Читать книгу Sieben Tage Leidenschaft - Valerie Parker - Страница 12
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ОглавлениеJanina kann es kaum glauben, aber sie fühlt sich gut, auch wenn sie das vor Marco nie zugeben würde. Es ist fast so, als ob sie ihn gebraucht hätte, um diese innere Unruhe loszuwerden, auch wenn sie das erst nicht kapiert und auf das erste Zusammentreffen in ihrem Büro mit Panik reagiert hat. Noch ist es ihr unheimlich, und sie darf sich nicht zu sehr in die Gefühle hineinsteigern, aber so lange er hier ist, kann sie mit ihm vögeln.
Sie muss sich schützen, darf die Empfindungen, die in ihr brüten, sie nicht beherrschen lassen. Und vor allem darf sie Marco gegenüber keine Gefühle investieren. Das muss sie sich immer wieder sagen und einfach nur den Sex genießen. Der ist mit Marco perfekt, was sie in der Hütte schon festgestellt hat. Seine Art zu ficken, findet sie sehr anregend, und sie fühlt sich damit wohl.
Janina hört, wie die Zimmertür geschlossen wird, und verlässt das Badezimmer. Marco sitzt schon auf dem Bett. Er hat den Servierwagen mit dem Frühstück vor sich abgestellt, lächelt sie an, und seine Augen strahlen ihr entgegen.
Mit seiner Hand klopft er neben sich. „Komm, sonst wird der Kaffee kalt.“
Bei seinem Anblick beginnt ihr Herz schon wieder schneller zu schlagen. Er sieht aber auch verdammt gut aus. Seine Haut ist gebräunt, was der weiße Bademantel noch besser zur Geltung bringt. Dazu seine nassen verstrubbelten Haare. Wo sie erst vor Kurzem ihre Hände drin verkeilte, weil sie es vor Leidenschaft nicht mehr ausgehalten hat.
Janina setzt sich neben ihm auf das Bett. Marco hat ihr schon einen Kaffee eingeschüttet, und sie nimmt einen Schluck, weil sie nicht weiß, was sie sagen soll.
Marco schmiert sich Marmelade auf sein Croissant, und sie tut es ihm gleich.
Eine Weile essen sie schweigend. Janina schaut sich im Raum um und entdeckt ein paar Klamotten auf dem Schreibtisch. Jeans, ein hellblaues T-Shirt, Seidenstümpfe und Unterwäsche. „Danke für die Sachen.“
„Keine Ursache.“
Ein warmes Gefühl durchrieselt sie, und Freude, dass er sich so gut um sie kümmert. Sie schließt die Augen, gewappnet für die Panik, die aufsteigen wird bei den ungewohnten Gefühlen. Aber es stellt sich keine ein. Sie findet das immer noch komisch, vor allem nach dem Mittagessen, als sie so ausgerastet ist.
Marco räuspert sich. „Sollen wir uns ein paar Filme anschauen und es uns im Bett gemütlich machen? Was meinst du?“
Janina sieht aus den Augenwinkeln, dass Marco sie anschaut. Sie nickt und muss an den ersten romantischen Abend denken, den sie je hatte. Mit Marco in der Hütte. An dem Abend haben sie von den Filmen nicht viel gesehen. Entweder hatten sie Sex, oder sie sind eingeschlafen. Weil Janina das erste Mal von sich aus die Initiative ergriffen hat, hat Marco ihr Zärtlichkeiten geschenkt. „Schauen wir uns einen Aktion- oder Liebesfilm an?“
„Ich dachte an einen Science-Fiction-Film, da schlafen wir vielleicht nicht ein.“ In seiner Stimme ist ein eindeutiges Lachen zu hören, er stupst sie mit der Schulter an.
„Ja, dann aber bitte mit ganz schrecklichen Aliens.“ Janina muss sich ein Lächeln verkneifen, kaschiert es, indem sie einen Schluck von ihrem Kaffee nimmt.
Auch wenn sie in ihrem Inneren im Moment mit ihren Emotionen im Einklang scheint, so ist es trotzdem ein seltsames Gefühl, diese nach außen zu zeigen.
Sie stellt ihre Kaffeetasse wieder ab. Marcos Finger streicheln über ihren Arm zu ihrer Schulter. Eine wohlige Gänsehaut überzieht ihren Körper, sie schaut ihn an.
Er schaut mit offenem Blick zurück, umfasst mit seiner Hand ihre Wange und streichelt mit dem Daumen darüber. Gefangen in seinen Augen, könnte sie sich darin verlieren.
Marco beugt sich vor und küsst sie hauchzart auf die Lippen. Ein kribbelndes Gefühl fährt ihre Wirbelsäule hinunter, und sie küsst ihn genauso zart zurück, berührt seinen Oberarm mit ihrer Hand. Marco zieht sich zurück und schaut sie verschmitzt an.
„Also legen wir heute einen Horror-Science-Fiction-Filmtag ein? Ich freu mich darauf.“ Er streichelt immer noch ihre Wange, und mittlerweile hat sich ihre Hand unter den Ärmel seines Bademantels geschlichen und streichelt seinen Arm. Das Herz schlägt ihr bis zum Hals. Obwohl die Situation eigentlich nicht schlimm ist, hat sie Schwierigkeiten, zu sprechen. „Ja, das machen wir“, sagt sie stockend.
Marco nimmt seine Hand von ihrer Wange und unterbricht den Blickkontakt, trinkt von seinem Kaffee. Allerdings legt er eine Hand auf ihre, die seinen Arm streichelt. Ein wohliges Gefühl durchfährt sie. „Was hast du eigentlich deinem Chef erzählt?“
„Dass ich starke Kopfschmerzen habe und mir heute freinehme.“
„Ah okay, dann ist es ja gut, dass du heute auch brav im Bett liegen wirst.“
„Ja, das stimmt, er hat es auch hingenommen, ohne zu zögern. Als ob er gewusst hätte, dass so etwas kommt.“
Marco schmunzelt. „Du hast schon einen sehr fürsorglichen Chef.“
Janina erwidert nichts, weil sie es erstens weiß, und zweitens überhaupt nicht wissen möchte, was die beiden im Büro besprochen haben. Ihr Verhalten danach hat schon Bände gesprochen.
Marcos Hand wandert zu ihrem Nacken, er zieht sie zu sich, um sie sanft zu küssen. Janina schiebt ihre freie andere Hand ebenfalls in seinen Nacken. Er fährt mit seiner Zunge über ihre Lippen, und sie lässt ihn bereitwillig ein. Sie küssen sich ruhig, nicht so überschwänglich und gierig wie unter Dusche.
Ein sehr intensives Kribbeln, wogegen die anderen ein Lufthauch waren, entsteht in ihrem Bauch, sodass Janina den Kuss unterbrechen muss, weil es ihr zu viel wird.
„Ich muss noch mal schnell ins Bad“, sagt sie mit erstickter Stimme, weil sie das Gefühl hat, etwas schnürt ihr den Hals zu. „Such du doch schon mal den Film aus.“ Mit gesenktem Kopf steht sie auf, denn in die Augen sehen kann sie Marco nicht.
Schnellen Schrittes geht sie ins Bad, schließt die Tür, um mit dem Rücken daran hinunterzugleiten, bis sie auf ihren Fersen zum Sitzen kommt.
Ihr Herz schlägt wie verrückt. Ihre Hände sind schwitzig und zittern. Sie fährt sich durch die Haare und atmet in langsamen Zügen ein und aus. Sie fragt sich, ob sie sich nicht übernommen hat und den Tag wirklich mit Marco verbringen soll.
**
Marco hat den Servierwagen auf den Flur gestellt. Er setzt sich auf das Bett und sucht Filme heraus, die sie sich anschauen können. Er dachte wirklich, sie hätten Fortschritte gemacht, ist aber doch nervös, weil Janina schon so lange im Bad verschwunden ist. Er denkt, dass die Situation für sie vielleicht zu intensiv geworden und sie deshalb geflüchtet ist.
Die bestellten Klamotten hat sie zum Glück nicht angerührt, so muss er keine Angst haben, dass sie einfach abhaut. Am liebsten würde er ins Badezimmer stürmen und nachsehen, ob mit ihr alles in Ordnung ist.
Da sie heute zugänglicher ist, hat er gehofft, ihr ein paar Informationen entlocken zu können. Hoffentlich kommt sie nicht als Eisklotz aus dem Badezimmer. Und wenn, wird er es einfach ignorieren. Marco hat gemerkt, dass das immer noch am besten ist. Er könnte an die Decke gehen, wenn sie so kalt ist und er nicht weiß, warum. Aber das wird er schon noch herausfinden.
Die Badezimmertür öffnet sich, Janina kommt heraus. Sein Herz setzt einen Schlag aus, denn auf ihrem Gesicht ist keine Emotion zu erkennen. Ihre Augen haben wieder diese typische Kälte angenommen.
Sie setzt sich ihm gegenüber und schaut an ihm vorbei. „Und hast du schon einen Film herausgesucht?“, fragt sie aber mit ein wenig Wärme in der Stimme, die nicht ganz zu ihrem Äußeren passt, was er auf eine Schutzfunktion zurückführt.
Marco muss aufpassen, dass er vor Erleichterung nicht laut aufatmet, denn sie möchte immer noch einen Film mit ihm schauen. Er nickt und lächelt sie an. „Komm, wir machen es uns auf dem Bett gemütlich.“
Sie krabbeln ans Kopfende und machen es sich bequem. Marco hat die Kissen schon so gelegt, dass sie nicht so niedrig liegen. Er hebt einen Arm und bittet Janina stumm, sich hineinzulegen. Zu seiner großen Überraschung und Freude tut sie genau das. Sie schmiegt ihren Kopf an seine Brust und legt einen Arm um seinen Bauch. Eng aneinandergeschmiegt liegen sie da, und Marco schaltet mit der Fernbedienung den ersten Film an.