Читать книгу Sieben Tage Lust - Valerie Parker - Страница 7
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Janina nimmt die Augenbinde ab und schaut sich im Zimmer um. Alles ist makellos sauber. Die Wände sind in einem warmen Gelbton gestrichen, der Boden ist mit einem weichen dunkelblauen Teppich ausgelegt. An der Wand steht ein schwarzes Kingsize-Futonbett mit einem eisernen Kopfteil, daneben steht ein schwarzes Nachtschränkchen. Das Bettzeug ist mit fliederfarbener Satinbettwäsche bezogen. Sie streicht darüber. Es wird erregend sein, nackt darin zu schlafen.
Auf einer ebenfalls schwarzen Kommode steht ein Fernseher, daneben ein DVD-Player, auf dem sich verschiedene DVDs stapeln. Geradeaus, hinter schweren schwarzen Vorhängen, befindet sich das Fenster. In einer Ecke stehen auf einem Tisch mit zwei hellen Holzstühlen eine Flasche Wasser und ein Glas. Janina trinkt, um ihren trockenen Hals zu befeuchten.
Eine weitere Tür führt in ein einfach eingerichtetes, weiß gekacheltes Bad. Waschbecken, Badewanne, die man gleichzeitig als Dusche benutzen kann. Neben der Toilette hängt ein aufklappbarer Spiegel über dem Waschbecken. Hier wird sie ihre Utensilien verstauen können. An einem Haken hängt ein Föhn.
Neben der Wanne steht ein Handtuchhalter mit jeweils zwei gelben Handtüchern und Badetüchern. Sie muss lächeln, sogar ein gelber Waschlappen hängt an einem Haken. Hinter der Tür entdeckt sie einen weißen, flauschig aussehenden Bademantel. Da sie auch Shampoo, Duschgel und Badeschaum am Wannenrand entdeckt hat, beschließt sie, ein Bad zu nehmen, um ihre Muskeln von der langen Fahrt zu entspannen.
Nachdem sie das Wasser auf die richtige Temperatur aufgedreht und etwas von dem nach Rosen duftenden Badeschaum hineingeschüttet hat, fällt ihr ein, dass ihre Tasche noch auf der Veranda steht. So ein Mist, denn sie wollte nach dem Baden eines ihrer Satin-Negligés anziehen.
Sie geht zurück ins Schlafzimmer und überlegt fieberhaft, wie sie Marco darauf aufmerksam machen kann. Sie darf keinen Kontakt zu ihm aufnehmen, sie muss immer warten, bis er kommt.
Ihre Überlegungen erweisen sich als völlig umsonst, denn Marco hat ihre Tasche direkt neben der Tür abgestellt. Janina zieht erleichtert die Luft ein und beginnt, auszupacken.
Sie denkt an Leni, wobei sie sich eigentlich vorgenommen hat, all ihre privaten Angelegenheiten außen vor zu lassen. Sie hat Leni derbe angelogen, ihr erzählt, dass sie allein eine Bergtour machen würde, und falls sie nach den sieben Tagen nicht wieder auftauche, Leni in ihre Wohnung gehen solle, da würden dann die Kontaktdaten liegen, wo sie zu finden sei.
Eigentlich ist nichts Ungewöhnliches daran, dass Janina allein in den Urlaub fährt, das macht sie ständig, aber merkwürdig ist diese Bergtour. Janina fliegt lieber in die Sonne. Aber wie hätte sie Leni sonst begreiflich machen sollen, dass sie in der Wohnung nachschauen soll, wenn sie nicht wieder auftaucht? Denn es könnte ihr auf dieser Tour ja etwas passieren. Na ja, dann wäre es nach sieben Tagen vermutlich sowieso zu spät. Sie musste irre sein.
Leni hatte sie verwundert gefragt, warum sie nicht ihre Eltern informiere, darauf hatte Janina erwidert, dass sie nicht wolle, dass sie sich Sorgen machen. Leni hatte verständnisvoll genickt, denn Janinas Eltern sind wirklich sehr fürsorglich. Sie haben sich immer schon schnell Sorgen gemacht. Was wohl darauf zurückzuführen ist, dass Janina ihre damals beste Freundin aus dem Kindergarten verloren hat. Sie musste mit ansehen, wie diese vor ihren Augen von einem Auto erfasst wurde. Sie wurde durch die Luft geschleudert und ist erst meterweit entfernt zum Liegen gekommen. Neben ihren Kopf hatte sich eine rote Pfütze gebildet. Dieses Bild hatte sie noch für lange Zeit in ihren Gedanken. Ab da hatte sich Janina geschworen, obwohl sie noch so jung war, nie wieder Gefühle zu investieren, denn der Schmerz, ihre Freundin verloren zu haben, sie nie wieder zu sehen, war überwältigend gewesen.
Sie hatte Jahre gebraucht, um darüber hinwegzukommen, und war bei vielen Psychologen gewesen, doch keiner drang richtig zu ihr durch. Sie hatten ihr nur geholfen, über ihre Albträume hinwegzukommen.
Erst nach zwei Jahren, kurz vor der Einschulung, konnte sie wieder in den Kindergarten gehen. Sie saß immer nur für sich allein, kein Kind wollte etwas mit einem anderen zu tun haben, das nicht lachen konnte. Aber sie wollte von den anderen auch nichts wissen.
Außer Leni. Kurz nach dem ersten Schultag kam sie eines Tages zu ihr mit einem Kartenspiel. Sie störte sich nicht an ihrer Emotionslosigkeit, nahm sie einfach hin, bis heute. Leni hatte Janina einfach so akzeptiert, wie sie ist, obwohl Janina ihr gesagt hatte, dass sie ihr gegenüber keine Gefühle entwickeln kann. So hatte sich ihre Freundschaft entwickelt und bis jetzt gehalten. Janina war der Eisklotz und Leni die Lebendige. Leni störte sich nie daran, dass Janina nichts mit anderen zu tun haben wollte, und Janina scherte es nicht, dass Leni auch mit anderen gespielt hatte, die auch mal lachten und Blödsinn machten. Dafür war Leni einfach zu aufgeweckt. „Mit dir spiele ich Brettspiele, und mit den anderen mache ich was anderes, ist doch nicht schlimm, ich mag dich so, wie du bist“, hatte sie immer gesagt.
Vor Lenis Zeit hatte sie noch nicht mal Brettspiele gespielt, sondern hatte immer nur auf einem Stuhl gesessen und vor sich hingestarrt. Heute zieht Leni sie oft auf, was für ein Eisklotz sie doch sei, wenn sie Janina zum Beispiel erzählt, wie toll ihre Ehe läuft und wie schön und perfekt alles ist.
Janina zuckt dann immer nur mit den Schultern und sagt, wie sehr sie sich freut, aber so richtig ihre Gefühle zeigen kann sie nicht, weil sie auch keine empfindet. Da Leni das weiß, dankt sie ihr immer brav mit den Worten: „Danke, du Eisklotz.“
Hoffentlich kommt Leni nicht auf die Idee, vorher in Janinas Wohnung zu gehen, um nach dem Umschlag zu schauen. Sie hat ihr noch nie von den Sex-Dates erzählt und hat es auch nicht vor. Und sie möchte sich eigentlich auch nicht erklären müssen. Aber nachdem sie Marco jetzt ein wenig „kennengelernt“ hat, glaubt sie fest daran, dass alles gut geht. Sie ist gespannt darauf, was er sich alles hat einfallen lassen.
Nachdem sie ihre Sachen ausgepackt hat, schnappt sie sich die Augenklappe für den Fall, dass er während ihres Wannenbads hereinkommt. Im Bad umhüllt sie der Rosenduft des Badeschaums. Sie entledigt sich schnell ihrer Sachen, prüft das Wasser und steigt in die Wanne.
Das warme Wasser umspielt ihre Haut, und sie lässt sich mit einem Seufzer mit dem Rücken zurücksinken. Ihre angespannten Muskeln beginnen, sich zu entspannen. Die lange Fahrt hat sie doch mehr mitgenommen, als sie dachte. Janina schließt die Augen und denkt an die starken Hände, die sie ins Zimmer geführt haben. Sie stellt sich vor, wie diese Hände ihre Brüste streicheln und an ihren Brustwarzen zupfen. Sie spürt direkt, wie sich diese aufrichten und wie es zwischen ihren Beinen wohlig kribbelt. Was er wohl mit ihr anstellen würde, wenn er jetzt ins Badezimmer käme? Würde er sie berühren?
Sie streichelt sich selbst und stellt sich vor, wie er mit einem Tablett ins Zimmer kommt und es auf dem Tisch abstellt, um zu ihr ins Badezimmer zu schlüpfen. Sie hört, wie er scharf einatmet, weil ihre aufgestellten Brustwarzen aus dem Wasser zeigen und der Schaum sie sanft umspielt. Sie spürt, wie er näher kommt und mit den Zeigefingern ihre Brustwarzen umkreist. Dann löst er sich von einer Brust und streichelt mit dem Finger ihren Bauch hinunter, umkreist ihren Bauchnabel und gleitet weiter nach unten. Janina öffnet bereitwillig ihre Beine, soweit es in der beengten Wanne geht.
Der Finger findet ihre Klitoris und umkreist sie spielerisch. Janina stöhnt auf, drückt sich seinem Finger entgegen. Auch er erhöht den Druck, und sie stöhnt noch mehr. Er nimmt den Finger von ihrer Brustwarze und lässt auch diesen an ihrem Körper hinabgleiten. Als er an ihrer Klitoris angekommen ist, schiebt er den dortigen Finger beiseite und macht mit diesem weiter kreisende Bewegungen.
Janina stöhnt lauter, als sie spürt, wie er den weggeschobenen Finger in ihre Öffnung schiebt. Langsam lässt er den Finger rein- und wieder rausfahren, hört nicht auf, ihre Klitoris zu umkreisen. Ein Höhepunkt braut sich zwischen ihren Beinen zusammen. Sie stöhnt noch lauter, drängt sich dem fickenden Finger entgegen. Janina gibt sich dem Gefühl völlig hin, hört wie aus weiter Ferne, wie Marco zu ihr sagt, dass sie für ihn kommen soll. Der Finger wird schneller, er erhöht den Druck gegen ihre Klitoris, und Janina kann es nicht mehr zurückhalten. Mit einem Schrei kommt sie, zittert, versucht, den Finger von ihrem empfindlichen Knopf zu schieben.
Plötzlich bekommt sie einen Schwall Wasser in den Mund und reißt die Augen auf. Sie ist nach dem bombastischen Orgasmus nach unten gerutscht. Janina zieht sich hoch und stellt erschrocken fest, dass sie sich völlig ihrer Fantasie hingegeben hat und auch ziemlich laut geworden ist. Ups, hoffentlich sind die Wände hier nicht ganz so dünn, dass Marco ihr Gestöhne gehört hat. Aber eigentlich macht ihr das nichts aus, dann weiß er gleich, womit er es zu tun hat.
Ein lautes Knurren ertönt durchs Badezimmer, und Janina zuckt zusammen, bis sie merkt, dass es ihr Magen ist, der so einen Terror macht. Also schnappt sie sich das Shampoo und beginnt, ihre Haare zu waschen. Sie möchte schnell aus der Wanne hinaus, etwas essen und endlich zu dem kommen, weswegen sie hier ist. Harter, dreckiger Sex.
Deswegen möchte sie auch das Negligé anziehen, um Marco einzuheizen. Sie nimmt den Duschkopf, spült sich die Haare aus und steigt aus der Wanne. Ein Handtuch um den Kopf geschlängelt, wickelt sie sich in ein Badetuch und huscht ins Schlafzimmer, um ihre Kulturtasche zu holen.
Es klopft an der Tür. Scheiße, sie hat die Augenklappe im Bad vergessen. Sie flitzt zurück, reißt sich das Handtuch vom Kopf und setzt die Augenklappe auf. „Herein“, ruft sie laut genug, dass Marco sie hören kann.
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Marco öffnet vorsichtig die Tür, gespannt darauf, was ihn erwartet. Allerdings findet er das Schlafzimmer leer vor. Ob Janina noch in der Wanne ist? Die Wände in der Hütte sind nicht besonders dick, und er hat gehört, wie sie Wasser eingelassen hat. Anscheinend hat ihr seine Auswahl an Badeschaum und Shampoo gefallen, denn er riecht den Rosenduft bis ins Schlafzimmer. Zudem hat er gehört, wie sie gestöhnt hat. Er wäre am liebsten sofort hinübergestürmt, um nachzusehen, was sie treibt. Sein Schwanz hat sich sofort wieder aufgerichtet.
Mit zitternden Fingern hat er Janinas Essen vorbereitet und gehört, wie sie schrie, da wäre ihm beinahe der Kochlöffel aus der Hand gefallen. Schnell hat er das Essen auf das Tablett gestellt, Wasser, Wein und die passenden Gläser dazu und sich auf den Weg zu ihrem Zimmer gemacht.
Er stellt das Tablett auf dem Tisch ab und geht ins Badezimmer. Da steht sie mitten in dem kleinen Raum, die blonden Haare noch ganz strubbelig und nass. Mit den Händen hält sie das Handtuch über ihren Brüsten zusammen, ihr Mund ist leicht geöffnet, und ihr Atem geht schneller, als es normal wäre. Ihre schlanken, straffen Beine schauen unter dem Badetuch hervor. Ihre Haut ist noch ganz nass, und er würde ihr gern den Stoff vom Körper reißen und sie abtrocknen.
Sie sieht einfach entzückend aus, und er möchte endlich hören, wie sich ihre Stimme anhört. „Na, hattest du Spaß in der Wanne?“
Sie nickt nur, und Marco ärgert sich über ihr Schweigen. Also geht er auf sie zu, stellt sich dicht an sie heran und fragt noch einmal. „Hattest du Spaß in der Wanne? Antworte mir!“
Sie zuckt zusammen, weil seine Stimme etwas lauter geworden ist, allerdings durch seine Erregung auch rauer. „Ja, ich hatte Spaß.“
Mein Gott, was für eine Stimme, so hell und lieblich. Seinen Körper überzieht eine Gänsehaut. Sein Schwanz zuckt gegen seine Hose. Am liebsten würde er Janina umdrehen, sie an die Wand drücken und hart ficken. So scharf ist er noch auf keine Frau gewesen.
Es muss daran liegen, dass sie ihn durch das Chatten schon so scharfgemacht hat und er genau weiß, dass ihr das gefallen würde. Aber er will es langsam angehen lassen, will sie quälen und bis zum Äußersten reizen. Zumal sie jetzt so reserviert und schüchtern tut, wo er doch genau weiß, dass sie es nicht ist.
Er nimmt eine ihrer Haarsträhnen zwischen die Finger und zieht daran, doch Janina lässt sich nichts anmerken. Er zieht sie an der Strähne näher zu sich heran, sodass ihr Ohr an seinem Mund liegt.
Sie gibt ein erschrockenes Keuchen von sich.
„Ich habe dir etwas zu essen auf den Tisch gestellt“, flüstert er, „ich komme in einer Stunde wieder und dann lernen wir uns kennen, ist das in Ordnung für dich?“
„Ja, das ist in Ordnung.“ Sie klingt völlig emotionslos.
Argh, mehr kommt da nicht? Würde er nicht wissen, was sie hier vorhin getrieben hat, würde er sie für eiskalt halten.
Aber sie wird schon merken, das wird er ihr austreiben. Er lässt ihre Haarsträhne los, und Janina stellt sich wieder gerade hin. Ohne ein weiteres Wort dreht er sich um und verlässt ihren Wohnbereich.