu erkennen, als sie ihr den leeren Becher wieder aus der Hand nahm.

»Es wird schon gut gehen«, sagte sie tröstend und umschloss die langen, schmalen Finger der hübschen Frau. »Ich habe für dich gebetet.«

Marthe stieß einen fauchenden Laut aus und entriss ihr die Hand.

»Spar dir deine falschen Beteuerungen. Ich weiß sehr wohl, dass ihr euch alle heimlich ins Fäustchen lacht, weil es mich erwischt hat. Ihr könnt es doch gar nicht erwarten, bis ihr mich endlich losgeworden seid. Dann bist du die Schönste hier und alle Männer werden nur Augen für dich haben.«

Elisabeth schüttelte den Kopf. »Ach, Marthe, ich hoffe, du weißt, was für einen Unsinn du redest. Niemand will dich loswerden – und ich möchte alles andere lieber, als von den Männern begafft und befingert zu werden.« Sie wandte sich ab, ohne eine Antwort abzuwarten.

Den ganzen nächsten Tag hielten sich die Frauen in der Nähe von Marthes Bett auf und beobachteten sie mit verstohlenen Blicken. Begann der Trank die erhoffte Wirkung zu zeigen? Dass der Kampf in ihrem Körper begonnen hatte, zeigte sich schon in der Nacht. Sie musste sich noch häufiger als sonst erbrechen, und ihre Eingeweide protestierten mit lautem Getöse. Sie klammerte sich an dem Eimer vor ihrem Bett fest, während sich ihre Gedärme entluden. Der Gestank war unerträglich, doch trotz Geschimpfe und Drohungen der Meisterin war Marthe nicht in der Lage, bis zur Grube hinter dem Haus zu gehen. Mit finsterer Miene befahl die Wirtin, Marthe am Abend in ihrem Häuschen vor den Ofen zu betten, bis die letzten Kunden wieder gegangen waren.

»Ich schreibe es auf deine Schuldenliste, wenn deinetwegen die Gäste vergrault werden«, schimpfte sie. Marthe weinte. Die anderen Frauen versuchten den Gestank mit frischen Kräutern zu vertreiben. Ausnahmsweise ließ die Meisterin die Tür des Frauenhauses in dieser Nacht offen stehen. Ester jammerte zwar, dass die kühle Nachtluft ihnen schaden würde, doch die anderen waren alle dafür, die Tür offen zu halten.

Der nächste Tag brachte keine Änderung. Noch immer floss kein Blut, und obwohl Marthes Leib sich verkrampfte und keine Nahrung mehr bei sich behalten wollte, umklammerte er die noch winzige Leibesfrucht und war nicht bereit, sie herauszugeben. Das Gesicht der Meisterin wurde immer verkniffener, und die Frauen machten mit gesenktem Blick einen großen Bogen um sie. Wehe dem, die sie ansprach oder ihr in den Weg trat! Ihre Hand saß locker in diesen Tagen, und ihr Schlag war hart und unbeherrscht. Am vierten Abend verschwand sie noch einmal, um mit einem kleinen Fläschchen zurückzukommen, aus dem ein unangenehmer Geruch aufstieg, als sie den Korken entfernte.

»Was ist das?«, hauchte Marthe. Die anderen Frauen spitzten die Ohren.

»Das ist Sadebaumöl«, sagte die Meisterin. Ihre Stimme klang grimmig. Sie ließ vier Tropfen in einen Becher mit Wein fallen. »Da, trink es. Ich habe es von jemandem gekauft, der sich damit auskennt, um das Risiko nicht unnötig zu vergrößern. Es war teuer, aber es wird seine Wirkung tun!«

»Danke, Meisterin.« Marthe würgte den Wein herunter und ließ sich dann in ihre Kissen zurücksinken.

Die Wirkung ließ nicht lange auf sich warten. Marthe schlang die Arme um den Leib und schrie. Ihr Körper krampfte sich zusammen. Blut strömte an ihren Beinen herab. Sie bäumte sich auf. Krämpfe schüttelten sie. Ester wich nicht von ihrer Seite, säuberte sie von Blut und Erbrochenem und ertrug ihr Gezeter mit Gleichmut. Am Abend wurden Marthes Schreie leiser. Ihre Stirn glühte, dann wieder bedeckte kalter Schweiß ihren Körper. Sie brabbelte wirres Zeug vor sich hin und schien die anderen nicht mehr zu erkennen.

»Müsste das Blut nicht wieder aufhören zu fließen?«, fragte Ester zaghaft, die einen ganzen Berg blutiger Leinenstreifen in einem Eimer auswusch.

Elisabeth fühlte ihre Stirn. »Sie ist viel zu heiß«, sagte sie und sah besorgt auf den in wenigen Tagen abgemagerten Körper herab, der immer häufiger von Krämpfen geschüttelt wurde. Hilflos standen die Frauen um Marthes Bett.

»Sie wird sterben«, sagte Anna. Tränen rannen über ihre Wangen.

»Unsinn!«, wandte die Meisterin ein, die zu ihnen getreten war, doch ihrer Stimme fehlte es an der gewohnten Überzeugungskraft. Sie hob die Decke und ließ sie dann schnell wieder über den zuckenden Körper fallen.

»Was ist hier los?«

Beim Klang der Männerstimme fuhren die Frauen herum. Keine hatte den Henker bemerkt, bis er nun mit schweren Schritten eintrat und sich dem Bett näherte, vor dem sich die Frauen wie eine schützende Mauer aneinanderdrängten.

»Was ist los?«, fragte er noch einmal.

»Gar nichts!«, gab die Eselswirtin mit unnatürlich hoher Stimme zurück.

»Else, lüg mich nicht an! Geht zur Seite, Mädchen!«

Die Frauen wagten nicht, dem Befehl des Henkers zuwiderzuhandeln. Scheu wichen sie zu beiden Seiten und gaben den Blick auf die nun totenbleiche Marthe frei, deren Körper noch immer unter den Krämpfen zuckte. Meister Thürner betrachtete sie einige Augenblicke aufmerksam, ehe er die Decke wieder fallen ließ. Nichts schien seiner Aufmerksamkeit zu entgehen. Dann hob er die Lider, bis seine blauen Augen auf die grauen der Wirtin trafen. Sein Blick war hart.

»Nun Else, willst du mir nicht sagen, was das zu bedeuten hat?«

Die Wirtin zuckte mit den Schultern. »Eine kranke Dirne. Das Geschrei nicht wert, das du hier machst. Also geh, und lass mich meine Arbeit tun.«

Die grauen Augenbrauen des Henkers wanderten ein Stück nach oben. Nun lag so viel Kälte in seinem Blick, dass Elisabeth unwillkürlich ein Stück zurückwich. Fast musste sie die Meisterin bewundern, dass sie die Lider nicht senkte und ihr Rücken aufgerichtet blieb.

»Offensichtlich hast du deine Arbeit schon gründlich genug getan«, sagte der Henker sarkastisch und deutete auf den Haufen blutiger Leinenstücke. »Du sehnst dich wohl nach einem meiner Türme? Wehe, wenn deine Dirne stirbt! Ich kann dich beim Rat des Mordes anklagen.«

Else wurde weiß im Gesicht, hielt sich aber noch immer gerade. Ihre schlaffen Falten ließen sie in diesem Augenblick noch älter erscheinen.

»Du kannst mir gar nichts beweisen. Wenn sie etwas genommen hat, dann war das ganz alleine ihre Entscheidung.«

Der Henker schnaubte. »Ach, und dein größtes Streben ist es, sie am Leben zu erhalten und ihre Gesundheit wiederherzustellen?«

»Ganz recht!« Sie musterten einander mit grimmiger Miene.

»Schön«, sagte der Henker schließlich, »dann ist es ja in deinem Interesse, wenn wir alles tun, damit dein Schützling schnell wieder auf die Beine kommt.« Er wandte sich zum Gehen, doch die Meisterin hielt ihn zurück.

»Was hast du vor?«

»Dir bei deinen Bemühungen Unterstützung teil werden zu lassen. Ich verstehe zwar etwas von Knochenbrüchen und Wunden, doch nicht genug, um in solch einem Fall von Hilfe zu sein. Aber ich weiß jemanden, der es kann, und den werde ich dir jetzt vorbeischicken!«

Else sank in sich zusammen, als habe jemand mit einer Nadel in eine pralle Schweineblase gestochen.

Elisabeth sah fragend zu Jeanne, doch auch sie hob nur die Schultern. Die Meisterin zu fragen, traute sich keine der Frauen, und so warteten sie gespannt, wen der Henker schicken würde.

Sie brauchten nicht lange zu warten. Es verging keine Stunde, da kehrte der Henker zurück und brachte ein Weiblein mit, das neben seiner Statur zuerst wie ein Kind wirkte. Als sie in den Lampenschein trat, sahen die Frauen jedoch, dass sie zwar einen Kopf kleiner als ihre Meisterin war, doch vermutlich doppelt so alt. Ihre Haut wirkte wie zerknittertes Pergament, und die dunklen Augen waren tief in ihre Höhlen gesunken. Sie reckte eine klauenartige Hand unter dem weiten Umhang hervor und fuchtelte Else vor dem Gesicht herum.

»Was hast du nun wieder angestellt?«, nuschelte die Alte. Vermutlich hatte sie kaum mehr einen Zahn im Mund.

Elisabeth sah, wie schwer es der Meisterin fiel, ruhig zu antworten. Sie warf einen Blick auf den Henker, der mit verschränkten Armen unter der Tür stehen geblieben war. Dann sagte sie leise. »Es waren nur vier Tropfen vom Sadebaumöl.«

»Vier Tropfen?«, wiederholte die Alte lauter, als es der Eselswirtin lieb sein konnte. »Fünf hätten sie vermutlich sofort getötet, und mit sechs hättest du auch die Dicke dort drüben umbringen können.«

»Ich habe nicht gesagt, dass ich es ihr gegeben habe«, wehrte Else ab, doch das Hutzelweibchen machte eine wegwerfende Handbewegung.

»Das interessiert mich nicht. Ihr lebt in Todsünde, und auch die Frucht in euren Leibern wäre des Teufels. Macht mit euren Seelen, was ihr wollt, mich kümmert das schon lange nicht mehr.«

»Aber du wirst ihr doch helfen? Gertrud, bitte!«, stieß Ester hervor. Sie kaute nervös auf ihren Fingernägeln.

Das Weiblein starrte in Esters vernarbtes Gesicht. Ein weicher Schimmer huschte über das runzelige Antlitz, und so etwas wie ein Lächeln teilte die spröden Lippen. Mit ihrem Zeigefinger fuhr sie die Linien der Narben nach. Ester zuckte nicht.

»So, du erinnerst dich noch an meinen Namen.«

»Du hast mich gerettet«, murmelte Ester.

Die Alte nickte. »Ja, doch ich konnte nicht verhindern, dass du für immer gezeichnet bist.«

Ester ging nicht darauf ein. »Kannst du auch Marthe helfen? Es ist nicht ihre Schuld!«

Die Alte wiegte den Kopf hin und her. Sie zog das Tuch von Marthes Körper und fuhr mit ihren langen Fingernägeln über die fleckige Haut, die sich über die deutlich hervortretenden Rippen spannte.

»Über Schuld und Unschuld werden wir heute nicht sprechen. Ich will sehen, was ich tun kann. Versprechen kann ich nichts. Sie ist schon sehr schwach, und ihr Herz springt wie ein flüchtender Hase. Fragt mich morgen noch einmal, aber nun geht, und starrt mir nicht über die Schulter. Das kann ich nicht leiden! Und wagt es nicht, in meiner Gegenwart eurem sündigen Treiben nachzugehen!«

Die Frauen zogen sich mit gesenkten Köpfen zurück. Else schluckte und versicherte dann mit bebender Stimme, dass heute am heiligen Sonntag kein Kunde das Frauenhaus aufsuchen würde. Dann stürmte sie hinaus, die Hände zu Fäusten geballt.

»Wer ist denn die?«, wollte Jeanne wissen, als sich die Frauen draußen auf der alten Mauer zum Judenfriedhof niedergelassen hatten. Alle starrten Ester an, die jedoch ihre Blicke mied.

»Sie ist eine gute Hebamme«, sagte Elisabeth, ehe sie darüber nachgedacht hatte.

»Ja«, sagte Gret und sah Elisabeth erstaunt an. »Sie war viele Dutzend Jahre die erste Stadthebamme von Würzburg. Jetzt arbeitet sie eigentlich nicht mehr, aber man holt sie noch immer bei schwierigen Geburten. Wenn es Zwillinge werden oder das Kind verkehrt liegt. Woher weißt du das?«

Elisabeth hob die Schultern. »Ich dachte es mir nur, so wie sie gesprochen hat. Sie muss uns und unsere Arbeit verdammen, wenn es doch ihre Aufgabe ist, den Wöchnerinnen und ihren Kindern zur Seite zu stehen.«

»Das ist kein Grund, uns so zu behandeln«, widersprach Jeanne.

Gret nickte zustimmend. »Was glaubst du wohl, wie vielen Frauen und Mädchen Gewalt angetan würde, wenn es uns nicht gäbe? Denkst du, die Männer würden einfach nur ruhig abwarten, wenn sie nicht zu ihrer Ehefrau dürfen, weil die gerade ihre unreinen Tage hat? Und den Wöchnerinnen verschaffen wir die Ruhe, die sie in den ersten Wochen nach der Geburt dringend brauchen.«

»Oder all die Männer, die noch nicht heiraten können«, ergänzte Mara. »Sie würden viele anständige Mädchen ins Unglück reißen.«

»Wir nehmen also das Unglück vieler anderer auf uns«, sagte Anna und lächelte zufrieden. »Und wir bekommen Geld dafür.«

Elisabeth dachte über die Worte der Frauen nach. Hatten sie recht? Musste es Dirnen geben, weil die Männer zu schwach waren, um ihre Gelüste zu unterdrücken, und zu stark, als dass eine Frau sich gegen sie zur Wehr setzen konnte? Würden die anderen Frauen sonst noch mehr Gewalt und Demütigung erdulden müssen? Und doch sollte der Mann die Krönung der Schöpfung Gottes sein. Und die Frau? Die Gefährtin des Mannes?

»Woran denkst du?«, wollte Jeanne wissen. Sie lehnte sich an Elisabeth und kuschelte sich an ihre Schulter. Elisabeth versuchte der kleinen Französin ihre Gedanken zu erklären. Sie dachte schon, der Versuch wäre ihr missglückt, da Jeanne lange schwieg, doch dann nickte sie und sagte:

»Ich habe mich auch schon gefragt, ob Gott nicht von Anfang an einen Groll gegen uns Frauen gehegt hat, auch ohne Evas Ungehorsam. Aber weißt du, als die heilige Jungfrau in den Himmel kam, um für uns zu bitten, war es lange schon zu spät. Die Welt war erschaffen und bevölkert, und seit Generationen hatten die Frauen bereits unter der Gier und der Gewalt der Männer gelitten.«

»Und du meinst, sie hat zumindest versucht, sich für uns einzusetzen?« Elisabeth schwankte zwischen Belustigung und Traurigkeit. Was für ein seltsames Gespräch. Die Kirchenmänner hätten solche Gedanken sicher als Blasphemie verdammt.

Jeanne sah sie mit ernster Miene an. »Ja, das glaube ich«, sagte sie feierlich. »Wie sonst könnte ich jeden Abend zu ihr beten und darauf vertrauen, dass sie irgendwann noch ein anderes Leben für uns bereithält – und sei es unter ihrer Obhut im Himmel?«

Die Dirne und der Bischof

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