Читать книгу Das Erbe der Abendroths - Herbstzeit - Валентина Май - Страница 11

7.

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Jennifer öffnete die Autotür und stieg aus dem Taxi. „Ich bin gleich wieder zurück. Bitte warten Sie hier. Es dauert nicht lange“, wandte sie sich an den Fahrer, der verständnisvoll nickte.

Der Himmel war wolkenverhangen, und es war kühler geworden, seitdem sie das Gut verlassen hatte. Jennifer zog fröstelnd den Mantelkragen enger um den Hals. In der anderen Hand trug sie einen Strauß Astern, den sie noch schnell auf der Fahrt in einem Blumenladen für ihre Mutter gekauft hatte. Bis der Zug abfuhr, verblieb ihr noch eine Stunde. Zeit genug für einen Abstecher zur Familiengruft der Abendroths, in der auch ihre Mutter bestattet worden war. Obwohl das Verhältnis zu ihrer Mutter nach Jakobs Verschwinden nicht mehr sonderlich gut gewesen war, plagte sie das schlechte Gewissen schon seit Langem. Die stummen Vorwürfe in den Augen ihrer Schwestern hatten das nur verstärkt. Aber die Todesnachricht hatte sie zu spät erreicht, um rechtzeitig einen Flug buchen zu können. Sie hätte das gern ihren Schwestern erklärt. Jetzt, da sich die Situation zugespitzt hatte, zweifelte sie daran, dass sie ihr überhaupt zugehört hätten.

Nachdem Jennifer durch das schmiedeeiserne Friedhofstor gegangen war, fühlte sie sich beobachtet. Ihr Blick schweifte umher. Niemand außer ihr schien auf dem Friedhof zu sein. Der Wind pfiff durch die Kronen der Laubbäume und wehte einen Farbreigen an Blättern auf die Erde. Krähen saßen im lichten Geäst und kreischten. Eine Schlechtwetterfront braute sich zusammen. Plötzlich glaubte Jennifer eine Bewegung zwischen zwei Eiben zu erkennen, nur wenige Schritte entfernt. Doch es war nichts Ungewöhnliches zu sehen. Sicher war es der Wind, der ihre überreizten Nerven strapazierte. Die letzten Stunden waren einfach zu viel gewesen. Jennifer lief auf dem schmalen Weg zwischen den Gräbern entlang. Die Familiengruft befand sich im hinteren Teil des Friedhofs, gleich hinter der Kapelle. Ein dumpfes Geräusch ließ sie erschrocken stoppen. Sie drehte sich um und atmete auf, als sie erkannte, dass der Wind nur eine der Gießkannen von der Brunnenmauer geweht hatte. Angsthase, schalt sie sich selbst und lächelte. Es war höchste Zeit, nach Hause zurückzukehren, um Ruhe zu finden. Michael hatte sie in der Zwischenzeit nur knapp über die sich überschlagenden Ereignisse informiert. Sobald sie zurück auf der Ranch sein würde, würde sie ihm alles genau erzählen.

Wenig später stand sie endlich vor der Familiengruft der Abendroths. Der Name ihrer Mutter prangte auf der Messingtafel neben der Tür. Ein riesiger steinerner Engel breitete seine Flügel über der Grabstätte aus. Ihre Mutter hatte die marmorne Statue ausgesucht, nachdem Vater gestorben war. Es gab Momente und Worte, die Jennifer nie vergessen würde. „Der Engel soll seine Seele auf Schwingen in den Himmel tragen“, hatte ihre Mutter damals schluchzend gesagt. Seele, Himmel, Tod. Sie hatte als Kind weder deren Bedeutung noch dessen Kälte und Endgültigkeit begriffen. Alles, was sie verspürt hatte, waren Trauer und eine unglaubliche Wut gewesen. Tränen schossen ihr in die Augen. Da waren wieder ihre treuen Begleiter, der Schmerz und das schlechte Gewissen.

Vor der Gruft brannte das ewige Licht. Irgendwo musste eine Vase für Blumen stehen. Jennifer stutzte. Es war nicht die Tatsache, dass darin bereits eine einzelne Blume steckte, sondern dass es sich dabei um eine gelbe Teerose handelte, die Lieblingsblume ihrer Mutter. Jennifer zog sie aus dem Wasser und erkannte den frischen Schnitt am Stiel. Sicher hatte eine ihrer Schwestern sie in die Vase gestellt. Waren sie hier? Jennifer steckte ihren Strauß hinzu. „Miriam? Stephanie?“, rief sie. Stille. Plötzlich hörte sie hinter sich gedämpfte, eilige Schritte. Das Gefühl, beobachtet zu werden, war schlagartig wieder präsent. Jennifer drehte sich um und erkannte einen schlanken, hochgewachsenen Mann in Jeans und Parka, der zwischen den Gräbern davoneilte.

„Hallo? Kennen wir uns?“, rief sie ihm hinterher. Aber er antwortete nicht, sondern lief davon. „Hey, warten Sie!“ Irgendetwas an ihm kam ihr vertraut vor, sie wusste nur nicht, was. Jennifer eilte hinterher. Er legte ein solches Tempo vor, dass ihre mangelnde Kondition sie zwang, die Verfolgung aufzugeben. Keuchend stoppte sie, als der Fremde das Friedhofstor erreichte. Weshalb lief er vor ihr davon? Kurz vor dem Ausgang drehte er sich unerwartet um. Sie konnte sein Gesicht nicht sehen, da es tief in der Kapuze verborgen war. Doch sie spürte seinen Blick. Eine gefühlte Ewigkeit standen sie sich reglos gegenüber. Erst als Jennifer einen Schritt vorging, entschlüpfte er durchs Friedhofstor.

Als Jennifer wieder im Taxi saß, erschien ihr die Begegnung auf dem Friedhof surreal. Michael würde ihr jetzt lächelnd vorhalten, dass ihre Nerven ihr einen Streich spielten. Wahrscheinlich hatte er recht. Jennifer sank seufzend auf den Rücksitz. Was sollte sie sich noch den Kopf zerbrechen über diese seltsame Begegnung.

Eine Viertelstunde später hielt das Taxi nach einem kurzen Zwischenstopp an einer Tankstelle vor dem Eingang des Meller Bahnhofs. Bis zur Abfahrt des Zuges blieb ihr noch genug Zeit, um ihren Becher Kaffee in Ruhe auszutrinken. Er war zwar schon lau, aber das Koffein konnte sie gebrauchen, versprach es doch ein langer Abend zu werden, denn ihr stand die Zugfahrt zum Flughafen bevor. Nicht zu vergessen die Suche nach einem Hotelzimmer, weil ihr Flug erst übermorgen ging. Jennifer bezahlte den Fahrer. In der einen Hand den Koffer, in der anderen den Kaffeebecher schlenderte sie zum Gleis. Vor der Treppe drehte sie sich noch einmal um. Wie schnell es dunkel geworden war! Der Bahnhof war menschenleer. Hier wurden noch um fünf die Bürgersteige hochgeklappt, dachte sie schmunzelnd. Auch das hatte sich nicht verändert.

Wenn sie Glück hatte, war der Zug pünktlich und sie könnte der Heimatstadt schnell den Rücken kehren. Sie zog ihren Koffer hinter sich her. Jennifer war froh, dass sie vorhin niemand auf dem Gut zurückgehalten hatte, als sie auf das Taxi gewartet hatte. Das lag sicher daran, dass die anderen noch damit beschäftigt gewesen waren, die überraschende Testamentseröffnung und Jennifers Ablehnung zu verdauen. Zum Glück musste sie sich darüber den Kopf nicht mehr zerbrechen. Übermorgen würde sie wieder mit Michael auf der Veranda einen Drink genießen können und den Sonnenuntergang beobachten. Dabei würde sie über ihre Erlebnisse hier sprechen und es würde ihr einmal mehr bewusst machen, dass ihr neues Leben das Richtige war.

Als sie den Tunnel betrat, der zum Gleis führte, wurde ihre Aufmerksamkeit auf ein Plakat gelenkt, das das alljährliche Turnierspektakel auf Gut Abendroth ankündigte. Ein Ereignis, das in der Gegend nur noch von der Gesmolder Kirmes an Beliebtheit übertroffen werden konnte. Von Miriam wusste Jennifer, dass die Veranstaltung in den letzten drei Jahren wegen Mutters Krankheit nicht stattgefunden hatte.

Als Teenager hatte sie sich damals immer auf den September gefreut, in dem beide Veranstaltungen das triste Landleben auffrischten. Zwei Wochenenden, an denen endlich einmal etwas los gewesen war.

Alles, was Rang und Namen in der Pferdeszene besaß, kam zum Turnier nach Abendroth. Es war ein wichtiger Meilenstein für den Pferdesport und auch das Zuchtgeschehen. Viele prominente Reiter wurden durch die hohen Preisgelder angelockt. Abendroths Unterkünfte für Pferde und Turnierteilnehmer genossen überall einen tadellosen Ruf. Jennifer erinnerte sich noch gut daran, dass sich alle auf dem Gut wohlgefühlt und jedes Jahr erneut teilgenommen hatten. Neben einer Auktion von erstklassigen Pferden wurden Deckcourtagen und Sponsorenverträge ausgehandelt. Früher waren ihre Schwestern gemeinsam mit Mutter an der Organisation des Turniers beteiligt gewesen oder hatten sogar bei den Reitprüfungen teilgenommen. So war es ihrer Mutter damals auch gelungen, Aufmerksamkeit für ihren Deckhengst Cicero und seine Nachkommen zu erlangen, was sich für das Gut später als sehr einträglich erwiesen hatte.

Die Eindrücke und Menschen, die Jennifer auf diesen Veranstaltungen kennenlernen durfte, hatten in ihr den Wunsch wachsen lassen, Tierärztin zu werden. Mutter hatte ihrer wankelmütigen Tochter dieses Studium nie zugetraut. Aber sie hatte sich behauptet, sogar ihren Abschluss mit Auszeichnung absolviert.

Jennifer wollte gerade die Treppe hinabsteigen, als ihr Handy in der Tasche vibrierte. Sie hatte es auf dem Friedhof lautlos gestellt. Bestimmt wollte Michael von ihr wissen, wie die Testamentseröffnung im Detail verlaufen war. Doch die Handy-Nummer auf dem Display war ihr unbekannt. Sie wollte jetzt mit niemand anderem außer ihrem Freund reden und drückte den Anruf weg. Aber so schnell ließ sich der Anrufer nicht abwimmeln und versuchte es mehrmals. Das nervte. Vielleicht war es jemand von der Airline, über deren Internetseite sie den Flug storniert hatte. Jennifer wischte über das Display. „Hi, Jennifer speaking“, meldete sie sich. Anstelle eines geschäftsmäßigen Tonfalls hörte sie Stephanies aufgeregte Stimme am anderen Ende der Leitung. Jennifer konnte kein Wort verstehen. Sie hörte nur immer wieder, dass es ihm schlecht ginge und sie das Schlimmste befürchtete. Immer wieder verhaspelte sich Stephanie. So aufgelöst hatte sie ihre Schwester das letzte Mal erlebt, als Jakob verschwunden war.

„Stephanie, beruhige dich doch“, versuchte sie auf sie einzureden. Stephanie war eigentlich immer die Coole von ihnen gewesen, die nichts so leicht aus der Bahn warf. Ganz egal, wie sie vorhin auseinandergegangen waren, Jennifer fühlte Mitleid mit ihr. Sie sah auf die Uhr. Es blieb ihr noch eine halbe Stunde, bis der Zug fuhr, genügend Zeit, um der Schwester zuzuhören.

„Jenny, Jenny, Gott sei Dank … es ist so furchtbar. Gut, dass ich dich … noch … erreiche …“

„Was um Himmels willen ist denn passiert?“ Sie verspürte ein flaues Gefühl im Magen.

„Du musst nach Abendroth zurückkommen.“

Jennifer hielt die Luft an. Das konnte Stephanie doch nicht ernst meinen, nach allem, was heute geschehen war. Auf keinen Fall würde Jennifer sich zu etwas überreden lassen, das sie länger hier festhielt als die halbe Stunde bis zur Zugabfahrt. Jennifers Nerven waren von den vergangenen Stunden aufgerieben und sie verspürte nur noch den Wunsch, so schnell wie möglich Melle und Umgebung zu verlassen.

„Steph, bitte, es hat keinen Sinn, zu versuchen, mich umzustimmen, ich werde nicht mehr nach Abendroth zurückkehren, weder heute noch irgendwann. Bitte akzeptiere meine Entscheidung. Wenn es um die Erbschaft geht … die Verzichtserklärung reicht aus. Ich habe mich informiert. Das ist euch doch auch recht.“ Stille am anderen Ende der Leitung. „Es tut mir leid, aber mein Zug fährt sicher gleich ein … Leb’ wohl, Steph.“

Jennifer wollte das Telefonat beenden, als sie ihre Schwester in den Hörer rufen hörte: „Halt! Warte, Jenny, bitte, wir brauchen deine Hilfe.“

Jennifer glaubte sich verhört zu haben. Das waren ja ganz andere Töne. „Zu spät, der Zug rollt jede Minute ein“, log Jennifer, die keine Lust verspürte, das Gespräch zu vertiefen. Miriam und Stephanie waren viele Jahre gut ohne sie ausgekommen.

„Nein, du kannst nicht fahren. Ich bitte dich …“

Ein schlechtes Gewissen stieg in ihr auf, aber sie wollte einfach nur weg und alles hinter sich lassen. „Ich wüsste nicht, wie ich euch helfen könnte. Weiß Miriam von deinem Anruf? Und Paul?“

„Miri hat mich ja gebeten, dich anzurufen. Wir wissen uns keinen Rat mehr.“

„Bislang seid ihr ohne meinen Rat bestens ausgekommen.“

„Bitte, du musst zurückkommen! Es geht nicht um uns, sondern um Lord.“

Lord? Als Stephanie den Namen des Hengstes erwähnte, regte sich etwas in Jennifer, wie immer, wenn es um das Wohl eines Tieres ging. Sie konnte keines leiden sehen.

„Was ist mit ihm?“

„Es geht ihm sehr schlecht. Er zittert und dreht den Kopf zum Bauch.“

„Miriam weiß mit Koliken umzugehen. Ihr hattet doch immer ein Mittel im Stall, das ihr …“

„Jenny, wir sind uns sicher, dass es keine Kolik ist. Es geht Lord jede Minute schlechter … Vor einer Viertelstunde hat er sich niedergelegt und steht nicht mehr auf … Alle Versuche, ihn dazu zu bewegen, sind fehlgeschlagen. Dave ist völlig außer sich … Du weißt, wie viel ihm der Hengst bedeutet.“

Die Erklärungen ihrer Schwester zum Zustand des Pferdes waren mehr als mager. Natürlich schmerzte es sie, dass das Tier litt, aber es gab genügend fähige Tierärzte in der Umgebung, allen voran der derzeitige Gestütsveterinär Dr. Stein. Weshalb also gerade sie?

„Was ist mit Dr. Stein? Er ist doch momentan euer Hof-Tierarzt, oder?“

Sie erinnerte sich an Stein, ein Mann in den Sechzigern, ein Tierarzt mit Leib und Seele.

„Dr. Stein? Der liegt seit einer Woche im Krankenhaus. Er wurde operiert. Bitte, Jenny. Wir haben schon alle Tierärzte der Umgebung abtelefoniert. Es ist wie verhext, weil keiner kann.“

„Was ist mit der Klinik in Markendorf? Die haben doch alle Apparaturen für eingehende Untersuchungen“, schlug Jennifer vor.

„Dazu müssten wir Lord verladen. Aber er ist zu schwach, versucht sich aufzurappeln und bricht immer wieder zusammen.“

Jennifer fiel wieder der Schorf an seinem Maul ein. Das, was Stephanie berichtete, klang sehr dramatisch. Wenn ein Fluchttier wie ein Pferd nicht mehr aus eigener Kraft stehen konnte, bedeutete das höchste Alarmstufe. Ihre Schwester gehörte nicht zu denen, die übertrieben. Sie hatte schon einmal etwas Ähnliches erlebt, nur lag das ein paar Jahre zurück. Damals hatten alle die Situation unterschätzt. Es lief ihr eiskalt den Rücken hinunter.

„Warum fragen mich die beiden eigentlich nicht selbst?“ Jennifer harrte gespannt auf die Antwort ihrer Schwester. Sie hörte sie laut einatmen.

„Du kennst doch Miriam und Dave. Beide sind zu stolz, dich zu fragen. Besonders nach dem, was heute alles passiert ist. Vergiss die beiden. Bitte. Komm, Lord zuliebe.“

Jennifer war enttäuscht, dass keiner der beiden den Mut besaß, sie zu fragen. Sie war hin- und hergerissen zwischen ihrem Pflichtgefühl als Tierärztin und der Abneigung allem gegenüber, was mit dem Gut zusammenhing. Alles in ihr sträubte sich, umzudrehen und nach Abendroth zurückzukehren. Sie hatte Michael eine SMS geschrieben, dass sie sich auf ihn und ihr Zuhause freute und ihm in Ruhe von den Geschehnissen auf Gut Abendroth erzählen wollte.

„Bitte, Jenny. Ich befürchte das Schlimmste. Du bist unsere letzte Hoffnung. Ich flehe dich an, Jenny, egal, was vorgefallen ist, bitte, wir brauchen dich auf Abendroth.“

Stellte sie nicht gerade ihre persönlichen Belange über den hippokratischen Eid? Das Tier konnte nichts für das Verhalten seiner Besitzer. Jennifer war mit Leib und Seele Tierärztin. Sie konnte Lord nicht im Stich lassen. Der geschilderte schnelle Krankheitsverlauf könnte eine schlechte Prognose sein. Sie musste sich selbst vergewissern und hoffte, nicht zu spät zu kommen.

„Also gut. Ich werde ihn mir ansehen, wenn sie es zulassen. Aber danach fahre ich sofort wieder. Ist das klar?“ Jennifer seufzte. Michael wäre sicher nicht begeistert, dass sie ihren Aufenthalt hier verlängerte, nach dem, was sie ihm geschrieben hatte. Wahrscheinlich würde sie ihre Zusage noch bereuen.

„Ja, alles klar. Danke.“, antwortete Stephanie schlicht. „Wir haben auch einige Untersuchungsinstrumente auf dem Gut“, fügte sie hinzu. Stephanie konnte nicht wissen, dass Jennifer ihre Veterinärtasche mit einer Notausrüstung immer bei sich trug. Für den Fall der Fälle. Sie befand sich in ihrem Koffer. Michael hatte sie oft genug deshalb aufgezogen, war manchmal sogar verärgert darüber. „Ich habe das Gefühl, dass du damit stetig Dienst hast“, hatte er ihr einmal vorgeworfen, als sie ein Wochenende in den Bergen ausspannen wollten und er die Tasche im Kofferraum entdeckt hatte. Doch die Mitnahme hatte sich schon öfter bewährt.

„Ich nehme mir ein Taxi …“

„Nicht nötig, ich hol’ dich vom Bahnhof ab. Bin gleich da.“

Ihre Schwester schien sich ja sehr sicher gewesen zu sein, sie umstimmen zu können. Ehe Jennifer etwas erwidern konnte, war das Telefonat zu Ende.

Die Scheinwerfer des gutseigenen Land Rovers, der kurze Zeit später in die Bahnhofstraße einbog, verrieten Jennifer Stephanies Ankunft.

Stephanie bremste vor dem Bahnhofsgebäude so stark, dass die Reifen quietschten. Jennifer nahm rasch ihren Koffer und eilte zum Wagen. Wenn es Lord wirklich so schlecht ging, galt es, keine Zeit zu verlieren.

Das Erbe der Abendroths - Herbstzeit

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