Читать книгу Praktiken professioneller Lehrpersonen (E-Book) - Urban Fraefel - Страница 48

Feedbacks von Dritten als Leitplanken der professionellen Entwicklung

Оглавление

Gut, wenn Lehrpersonen ihre eigenen Praktiken weiterentwickeln wollen. Aber man kann einen berechtigten Einwand vorbringen: Wie ist eigentlich sichergestellt, dass deren Praktiken am Ende auch professionell sind? Am Beispiel Diagnostizieren: Wird die Lehrperson die beruflichen Situationen angemessen interpretieren und die besten Schlüsse daraus ziehen? Zwar können Situationen ja immer unterschiedlich gedeutet werden – aber wie ist zu vermeiden, dass die Lehrperson offensichtlich falsche Schlüsse zieht, blinde Flecken hat oder kontraproduktiven Intuitionen folgt? Diese Bedenken sind ernst zu nehmen, zumal Lehrpersonen oft allein und ohne Rücksprachemöglichkeit handeln müssen.

Der entscheidende Punkt ist, dass Professionalisierung nie ohne Feedback von anderen möglich ist, insbesondere in diesem Beruf. Ohne Feedbacks riskieren Lehrpersonen, dass sie ihre Praktiken in problematische Richtungen entwickeln oder sich sogar deprofessionalisieren. Paradoxerweise werden immer Praktiken aufgebaut – Lehrpersonen können nicht ohne Praktiken sein, wenn sie den täglichen beruflichen Herausforderungen nachkommen wollen. Die Frage ist, wer oder was die Entwicklung dieser Praktiken in eine erwünschte professionelle Richtung lenkt.

Dieses Unterkapitel thematisiert nun die Steuerung des eigenen Lernens durch Feedbacks von Dritten, d. h. Feedback an die Lehrperson, bevor dann im nächsten Kapitel das Feedback von der Lehrperson für andere im Zentrum steht.

Praktiken professioneller Lehrpersonen (E-Book)

Подняться наверх