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Eine glückliche Zeit

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Haralds Herrschaft über das Eis der Erde hatte vor rund vierzig Millionen Jahren begonnen. Mit seinen Eistrollen ließ er seit dem Beginn dieser Zeit den Schnee auf die Erde herunterrieseln. Am Vortag hatte er mit ihnen das Jubiläum seiner glorreichen Regentschaft gefeiert. An diesem sonnigen Tag flog er, auf seiner Eiswolke stehend, über den Nordpol. Von dieser fliegenden Plattform aus, hatte er mit Hilfe seiner Trolle, die Gletscher der ganzen Welt erschaffen. Er atmete tief die saubere Luft ein. In den wenigen eisfreien Stellen unter ihm brach sich die Sonne funkelnd im azurblauen Wasser des Arktischen Ozeans. Dann flog er über das geschlossene schimmernde Packeis. Es erstrahlte wie ein von Diamanten übersäter weißer Teppich. Bei besonders strenger Kälte, sprossen zu Haralds Begeisterung Wiesen aus filigranen Meereisblumen auf der Oberfläche. Der Nordpol war eine der schönsten Prachtlandschaften seiner Eiswelt. Stolz erinnerte er sich an die vielen Jahre, die er damit verbracht hatte, zusammen mit seinem Volk, dieses Wunder zu erschaffen. Sein Reich erstreckte sich in endloser Ausdehnung unter seinen Füssen. Glücksgefühle durchströmten seinen Körper angesichts der edlen Schönheit dieser unberührten Natur. Robbenkolonien rasteten dort, wo Eis und See aufeinandertrafen. Anderenorts streiften Eisbären umher. Harald begrüßte die Tiere, die ihm im Gegenzug freudig zuzwinkerten. Beschwingt flog er über all die von ihm mit unendlicher Sorgfalt, Liebe und Geduld errichteten Eisberge. Eine einzigartige Form zeichnete jedes dieser frostigen Monumente aus. Manche waren schlicht, von erhabener Schönheit oder reich verziert. Einige sahen aus wie Felsen, andere glichen Muscheln, riesigen Schiffen, Torbögen oder sogar imposanten Gebäuden, wie Harald sie in der Menschenwelt gesehen hatte.

Hüter des Klimas

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