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3.1.5 Die Nervenzellen und ihr Informationssystem

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ca. 100 Mrd. Nervenzellen

Das Gehirn hat ca. 100 Mrd. Nervenzellen (Neurone), die über ein großes Reizleitungsvermögen verfügen. Sie bestehen aus einem Zellkörper mit mehreren kleineren Fortsätzen, den Dendriten, und dem Axon ( Abb. 5). Dendriten und Axone machen ein Leitungssystem von mehreren Mio. Kilometern aus (Hauser et al. 2020). Die Dendriten nehmen Informationen von anderen Zellen auf und leiten sie in Form von elektrischen Signalen, den sogenannten Aktionspotentialen, über den Zellkörper, wo die Information verarbeitet wird, zum Axon weiter. Das Axon überträgt dann die vom Zellkörper fortführenden Informationen auf eine weitere Nerven- oder auch Muskelzelle.


Abb. 5: Die Nervenzelle

Informationstransfer über Synapsen

Die Nervenzellen sind nicht direkt miteinander verbunden, sondern stehen über einen Zwischenraum, die Synapse, miteinander in Kontakt. Der Informationsaustausch der Nervenzellen erfolgt an diesen Synapsen. Sie übertragen ihre Informationen durch biochemische Substanzen, sogenannte Botenstoffe oder Transmittersubstanzen (Neurotransmitter), die sie an der Synapse freisetzen und an die nächste Nervenzelle weiterleiten.


Abb. 6: Erregungsübertragung an der Synapse

Kommt ein elektrischer Impuls am Ende eines Axons an, verschmelzen die in den Endknöpfchen vorhandenen Bläschen (Vesikel) mit der Zellmembran. Die in den Bläschen enthaltenen Transmittersubstanzen gelangen in den synaptischen Spalt. An der Zellmembran des Empfängers werden sie über Rezeptoren wieder aufgenommen und erneut in einen elektrischen Impuls verwandelt ( Abb. 6). So wird der Impuls von Zelle zu Zelle weitergegeben.

Transmittersubstanzen: Acetylcholin, Dopamin, Glutamat, Noradrenalin, Serotonin

Das Gehirn verfügt über verschiedene Transmittersysteme, wobei jede Transmittersubstanz ihre speziellen Aufgaben hat. Die wichtigsten Transmittersubstanzen sind Acetylcholin, Dopamin, Glutamat, Noradrenalin und Serotonin ( Tab. 1).

Tab. :1 Das zentrale Informationssystem


Tab. 1: Das zentrale Informationssystem TransmittersubstanzenBedeutung

Störungen im Informationssystem

Störungen dieses Informationssystems spielen bei der Demenz eine zentrale Rolle. Das Wissen um die Aufgaben dieser Signalsubstanzen und die Ausfälle bzw. Störungsmuster bei den verschiedenen Demenzformen wird bei der Entwicklung und Gabe von Medikamenten zur Linderung der die Demenz begleitenden Symptome eingesetzt. So findet sich z. B. bei der Alzheimer-Demenz zunächst ein Mangel an Acetylcholin und dann im weiteren Verlauf ein Zuviel an Glutamat. Beides kann zeitweilig medikamentös kompensiert werden.

Begleitung und Versorgung von Menschen mit Demenz nach Silviahemmet

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