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Restart

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»Zeitpunkt des Todes, 21:48 Uhr! Alle Wiederbelebungsversuche sind gescheitert!« Wie in einem Traum, hört sie fern diese Stimme. Eine männliche Stimme. Tief, rau, beängstigend. Sie hört die Stimme und die Worte, die gesprochen wurden. Ebenso ein schriller durchgängiger Ton.

»Zeitpunkt des Todes?? Wiederbelebungsversuche gescheitert?? Was soll das heißen?? Meinen die etwa mich?? Das kann nicht sein Wie kann der schei ß Kerl mich f ü r tot erkl ä ren?? Ich lebe doch noch «

Wie eine Rakete schießt sie im Bett hoch und versucht zu schreien. Es endet aber in einem Brummen. Irgendetwas steckt in ihrem Hals.

»DOKTOR‼!«, brüllt eine andere männliche Stimme.

Panisch greift sie sich an den Mund und ertastet etwas Plastikartiges. Es nimmt ihr die Luftzufuhr! Es nimmt ihr die Atmung! Es bereitet ihr Angst.

Mit hektischen, wilden und unüberlegten Bewegungen, fingert sie an dem Plastik herum und zieht es mit einem Ruck aus ihrem Mund. Zeitgleich arbeitet sich etwas ihre Luftröhre empor. Ängstlich reißt sie an dem Teil, worauf ihre Lunge stark protestiert. Sie zerrt und zieht. Kaum hat sie den Tubus vollständig aus ihrem Mund entfernt, übergibt sie sich mitten auf der Decke.

Wie ein aufgeschreckter Schwarm Tauben, versammeln sich blitzschnell unzählige Menschen um sie. Hektisch und angsterfüllt, blickt sie um sich. Sie sieht überraschte und aufgebrachte Personen. Zwei Ärzte, drei Schwestern und ein Mann in Zivilkleidung, der sie mit verweinten und feuerroten Augen ängstlich, aber zugleich glücklich anlächelt.

Von dieser Situation überfordert, greift sie blitzschnell an ihren Rücken, spürt aber nichts. Doch, ein leeres Holster. Verdammt‼ Sie beugt sich vor, zieht das linke Hosenbein hoch, spürt kaltes Metall und richtet die Waffe hektisch in sämtliche Richtungen. Sie ist zum schießen bereit.

Alle Personen reagieren erschrocken und treten einen Schritt zurück. Nur der Mann in Zivilkleidung nicht. Er steht neben ihr am Bett und spricht irgendwelche Worte.

»Schatz, beruhige dich. Es ist alles in Ordnung«, redet er ruhig auf sie ein, aber sie reagiert nicht. Sie versucht nur die Situation unter Kontrolle zu kriegen.

Zitternd zielt sie mit der Waffe von einer Person zur nächsten.

Nur für einen winzigen Augenblick richtet sich ihre Konzentration auf ein anderes Bett in ihrer Umgebung. Schräg rechts vor ihr, wird einer Frau die Kleidung zerschnitten. Andere Ärzte kämpfen um das Leben dieser Frau und bereiten einen Defibrillator vor.

»Schatz‼ Bitte‼« Wieder dieser Mann. Sie spürt einen brennenden Schmerz am Hals, tastet mit einer Hand danach, zeigt dabei aber noch immer mit der Waffe in alle Himmelsrichtungen. Etwas Warmes und Schmieriges klebt an ihren Fingern. Sie nimmt die Hand weg und sieht, dass sie voller Blut ist. Ängstlich blickt sie hoch. Sie betrachtet all die besorgten und verängstigten Gesichter. Dann wird ihr schwarz vor Augen.

Flackernd öffnet sie die Augen und schluckt schwer. Ihr Hals ist rau und brennt wie das Fegefeuer der Hölle. Wacker kämpft sie mit ihren Lidern, bis diese nur protestierend und mit hohem Kraftaufwand offen bleiben. Schwach blickt sie um sich. Sie sieht einen Mann neben sich auf einem Stuhl sitzen. Den Kopf gesenkt, die Augen auf eine Zeitschrift in seinen Händen gerichtet. Langsam blättert er um. Das dadurch entstehende Geräusch frisst sich schreiend in ihre Ohren. Wie die Sirenen eines Polizeiwagens, brüllt dieser Laut durch ihren Gehörgang und lässt sie vor Schmerzen die Augen zukneifen. Sie schluckt schwer und öffnet erneut die Lider. Schwach blickt sie zu dem Mann hinüber.

»Was ist passiert?«, hört sie eine weibliche Stimme durch den Raum huschen. Schwach, kratzig, erschöpft. Eine Stimme, die laut in ihren Ohren widerhallt. Ihre eigene Stimme.

Der Mann am Bett reagiert, reißt den Kopf hoch und schaut sie mit großen Augen an. Wie ein Blitz schießt er in dem Stuhl hoch, macht einen schnellen Schritt auf das Bett zu und fällt ihr wimmernd um den Hals.

»Eden‼«, hört sie ihn schluchzen.

»Du bist endlich aufgewacht‼ Ich hatte solche Angst um dich‼«, jammert er weiter und löst sich von ihr. Mit Tränen in den Augen schaut er sie an. Sie betrachtet ihn und schluckt.

»Wer sind sie?«, fragt sie mit dieser zerrissenen Stimme. Unsicherheit macht sich in den Augen des Mannes breit. Aber dann lächelt er wieder.

»Ich bin es Schatz. Ryan, dein Mann!« Um das Gesicht des Mannes genauer betrachten zu können, drückt sie ihren Kopf tiefer in das Kissen. Ihre Augen gleiten über den Drei-Tage Bart, die harte aber gradlinige Nase, den gepflegten Augenbrauen und der kurzen Stoppelfrisur.

»Ich kenne sie nicht«, krächzt sie und ist sich sicher. Diesen Mann, dieses Gesicht hat sie noch nie zuvor in ihrem Leben gesehen.

Dieser Ryan wirkt im ersten Moment enttäuscht und erschlagen, lächelt dann aber sicher.

»Der Arzt sagte schon, dass du vielleicht eine Zeitlang keine Erinnerungen haben würdest, aber die dürften nach einer Weile zurückkehren«, lächelt er, beugt sich zu Eden herunter und drückt ihr plötzlich seine Lippen auf den Mund. Dann strahlt er wieder wie ein Sonnenschein. Sie starrt ihn fassungslos, geschockt, aber geschwächt an.

»Ich bin so unglaublich froh, dass du lebst!«, säuselt er. Eine neue Welle der Tränen treten in seine Augen.

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