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Steffens, Henrik
II

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Halle, d. 3. Junii 1802.

Bester Freund!

Ich muß Ihnen nothwendig von hier aus schreiben, und wähle dazu lieber einen jungen Menschen, der wenigstens nicht stören wird, wenn er einige Stunden in Ihrem Hause zubringt, und mancherley sagen kann, was zu schreiben zu weitläufig wäre. Die bewußte Sache, die ihm, wie ich glaube, unbekannt ist – (obgleich man hier in Halle feine Nasen zu haben scheint), erwähne ich nur, um Ihnen zu sagen – daß ich jetzt überaus glücklich bin. – In ein paar Tage reise ich weg, um Tag und Nacht nach Copenhagen zu eilen. Ich erwarte – wenigstens in Copenhagen ein paar Zeilen von Ihnen zu finden, um zu erfahren, wie Sie und Ihre Familie sich befindet. Sie werden mir verzeihen, wenn die neue Freude – die ich erst seit gestern kenne – mich verhindert weitläuftig zu seyn. Aus Hamburg schreibe ich einmahl einen Brief. Grüßen Sie Ihre Frau – Mamsel Alberti und Dorothea. Ich habe mir vorgesezt alles so in Ordnung zu bringen, daß ich in ein 5–6 Monathe wieder in Deutschland sein kann. Wie freue ich mich darauf, Sie und Ihre Familie dann wieder zu sehen. An den nordischen Sachen werde ich gleich Hand legen. Sie sollen mir in dem fremden Vaterlande in Ihre Gesellschaft bringen. Ihre Schwester und Bruder sind doch noch in Dresden – und kennen mich doch hinlänglich um einen Gruß von mir annehmen zu können?

Verzeihen Sie mir die Verworrenheit des Briefes und leben Sie nochmahls wohl.

H. Steffens.

Sie wissen wohl daß Fr. Schlegel die Aufführung des Alarcos noch abgewartet hat bey Goethe? – Der Teufel hole sonst die vornehme Art, mit welche man hier über Kunst urtheilt. – A. W. Schlegel ist wohl abgereist? Der Ueberbringer dieses Briefs heißt Rotte, ist aus Lübeck und ein Stiefsohn der Doctorin oder der Doctor Schlösser. —

Briefe an Ludwig Tieck 4

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